Take 6 – Ankommen und Überblick verschaffen

Guten Morgen Bangkok, du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau. Du kannst so schön schrecklich sein. Deine Nächte fressen mich auf …

(zitierte Passage - Songtext: Peter Fox „Stadtaffe“).

 

 

 

Liebes Bangkok, ob wir dich nun lieben oder hassen?!

Das können wir leider (nach meinem zweiten und Ralfs vierten Aufenthalt) immer noch nicht sagen.

Wir mögen dich – wir können dich gut leiden, sonst würden wir nicht immer wieder zu dir kommen und jedes Mal etwas Neues von dir entdecken und erkunden.

 

 

 

Nach meinem persönlich bisher am schnellsten vorbeigehenden Langstreckenflug mit kurzem Umstieg in der Ukraine sind wir gut in Bangkok angekommen. Fly UIA (Air Ukraine) – mit der wir den Flug gewagt haben, hat uns zwar nicht überzeugt, noch einmal diese Fluggesellschaft zu wählen, jedoch was sollen wir schon erwarten? Wir haben für den Flug pro Person ca. 240 € bezahlt und hatten echt angenehme Flugzeiten. Nach knapp 1 Std. 50 Min. waren wir in Kiew angekommen. Sind dann kurz aus dem Flieger raus, durch den Irrgarten des ukrainischen Flughafens und direkt zum Gate zum Weiterflug. Nach ca. 9 ½ Std. waren wir dann auch schon in Bangkok. Die Sitze waren sogar mal einigermaßen „bequem“ – wenn man mal von der Sitzlänge absieht. Ich persönlich habe ja keine Probleme mit meinen 1,64 m – Ralf hingegen schon (1,87 m). In Bangkok angekommen sind wir direkt zum Skytrain (BTS) mit dem man super günstig für 90 Baht für zwei Personen (umgerechnet 2,40 €) vom Flughafen in die City kommt. Unser Hotel haben wir nach kurzem Durchfragen auch gefunden. Hotel?! Als waschechte Backpacker?! Ja – richtig gelesen. Das war mein Geburtstagsgeschenk von Ralf. Er wollte, dass wir den Trip erholt und als Art „Urlaub“ und entspannt von Bangkok aus starten können.  Wir waren jetzt drei Nächte im Amara Hotel in Bangkok und es hat echt eine super Lage, Preis/Leistung stimmen und man kann wirklich abschalten nach einem anstrengenden Tag auf den Straßen Bangkoks.

 

Am ersten Tag (Ostermontag) sind wir morgens (Ortszeit) angekommen, waren dann nach Transfer etc. mittags im Hotel und haben uns dann erst einmal einen Überblick verschafft. Nach einem kurzen Mittagsschläfchen (waren ja bis dato schon über 25 Std. auf den Beinen) sind wir dann in die Stadt, waren im MBK – dem (ich denke mal) größten Einkaufszentrum der Stadt, haben etwas „Streetfood“ gegessen und waren anschließend noch auf dem Patpong Nachtmarkt und sind dann zurück ins Hotel. Bei uns war es zwar schon spät nachts, jedoch haben wir noch kurz mit der Heimat geskyped und sind dann wie kleine Engelchen eingeschlafen. Am nächsten Morgen gab es dann lecker Frühstück (große Auswahl) bevor wir wieder losgezogen sind.  Wir haben so viel gemacht an unserem ersten Tag: wir waren auf einigen Märkten, sind zum Pier (Hafen) gefahren und sind dann mit der Fähre für wenig Geld einige „Sehenswürdigkeiten“ abgefahren. Wir wollten zum Indian Market und sind dann irgendwie in Chinatown gelandet (war aber auch interessant). Nachdem uns ein netter Thailänder den Weg zum Flower Market erklärt hat, auf dem es täglich tausende von frischen Blumen (für die Opfergaben etc.) gibt, sind wir dann nach knapp 13 km zu Fuß (Ralf mit neuen ungetragenen FlipFlops – eine Blase war sozusagen vorprogrammiert) mit dem Boot zurück und dann mit dem Skytrain wieder zum Hotel. Uns taten nach der Wanderung bei 34 Grad und über 65 % Luftfeuchtigkeit so die Füße weh, dass wir nur noch „Nichts tun“ und uns mal an den Pool im 25. Stock legen wollten. Vorher noch kurz einen Kaffee in der Lounge im 20. Stock trinken und kurz mit Freunden skypen. Wir plauderten gerade mit Ralfs bestem Kumpel (News aus Deutschland: Schnee-Schnee-Schnee), da kamen zwei Personen auf die Terrasse: Eine junge Frau und ihr Freund. Ich sah sie im Augenwinkel und nach einigen Sekunden kapierten wir: Die beiden waren unsere Nachbarn aus Weißenburg! Wir glaubten unseren Augen nicht und die zwei ihren ebenso wenig. Wir kreischten umher und waren total perplex. Wie kann das nur sein?! Wir waren in Bangkok, wir trafen uns zufällig (ohne Absprache oder überhaupt ohne zu wissen, dass man zu der Zeit vor Ort sei). Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in Bangkok – wo es ungefähr 6.000 Hotels gibt, zur selben Zeit, am selben Ort seine ehemaligen Nachbarn/Freunde trifft?! Die Beiden waren mit zwei weiteren Freuden aus der Heimat zum ersten Mal als Backpacker unterwegs und hatten sich vor Wochen Infos und Tipps von uns geholt und jetzt waren sie plötzlich da und standen vor uns. Zufällig im selben Hotel eingecheckt und zur selben Zeit auf der Terrasse. Wären wir nur 20 Min. später oder früher zurückgekommen von unserer Tour hätten wir uns verpasst. Wir saßen zusammen, tranken etwas, aßen und zogen dann gemeinsam noch einmal in die Stadt. Wir zeigten den Vier einige Sachen, gingen erneut über Nachtmärkte, hatten eine wilde Fahrt zu sechst in zwei Tuk-Tuks und endeten dann auf der Khaosan Road (erst in einer Bar mit Live-Musik, anschließend in einer anderen Kneipe, dann tanzend auf der Straße und abschließend in der Disco).

