Take 12 – Halong Bucht – Du Schönheit voller tausender von Inseln

Halong Bucht: An unserem zweiten Tag in Hanoi (wir waren noch keine 12 Stunden in der Stadt) klingelte der Wecker. Um 7 Uhr morgens kam unser Fahrer und wir fuhren mit einem Minivan mit neun anderen Reisenden vier Stunden lang von Hanoi nach Ha Long, wo sich der Hafen befand. Wir hatten die Tour mit Cristina Cruise gebucht.

 

Vom Hafen aus wurden wir mit einem kleinen Beiboot zu unserem Schiff gebracht. Dort bekamen wir gleich ein Buffet zu Mittag und anschließend konnten wir unsere Zimmer beziehen. Wir hatten eine schöne kleine – aber feine – Kabine im zweiten Deck des Schiffes mit einem kleinen Balkon. Nach einer kurzen Pause trafen wir uns alle wieder um mit dem Beiboot in ein Fischerdorf in der Halong Bucht zu fahren. Die Menschen hier lebten tatsächlich auf dem Wasser! Ja! Auf dem Wasser. Sie hatten alle Plastikbehältnisse als Floß gebaut und da drauf dann ihre Häuser. Das Ganze stand unter dem UNESCO Weltkulturerbe.

 

Also auch die ganze Halong Bucht. Es war sehr idyllisch, da kaum Touristen da waren. Es war gerade Low Season, also Nebensaison. Bei der zweiten Station konnten wir zwischen Kajak und Bambusboot wählen. Wir entschieden uns für das Bambusboot, da wir an Tag 2 eine Kajaktour auf dem Plan stehen hatten. Mit diesen Booten wurden wir dann ein wenig in der traumhaften Kulisse der Halong Bucht umhergefahren. Am Steuer saßen sowohl Frauen als auch Männer und wir fragten uns nur, wie die das den ganzen Tag machen können?! Pro Boot 4-5 Mann durch die Halong Bucht, die aus über 2.000 Inseln besteht über eine halbe Stunde umher schippern. Und Das mehrere Stunden am Tag. Ein Knochenjob – den wir nicht machen wollten oder würden.

 

Nach dem Bambusboot fahren wurden wir zu einer Perlenfarm gebracht, wo man sehen konnte wie die Perlen in den Austern gezüchtet werden. Wir hatten eine kleine Vorführung, wie diese dann aus der Muschel entnommen werden und wie daraus Schmuck entsteht. Und natürlich – wie sollte es auch anders sein – konnte man den auch Schmuck kaufen (für eine Menge Geld).

 

 

 

Nach der Perlenfarm, die ebenfalls auf dem Wasser lag, fuhren wir zu einem kleinen Strand, wo alle Boote ihre Gäste hinbrachten. Wir teilten uns also mit gefühlt 50 Chinesen, die hunderte Fotos und Selfies machten und anderen Touristen den Strand, tranken ein Bier und dann ging es noch vor dem Sonnenuntergang zurück zum Schiff. Hier empfing uns unser Tourguide mit Wein und frischen Früchten am Deck. Wir sahen noch die Sonne untergehen – leider war es wieder sehr trüb und wolkig, so dass man kein gutes Foto machen konnte – und danach hatten wir wieder ein bisschen Freizeit.

 

Wir duschten und legten uns kurz hin. Abends wurde uns dann ein bombastisches Abendessen serviert. Wir saßen mit zwei Engländern und einem Paar aus Singapur am Tisch. Da ich Vegetarier bin und die junge Dame aus Singapur keine Meeresfrüchte isst, bekamen wir extra Essen und so hatte unser Tisch mit den ca. 7-8 Gängen die wir eh schon serviert bekamen zusätzlich nochmals ca. 15 verschiedene Gerichte am Tisch. Wir kamen gar nicht mehr mit dem Essen hinterher, da kamen die Kellner schon wieder und brachten den nächsten Gang. Von Frühlingsrollen, über Shrimps, über gegrillten Tintenfisch, Fisch, Gemüse, Nudeln, Reis, Tofu, gebratenen Fisch, gebackenen Fisch, Hähnchen, Rind, Schwein und und und. Wir waren schon nach dem vierten Gang pappsatt – aber es ging weiter und wir kämpften uns durch bis zum letzten Teller und probierten alles.

 

Nach dem ganzen Essen war HappyHour für Cocktails und man konnte Tintenfisch angeln. Hierzu wurde ein Licht ins Wasser gelassen und man konnte ohne Köder, sondern nur mit dem Haken, der neongrün war, tänzelnd die Fische fangen. Ralf war an diesem Abend nicht ganz so erfolgreich (er erwischte nur einen), dafür sicherte er am nächsten Abend der Crew das Abendessen und fing gleich acht Stück.

 

Ich schaute derweilen ein bisschen am Deck den Sternen zu und den anderen Booten die in der Dunkelheit erleuchteten, da überall kleine Partys an Deck gefeiert wurden.

 

Die Lichter spiegelten sich so schön im Wasser der Bucht und ich versuchte das Ganze, was wir bisher erlebt hatten ein wenig zu verarbeiten und zu realisieren. Später dann gingen wir in unsere Kabine, schauten noch einen Film und ich schlief dabei ein (wie immer).

Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf. Ich stellte mir zwar einen Wecker auf 05:30 Uhr, war aber schon davor wach. Ich zog mich an und schlich mich nach oben aufs Deck, um den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war es wieder sehr wolkig und ich hatte kein Glück.

