wir sind dann mal Weg...



Als Frau alleine reisen - warum eigentlich nicht!?

04.12. - 18.12.2017

 

An dieser Stelle sei’ gesagt, dass eine große zeitliche Lücke in den Blogeintraegen herrscht - um genau zu sein:

seit dem 16.08. wurde kein Beitrag mehr hochgeladen - das wird aber (irgendwann) nachgeholt.

“Als ich den Flug und meinen Mietwagen buche überkommt mich ein mulmiges aber zugleich sehr erfreutes Gefühl, aber das ist bestimmt nur, weil es das erste mal für mich ist - seit ich denken kann - dass ich alleine reise.” - das waren meine Gedanken (2 ½ Wochen zuvor). Jetzt sitze ich in der staatl. Bücherei Hobarts und bringe meine Reise zu Papier und sortiere die Bilder. Die Eindrücke und Erlebnisse sind sehr schwer zu realisieren, gerade wenn man alleine reist und diese Momente mit niemandem teilen kann.


Ich habe also nach einer Nacht “drüber schlafen” mehr oder weniger spontan Tasmanien gebucht. Es war eh auf meiner “To-Do-Liste” ganz oben. Eigentlich wollte ich dort arbeiten, am liebsten auf einer Farm mit Tieren, aber meine Pläne änderten sich, da ich Besuch aus der Heimat bekomme und so meine zwei verbleibenden Wochen sinnvoll füllen wollte. Ich saß in der Bücherei in Melbourne - wo ich zuvor viele Tage wg. Jobsuche und Recherchen verbracht hatte - und buchte kurzerhand meine Flüge, meinen Mietvan und vorsorglich ein Hostel in Brisbane, wenn ich dann wieder am Festland bin.

Einen Tag später habe ich meine liebgewonnen Reisepartner und Freunde verabschiedet. Es war ein “Auf Wiedersehen - kein Lebewohl”. An dieser Stelle muss gesagt sein, dass das der größte Nachteil am Reisen ist: man trifft Menschen, lernt sie so schnell und intensiv kennen und muss sich dann irgendwann trennen, weil die Wege einfach in andere Richtungen gehen. Natürlich sind ein paar Tränchen geflossen, gerade bei Freunden, die nicht aus Deutschland kommen und wo es eben unwahrscheinlicher oder schwieriger ist sie wiederzusehen. Nach all dem Verabschieden war es dann so weit: Evi war alleine! Alleine in Melbourne, alleine auf sich gestellt mit dem Ziel Tasmanien greifbar vor den Augen. Und plötzlich nach all den Tränchen, der Planungen der letzten Tage und all dem Geld, was ich ausgegeben hatte überkam mich eine schöne Art Aufregung.


Ich hatte schon einige Abenteuer hinter mir, ich war sozusagen schon viele Monate “alleine” unterwegs, hatte aber immer Freunde dabei und Menschen um mich herum, die ich kannte. “24/7” - wie man hier in Australien oder beim Reisen sagt - nonstop war ich unter Menschen, Tag und Nacht. Jetzt ging es alleine “richtig” los!

Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht, da die Jungs in meinem Zimmer es erst lange nach Mitternacht für nötig hielten ihre kleine Gitarren-Jam-Session (die ich sehr genoß und mit einem Bierchen auf dem Bett sitzend vergnügt verfolgte) zu beenden, krabbelte ich am Montag, den 04.12.2017 mit sehr müden Augen um 05:30 Uhr aus meinem Hostelbett. Meine Sachen waren schon gepackt. Ich verschwand kurz ins Badezimmer und nahm dann meine zwei Rucksäcke und lief zur Central Station, die lediglich wenige Gehminuten vom Hostel entfernt lag. Dann gings mit dem Zug zwei Stationen zur Southern Cross Station und von dort aus fuhr ich mit dem Skybus zum Avalon Airport, der ca. 45 Min. Fahrt außerhalb von Melbourne lag. Ich checkte ein, gab meinen Backpack ab und setzte mich ans Gate. Nach knapp einer Stunde Flug war ich in Hobart angekommen, nahm mir ein Taxi zum Autoverleih Wicked Camper - der sich erst einmal verfahren hatte und ich den Fahrer per Maps navigierte. Dann wartete ich eine gefühlte Ewigkeit auf mein Auto, fuhr tanken, einkaufen und dann ging meine Reise los.