Nach einer kurzen Nacht trafen wir zwei der vier wieder beim Frühstück, die anderen waren schon losgezogen zum Shoppen (für sie war es der letzte Tag des Urlaubs). Nach dem Frühstück buchten wir spontan einen Flug in den Norden, nach Chiang Mai für den nächsten Tag. Wir verabredeten uns mit unseren Freunden, um gemeinsam noch einen Tempel – den Wat Pho und Wat Arun – anzusehen und um den beiden noch etwas von Bangkok zu zeigen – wir kannten uns ja schon ein wenig aus (waren ja schon mehrmals da), also waren wir plötzlich Guides. Der Wat Arun wurde leider gerade restauriert und nicht annähernd so ansehnlich wie der Wat Pho Tempel. Anschließend fuhren wir noch mit dem Taxi ins Terminal 21 (Shoppingcenter). Ralf und ich aßen während die anderen zwei noch nach Souveniers und Schnäppchen schauten. Danach ging es wieder zurück zum Hotel, da ihre Heimreise bevorstand. Nach der Verabschiedung gingen wir kurz aufs Zimmer, machten uns frisch, zogen uns um und gingen dann (endlich – zum ersten Mal) zum Pool und erlebten einen atemberaubenden Sonnenuntergang über den Dächern (und Wolkenkratzern) Bangkoks. So ließen wir unseren letzten Abend in der Stadt, bei der alle sagen, dass man sie entweder lieben oder hassen muss, ausklingen.

 

Jetzt sind unsere Rücksäcke wieder ordentlich gepackt und es kann morgen früh losgehen. Frühstück, zurück aufs Zimmer - Gepäck holen und dann mit dem Skytrain zum Flughafen. Und dann geht die Reise schon in die nächste Etappe. Chiang Mai – der Norden, den man auf jeden Fall mitnehmen sollte. Und dann – wer weiß: vielleicht geht’s nach Laos und wir machen das „goldene Dreieck“ (Thailand, Laos, Myamar) und anschließend noch Vietnam und Kambodscha, um dann von Malaysia nach Australien zu fliegen. Wir legen uns wie schon zuletzt erwähnt nicht fest und leben jetzt erst einmal in den Tag hinein.

 


 

Und jetzt heißt es für uns „Heia“ machen (in weniger als sieben Stunden klingelt der Wecker) – Gute Nacht Bangkok!

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Mamsi (Donnerstag, 20 April 2017 21:10)

    Toll, dass man an Eurer Reise so teilhaben kann, bitte weiter berichten

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