 

Um 06:30 Uhr kam dann der Kapitän unseres Bootes und gab eine Tai Chi Stunde. Ein paar der anderen Mitreisenden standen auch auf und kamen dazu. Danach weckte ich Ralf und wir gingen frühstücken. Anschließend verließen uns die anderen Gäste, da sie nur eine Nacht auf dem Boot gebucht hatten. Wir beide wurden dann zwei Stunden später abgeholt zu unserer Tagestour. Wir fuhren auf ein anderes Boot. Lediglich ein anderer Touri hatte auch die Tour gebucht, David aus England. Wir hatten also ein ganzes Boot nur für uns drei.

 

Erster Stopp war Kajak fahren. Wir nahmen eins zusammen, David und unser Tourguide für den Tag – Ngiä ein anderes. Wir fuhren wieder in ein „Wasserdorf“. Hier war eine Fischzucht.

 

Wir balancierten über die Stege und wurden in ein Haus eines Einheimischen eingeladen. Jeder Bewohner bzw. jedes Dorf im Wasser hatte Hunde, die das Dorf vor Eindringlingen beschützten. Unser Guide, David und Ralf gingen am Hund vorbei und ich war das Schlusslicht. Ich sah schon den bösen Blick des Hundes und ging vorsichtig und schnell an ihm vorbei, jedoch schnappte er nach mir und striff mich mit seinen Zähnen am Bein. Ich sprang dann gleich weiter und sah nach, ob ich eine Bisswunde am Bein hatte. Zum Glück war nichts. Aber ich hatte einen kleinen Schock und seitdem habe ich sehr großen Respekt und halte Abstand vor großen Hunden. Wir tranken dann Tee und unser Tourguide erzählte uns ein paar Sachen über die Einheimischen hier.

 

Wir sind dann mit dem Kajak weiter und kamen nach dem anstrengenden Paddeln in praller Sonne zu einem einsamen Strand. Hier erlaubt uns unser Guide auch zu schwimmen, da wir nur so wenige waren und er uns im Blick hatte. Eigentlich war das Schwimmen derzeit verboten, da nicht genug Guides als Rettungsschwimmer ausgebildet waren und es zudem sehr viele Quallen gab. Wir genossen das kühle Nass und blieben einige Zeit am Strand bzw. im Wasser.

 

Danach ging es zurück mit dem Kajak zum Boot. Hier servierten sie uns ein Barbecue – auch für mich – es gab verschiedenen gegrillten Fisch, Gemüse und Salate und wir wurden wieder mit vielen verschiedenen Tellern verwöhnt. Nach dem fülligen Mittagessen hatten wir ein wenig Zeit zu verdauen und genossen einfach die Ruhe, da keinerlei andere Boote in unserer Nähe waren und wir die ganze gigantische Kulisse der Halong Bucht für uns hatten. Es war einfach so ein friedsamer Platz auf dem wir uns gerade befanden. Man kann die Schönheit der Halong Bucht (zumindest in der Nebensaison, wenn nicht viel los ist) gar nicht in Worte fassen und erst recht nicht in Bilder. Man kann diese Schönheit gar nicht einfangen (wir haben es dennoch versucht).

 

Nach unserer Mittagspause ging es zurück mit einem kleinen Beiboot zu der Teachers Cave (Lehrerhöhle). Hier wurden früher die Kinder der Fischerdörfer, welche auf dem Wasser lebten von Lehrern, die vom Festland kamen (in den drei-monatigen Ferien) unterrichtet. Zudem konnte man hier Schutz vor Sturm finden.

 

Nach unserem Tagesausflug ging es dann für uns zurück zu unserem Boot, wo wir noch immer alleine waren, da die neuen Gäste gerade eben den Ausflug zur Perlenfarm machten. Als diese wieder zurückkamen wurden wir von dem neuen Tourguide als Bootsbesitzer vorgestellt (es sollte ein Witz sein und auch als ein solcher rüber kommen, jedoch fragten uns am nächsten Tag noch div. Gäste, wie das denn sei mit so einem Boot). Wir kannten ja schon das Prozedere: Es gab Wein und Früchte zur Begrüßung, dann eine Pause und anschließend das Abendessen. Hier bekamen wir ein anderes Menü, da die neuen Gäste das Menü vom Vortag serviert bekamen.

Nach dem Dinner fischte Ralf wieder ein wenig Tintenfisch (acht Stück) und dann gingen wir auch schon bald ins Bett.

 

An unserem letzten Tag am Boot ließen wir beide den Sonnenuntergang und das Tai Chi ausfallen. Wir gingen zum Frühstück und dann zurück in die Kabine. Wir ließen ebenfalls die Höhle aus, die an diesem Tag zu besichtigen war. Wir hatten genug von Höhlen – im Endeffekt sahen sie doch alle irgendwie gleich aus. Wir haben uns also noch einmal hingelegt und konnten aus unserem Fenster raus die Felsen der Halong Bucht genießen. Zwei Stunden später war dann wieder ein neuer Programmpunkt. Wir lernten wir man Frühlingsrollen (kalte) macht und durften diese anschließend verspeisen.

 

Dann ging es auch schon langsam zurück zum Hafen. Hier bekamen wir auf dem Boot noch einmal ein kleines Mittagessen und dann wurden wir mit dem Beiboot wieder zum Hafen gebracht.

 

Hier wartete schon unser Bus, mit dem es 3 ½ Stunden zurück nach Hanoi ging. Wir wurden zum Office gebracht und gingen dann in die Stadt. Hier trafen wir zufällig wieder ein englisches Paar, welches eine Nacht an Board schlief. Wir aßen etwas und gingen dann zurück zum Reisebüro und nahmen eine Dusche. Hier wurden wir dann nach einer Stunde abgeholt und zum Bahnhof gebracht. Um 21:30 Uhr ging unser Zug nach Sapa.

 

 

Evi (& Ralf)

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