 

Ich lasse jetzt wieder mehr Bilder “sprechen” - als Worte!

 

Tagsüber fuhr ich zum Oppossum Bay, geschlafen habe ich dann auf einem freien kostenlosen Campingplatz in New Norfolk.

 

 

Peppermint Hilk Lookout, Gould’s Lagoon, Bonorong Sancruary, Richmond  

Eaglehawk Neck, Cape Raoul, Friendly Beaches, Wineglass Bay, Coles Bay, Blowholes Bicheno, Bay of Fires, Binalong Bay

St. Helens, Pyengana, Weldbourough Lookout, Derby, Scottsdale, Springfield Lookout, Launceston, Farmers Markt Launcheston, Deloraine, Penguin, Cradle Mountain Nationalpark, Dove Lake, Burnie, Fossil Bluff Lookout, Table Cape Lighthouse

Corinna, Pieman River

Boat Habour, Sisters Beach, Stanley, Marrawah Beach, Arthur River, Edge of the World, Smithton, Tarkine Drive, Western Explorer, Corinna

 

Zeehan, Henty Dunes, Strahan People’s Park, Ocean Beach, Marquarie Heads, Queenstown, Derwent Bridge, Lake St. Clair Nationalpark, Watersmeet, Platypus, Rasberry Farm, Mt. Field Nationalpark, Russel Falls, Horsehoe Falls, Tall Trees Walk, New Norfolk

weitere Bilder folgen noch!

Hobart Mt. Wellington Lookout, Botanischer Garten, Salamanca Markt, Bruny Island

Ich hatte jetzt 14 Tage in Tasmanien. Ich könnte hier Wochen oder Monate verbringen. Tasmanien hat sich für mich persönlich zum bisher schönsten Fleckchen auf der Erde erwiesen, den ich bisher besucht habe. Und ich habe ja auch schon einige Länder besucht.

Tasmanien - du bist meine Liebe! Vielleicht fiel es mir gerade auch deswegen nicht so schwer “alleine” zu sein, da ich nicht alleine war. Ich war umgeben von einer atemberaubenden Natur, die sich alle paar Kilometer veränderte. Ich dachte oft ich wäre in Neuseeland (obwohl ich noch nie zuvor dort war, aber so waren meine Vorstellungen von diesem Land) mit all den grünen saftigen Hügeln mit hunderten von Schafen. Ebenso fühlte es sich manchmal wie Afrika an - allein von den Bäumen oder einigen Bergen an der Ostküste her - oder Schottland, Irland, Kuhweiden in den Alpen Österreichs, Australiens Buschland und manchmal hatte ich kurzzeitig das Gefühl in Kanada zu sein und durch den Indian Summer zu fahren mit all den bunten Blättern. Überall wo man hinsah sah man das “Wildlife” - also die wilden Tiere. Leider waren sehr viele von ihnen überfahren worden, aber das heißt auch - so erklärte es mir ein Anhalter, den ich ein Stück mitnahm - dass es noch viel mehr Tiere hier gibt, die leben!

