Take 11 – Kurzer Stopp in Hanoi

Unsere Rucksäcke waren schon am Gepäckband. Wir schnappten uns diese und gingen dann zum Geldautomaten, um uns erst einmal mit vietnamesischen Dong zu versorgen. Danach besorgten wir uns ein Taxi, zu dem wir erst mit einer Art Golf-Caddy fahren mussten. Der Taxifahrer erzählte uns, dass die Fahrt 18 $ kosten würde. Wir stiegen ein und sahen schon, dass das Taximeter bereits bei 260.000 DON stand (Ca. 10 €). Unser Fahrer legte Modern Talking ein, weil wir ja Deutsche waren und das unsere Musik sei!? Nun gut. In der Altstadt angekommen, wo sich unser Hostel befand, zeigte das Taximeter über 700.000 DON. Der Taxifahrer wollte uns über den Tisch ziehen, aber nicht mit uns. Wir drückten ihm einen 500er Schein in die Hand, weil wir auch keinen kleineren hatten und gingen fort.

 

Im Hostel angekommen checkten wir ein, bezogen unser Vier-Bett-Zimmer (in welchem schon ein anderes Paar hauste), machten uns kurz frisch und gingen dann ab ins Nachtleben von Hanoi bzw. los um etwas Essbares zu finden. Was gar nicht so leicht war – wie wir schnell merkten, da alles in Vietnamesisch angeschrieben war. Wir wählten anstatt des Streetfoods ein Restaurant, bestellten uns Frühlingsrollen und gebratenen Kohl mit Knoblauch und versuchten bei all dem Gehupe und Lärm der Stadt etwas runterzukommen und anzukommen.

 

Wir merkten schnell: Hanoi ist nicht für uns – zumindest nicht nach Luang Prabang …. Dieser Ruhe und Gelassenheit. In Hanoi war man non-stopp angespannt, da man jede Sekunde von einem Rollerfahrer oder Auto, welche sich durch die engen Straßen quetschen, angefahren werden könnte. Wir liefen zurück ins Hostel, gingen auf die Dachterrasse, wo eine Chill-Out-Area aufgebaut war und laute Musik spielte. Wir blieben hier noch ein wenig und gingen dann ins Bett.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf eine Tour zu buchen. Wir entschieden uns eine Halong Bay (Halong Bucht) Tour zu buchen. Wir holten verschiedene Angebote ein und merkten schnell – Vietnam ist einfach zu groß und zu stressig, um alles selbst zu erkunden. Wir entschieden uns,– sollte uns jemand ein gutes Angebot machen – dass wir unsere restlichen 14 Tage in Vietnam organisieren lassen. Also von einer Art Reisebüro planen lassen. Wir suchten die erste Travel Agency auf und fragten, ob dies möglich sei. Ja, natürlich! Für Geld machen die alles. Wir ließen uns ein wenig beraten. Gingen dann aber weiter, um Preise zu vergleichen. Im nächsten Büro saß so eine süße, quirlige Frau, die sehr charmant und lustig war. Wir teilten ihr unseren Plan mit und sie legte sofort los und machte uns verschiedene Angebote. Nach ca. einer halben Stunde hin- und herschmeißen der Route buchten wir letztendlich alles bei ihr. Wir blätterten zwar knapp 500 € pro Person, aber hier war alles inbegriffen: Transporte, Tourguides, die Touren selbst, Unterkünfte, Nachtzug, Taxi, Essen, Trinken, und und und …. Also das Komplettpaket für 14 Tage Vietnam – vom Norden bis ca. die Mitte Vietnams.

 

Hätten wir das komplette Land gemacht wäre es zu stressig geworden und wir hätten jeden Tag reisen müssen. So, wie wir das jetzt gemacht hatten waren wir sehr glücklich mit dem Ganzen. Wir buchten drei Tage die Halong Bucht, dann hoch in den Norden mit dem Nachtzug nach Sapa, zurück nach Hanoi und dann sofort nach Ninh Binh, wo die Trockene Halong Bucht war (Tam Coc) – eine Empfehlung von Freunden, die hier erst ihren Urlaub verbrachten – danach würde es dann nach Hue und anschließend nach Hoi An gehen. Ja und dann geht es auch schon von Da Nang nach Kuala Lumpur, dass wir unseren (bereits vor Monaten gebuchten) 40 €-Flug nach Perth (Australien) pünktlich antreten können. Wir hätten den Flug auch verfallen lassen, aber jetzt machen wir nach Vietnam noch ein paar Tage Kuala Lumpur (Malaysia) und fliegen dann nach Australien, wo wir schon ein Jobangebot haben.

Aber zurück zu unserem Tag: wir haben also die Tour gebucht, sind dann noch einmal los, weil unsere nette Reisebüro-Dame erst alles fix machen musste mit Tickets etc.. Wir haben uns mit günstigen „The North Face“ Hosen eingedeckt, Ralf hat sich spontan in einen neuen Rucksack (Backpack) verliebt und diesen dann auch gekauft – für – Achtung! Festhalten! – 20 €. Und er war vom Tragekomfort tausend Mal besser, als der bisherige – wir hoffen nur, dass die Nähte halten.

 

Wir sind dann zurück zu unserem Hostel, haben den alten Rucksack geleert, die Flicken (Flaggen aus aller Welt, wo Ralf bisher schon war) abgemacht – die ich so mühsam in stundenlanger Arbeit mit der Hand aufgenäht hatte, haben dann umgepackt und uns entschlossen den alten Rucksack im Hostel zu lassen. Hier hatten sie – ganz cool– ein paar Regale aufgestellt, wo man seine Sachen/Dinge, die man nicht mehr benötigt oder will, ablegen kann und andere Gegenstände mitnehmen kann. Wir haben unser Gepäck wieder etwas leichter gemacht: Ralf hat gleich seinen ganzen Rucksack hingestellt, ein paar Shirts und Hosen. Ich habe ebenfalls ein paar Dinge hingelegt und im Gegenzug eine super schöne, bequeme Hose und ein Shirt mitgenommen. So spart man sich das shoppen gehen.

Wir sind dann zurück zu unserer Travelagency, haben die Reiseunterlagen geholt und sind dann noch Abendessen gegangen. Danach sind wir noch ein wenig durch Hanoi geschlendert. Wobei es nicht so entspannt war, da man ständig angespannt durch die Straßen lief – wg. der ganzen Autos und Roller, die einen zentimeternah passierten. Beim Spaziergang haben wir festgestellt, dass der Zug mitten durch Hanoi und seine engen Gassen fährt.

 

Es ist schon erstaunlich wie die Menschen hier leben. Wobei wir später auf unserer Reise festgestellt hatten, dass Vietnam auch entspannter und noch viel spartanischer leben kann, als in Hanoi. Wir haben dann am Abend noch unseren Flug von Da Nang nach Kuala Lumpur und ein Hostel in Malaysia gebucht, haben gepackt und sind dann ins Bettchen. Wir mussten früh raus, denn am nächsten Tag ging es früh los.

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

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