 

Ich bin hier in Tasmanien Straßen gefahren, die sicher nicht für mein Auto gemacht waren. Es waren Schotterpisten mit tiefen Schlaglöchern, ich bin durch Nationalparks gefahren, hab an den schönsten Orten geschlafen und bin durch wunderschöne bezaubernde Sonnenaufgänge geweckt worden. Meine Tage habe ich selbst gestaltet, ich hatte immer mein Tempo, musste mich nie auf jemanden einstellen oder auf andere warten: ich konnte machen und lassen was ich wollte. Ich las sehr viel (drei Bücher). Ich habe den D’Entrecasteaux Channel und den Pieman River per Fähre überquert, bin die Ostküste entlang gefahren und habe dort zwischen Bicheno und St. Helens den überwältigen Küstenweg gesehen. Ich habe im hohen Norden nachts Pinguine aus dem Wasser stampfen sehen und sich in ihre Nester legen. Ich war in Nationalparks und unberührter Wildnis, im Tarkine Regenwald, in den Henty Dunes an der Westküste, bin durchs Derwent Valley gefahren und habe uralte Wasserfälle gesehen. Ich habe im tiefsten Frischwassersee St. Clair gebadet und mit der Kulisse der Bay of Fires im Freien geduscht. Ich habe die sauberste Luft der Welt eingeatmet und aus Bächen getrunken. Ich habe das kulturelle koloniale Örtchen Richmond besucht und war in einer Aufzuchtstation für verletzte wilde Tiere Tasmaniens und habe dort den Tasmanischen Teufel gesehen und mit Kängurus gekuschelt. Ich hab mit der Wineglass Bay ein Postkarten-Motiv besucht und bin über Berge gekraxelt, um am Ende einen wirklich atemberaubenden Ausblick zu haben. Manchmal haben mir die Knie gezittert, weil es so hoch und schwindelerregend war - aber ich habe mich immer zusammengenommen und mir gut zugeredet. Ich wollte dieses Abenteuer und hatte es! Ich habe in 14 Tagen Tasmanien umrundet und habe die gebirgige Mitte des Inselstaates Australiens besucht. Ich habe es intensiv und alleine bereist und vielleicht war es gerade deshalb zu meiner persönlichen Liebe geworden. Ich habe so Etwas vorher noch nie gemacht.

 

 

Alleine reisen? 

Ja, sehr gerne wieder - ich weiß jetzt wie schön es sein kann, welche Vorteile es bringt und wie viel Zeit man einfach für sich hat. Nur für sich!

 

Andererseits muss ich ehrlich gestehen, dass ich mich ebenso sehr freue wieder mit Menschen zu reisen und neue Freunde zu finden. Es ist einfach der große Nachteil, dass man diese Eindrücke alleine erlebt und man die Momente nur mit Bildern und Videos und im Kopf festhalten kann. Man hat niemanden, mit dem man es teilen kann. Und wer mich kennt, der weiß: die Evi teilt sehr gerne!


Abschließend kann man sagen: Tasmanien ist definitiv eine Reise wert. Ich bin nicht nur in die Natur sondern auch in meine kleine Erkundungsreise sehr verliebt und werde mir bis zum Ende meiner Tage die Bilder und Videos anschauen und immer in diesen Erinnerungen schwelgen: in der ersten Erfahrung und Reise meines Lebens, die ich alleine be- und überwältigt habe.

 

Jetzt geht es zurück nach Australien und dort werden weitere Geschichten und Abenteuer geschrieben.


Ich trag’ euch im Herzen alle bei mir!


Evi

 

Take 21 – Ein kurzes Lebenszeichen

Manchmal sollte man den Moment genießen und Alles auf sich wirken lassen. Seit Beginn der „richtigen“ Reise durch den roten Kontinent habe ich meine Leidenschaft wirklich links liegen gelassen. Das Bloggen war auf einmal nicht mehr so wichtig für mich. Das Reisen stand im Mittelpunkt, all die Menschen um uns herum und die schönen Orte, die man auf Bildern gar nicht festhalten kann.

 

Fakt ist: Evi & Ralf leben noch! Viele der Texte sind schon verfasst und Bilder sind schon ein wenig sortiert. Die Einträge werden folgen. Zeit und Geduld sind hier die Zauberworte.

 

Es hat sich Einiges getan: Vieles Unvorhergesehenes ist geschehen. Aber man nimmt aus jeder Erfahrung etwas Positives mit und wächst an den neuen Herausforderungen und Veränderungen. Der engste Kreis unserer Freunde und Familien war immer up-to-date und war in den letzten Wochen und Monaten immer für uns da. Hier am anderen Ende der Welt kommt all die Unterstützung von Zuhause an und man fühlt sich nicht mehr ganz so alleine (und verlassen). Danke hierfür – Danke für euch!

 

Ich trag‘ euch in meinem Herzen bei mir.

 

 

Evi (ohne Ralf)

 

 

 

P.S. Die Blogeinträge folgen „bald“ …

 

 

 

 

Take 22 – Jetzt geht die „richtige“ Reise los

 

 

Die letzten Tage in Perenjori waren eine Achterbahnfahrt. Wir haben mehr oder weniger unsere Nachfolgerinnen (aus Irland, Anfang 20) angelernt, waren auf der Agriculture Show, was eine Art Jahrmarkt ist und haben unseren Rocky abfahrbereit gemacht. Die neuen Mädels waren schon eine „Marke für sich“: lange Plastikfingernägel, sie wissen nicht, dass man Fleisch erst aus der Plastikverpackung holt um es dann zu schneiden, haben tierische Angst vor Mäusen und Spinnen, verfahren sich im 300-Einwohner-Dorf und schlafen dann im Auto, weil sie nicht mehr nach Hause finden: Es war eine unmöglich scheinende Aufgabe für unsere letzten 72 Stunden im Roadhouse – aber wir haben sie gemeistert und haben diese Etappe dann am 14.08. hinter uns gelassen. Wir haben ausgeschlafen, in Ruhe unser Auto zu Ende gepackt und sind dann noch einmal kurz zum Roadhouse, um uns Frühstück und eine Wegzehrung zu machen und uns zu verabschieden. Wir haben dann noch schnell getankt und sind los Richtung „Freiheit“(Geraldton).

Dort angekommen sind wir zu allen möglichen Campingaustattern, Autoshops, Ramschläden etc. um unser Auto noch besser aufzurüsten. Gerade für die ganzen Offroadstrecken fehlte uns noch einiges an Equipment. Aber irgendwie war es nicht unser Tag. Leicht gefrustet und nach einem schnellen Einkauf im Lebensmittelgeschäft „Coles“ fuhren wir zum Campingplatz, bauten unser Dachzelt auf und aßen zu Abend. Da die „Inneneinrichtung“ unseres Rocky’s immer noch nicht „perfekt“ war und wir noch nicht zufrieden mit der ganzen Ausstattung sägten wir kurzerhand einen Teil der Innenkonstruktion – die die Vorbesitzer bauten – heraus. Ein netter Campingplatznachbar leihte uns seine größere Säge aus und dann sägten wir los. Endlich passte alles. Alle Boxen hatten ihren Platz und wir konnten das Essen, die Küchenutensilien und das ganze Zeug fürs Auto verstauen. Man muss an dieser Stelle aber sagen, dass wir täglich irgendetwas im Auto modifizieren und verbessern. Unsere Nachbesitzer werden ein perfekt eingerichtetes Auto bekommen – das steht fest. Nach unserer kleinen Umbauaktion gingen wir bald zu Bett. Es war sehr sehr windig und stürmisch. In Perth – 400 km südlich – waren starke Unwetterwarnungen: bis zu 135 km/h Windgeschwindigkeit. Die Meldungen galten für den Raum Perth aufwärts bis Jurien Bay, und das lag gerade mal 60 km von unserem Campingplatz entfernt. Wir spürten den Wind gewaltig und ich dachte mehrmals in der Nacht, dass wir wegfliegen würden, wenn eine Böe unter das Zeltdach gerät und uns dann hochweht. 

Am nächsten Tag hatten wir dann das Zelt aufgebaut, um es an Ralfs Geburstag, an dem wir früh den Campingplatz verlassen mussten, nicht immer das Dachzelt abbauen müssen. Wir fuhren voller Motivation los und klapperten wieder alle möglichen Shops ab. Wir kauften für ca. 1.000 $ Ausrüstung, Campingsachen, Schnorchelausrüstung, Zeug fürs Auto, für Ralf endlich Angelsachen usw. Am Abend gab es dann Brotzeit und dann krabbelten wir ins Zelt.

 

 

Ralfs Geburtstagsgeschenk war von mir lange geplant und er hatte keine Ahnung was ihn erwarten würde. Er hatte die letzten Monate alle möglichen Ideen, was es denn sein könnte: ein Angeltrip, ein Wellnesstag, Schwimmen mit den Walhaien (was absurd war, denn dieser Ort, wo man die Touren machen kann, lag 9,5 Std. Autofahrt entfernt). Früh am Morgen, ich war schon wach, freute ich mich wie ein Kind an Weihnachten bis Ralf endlich seine Augen öffnete. Ich sang leise alle möglichen Geburtstagslieder und zeigte ihm dann erst das Geschenk meiner Mama (er wollte ihres zuerst sehen). Ich bastelte die letzten Tage bevor wir Perenjori verlassen hatten zwei Präsentationen – eine im Namen meiner Mama und eine von mir. Sie schenkte ihm 5 Minuten mit den Walhaien mit Ningaloo Blue und bastelte ihm von Zuhause aus einen schönen Gutschein. Er freute sich sehr und war nun umso mehr gespannt auf mein Geschenk. Ich zeigte ihm also meine Präsentation: Er hatte aber selbst danach noch keine Ahnung was wir eigentlich machen würden – war meine Absicht war! Ich krabbelte aus dem Bett, ging zum Auto und holte aus dem zuvor gepackten Rucksack (alles war vorbereitet für den Tag) einen Zettel heraus. 

Ralf stand noch immer ein bisschen auf dem Schlauch, bis ich im verriet was wir denn eigentlich machen würden. Viele Menschen waren vorher eingeweiht und wussten von meinem Geschenk. Ralf bekam – da es ein besonderer Geburtstag war – nämlich sein 30ter – einen Rundflug über drei Etappen mit Geraldton Air Charters. Die erste Etappe war der „Pink Lake“, welcher Aufgrund von Plankton-Tierchen und Beta-Carotin pinkes Wasser hatte. Danach sollte es über den Kalbarri Nationalpark gehen und dann zu dem Highlight, den Abrolhos Inseln. Mein eigentlicher Plan war: ihm bis zum Flughafen nichts zu sagen – aber er wollte es schon vorher wissen und ich wollte dieses „Geheimnis“ auch nicht noch länger für mich behalten. Ich hatte all die Wochen zuvor so gehofft, dass es ihm gefallen würde, weil der Spaß pro Person über 600 $ kostete (hier noch mal ein großes Dankeschön an die finanzielle Unterstützung und Beisteuerung zum Geschenk an Kobi + Nicole).

 

 

Wir machten uns also auf den Weg und fuhren zum Flughafen (Tagesrucksack war ja schon gepackt mit Proviant, Schnorchelausrüstung, Badesachen etc.). Dort angekommen gab es noch das „Sahnehäubchen“ auf dem Geschenk: Die Maschinen für die Ausflüge sind meist 8-Sitzer, so dass mehrere Leute die Tour gemeinsam machen. Wir hatten das Glück auf unserer Seite, denn wir hatten lediglich eine 4-Sitzer-Maschine, eine kleine Cessna – nur für uns und unseren jungen Piloten. Es war einfach nur unglaublich und wir beide strahlten bis über beide Ohren. Wir flogen los: zuerst über den Pink Lake – einfach nur atemberaubend:

Dann ging es weiter über den Kalbarri Nationalpark. Es war einfach nur unbeschreiblich: diese Vogelperspektive. Wir kannten diese Sichtweise ja bereits von unserer Drohne, aber dieses Erlebnis war so wunderschön – selbst wie ein Vogel über die Natur zu schweben. Wir folgten dem Murchison River über die Schluchten bis in den Süden zurück zu den spektakulären Küstenfelsen zur Mündung in der kleinen Stadt Kalbarri. Zuvor flogen wir über den Loop und sahen das „Natural Window“. Im Flussbett sahen wir aus ca. 400 Meter Höhe Pferde und kleine Fischerboote. Bis dorthin kamen wir durch alle möglichen Wetterzonen: wir hatten Sonnenschein pur, kurzzeitig Regenschauer und waren für wenige Augenblicke in Wolken gefangen. Dann hatten wir plötzlich nur noch den Ozean unter uns. Wir sahen diese unglaublich schönen Küstenfelsen und keine zwei Minuten später entdeckten wir aus dem Flieger heraus Wale. Walkühe mit ihren Kindern. Wir drehten Kreise mit der kleinen Maschine über ihnen. Die Motorengeräusche lassen sie an die Wasseroberfläche kommen und wir hatten einen unglaublichen Ausblick. Auf unserem ca. 25-Minütigen Flug zu den Abrolhos Inseln sahen wir gefühlt 15 Wale. Unser ständiger Begleiter (von Anfang an) ein Regenbogen, der sich immer um unseren Flieger bog. Bereits am Morgen war er über dem Zelt am Campingplatz zu sehen. Ralf übernahm für einige Minuten das Steuer und flog uns sicher über den Indischen Ozean. 

 

 

Nach kurzer Zeit kamen wir auf der Insel „East Wallabi Island“ an. Hier lebten kleine Wallabis, was eine kleine Gattung von Kängurus ist. Wir landeten, liefen einen kleinen Pfad und kamen an einer überdachten Picknickstelle an. Hier warteten unser Pilot und der einer anderen Maschine mit einer kleinen Gruppe von Chinesen auf uns. Die Mädels von Geraldton Air Charters hatten für Ralf, das es ja sein Geburtstag war, Kuchen gebacken oder besorgt. So feierten wir mit den schmatzenden Chinesen und unseren beiden Piloten mit Kuchen, frischen Früchten, Kaffee und Tee am Strand. Danach machten wir uns auf eine kleine Wanderung und Führung. Wir sahen Wallabis, entdeckten ein Adlernest, wo gerade auch Jungvögel auf ihr Essen warteten. Nach der Wanderung wartete ein Mittagsessen auf uns. Viele verschiedenen geschnittene leckere Sachen: Karotten, Käse, Salat, verschiedene Wurstsorten, etc. um ein Sandwich zu machen. Wir schlugen uns die Mägen voll und konnten danach selbst entscheiden, ob wir schnorcheln gehen wollten. Uns war es etwas zu kalt. Einer der Chinesen stampfte mit seinen Flossen und nur einer Badehose bekleidet in das eisige Wasser. Die Chinesenkinder spielten mit einer großen Krabbe/einem Krebs und Ralf durfte, weil er Geburtstag hatte, mit dem Quad fahren, das eigentlich nur zum Transport der Piloten und des Essens auf der Insel war. Später dann ging es für uns alle wieder zurück in die Flieger und weiter über die Korallenriffe der Abrolhos Inseln.

 

 

Ich lass jetzt gleich Bilder sprechen, weil wir keine Worte dafür gefunden haben. Wir können nur sagen: es war atemberaubend. Mein Highlight an dem Tag war einfach, dass ich einen wichtigen Menschen in meinem Leben an diesem Tag zum glücklichsten Menschen auf der Welt gemacht habe. Ralf sagte zu unserem Piloten „This is one – no! It is the best Thing i’ve ever done in my life“ und dieser Moment – dieser Tag, dieser Ausflug war mir alles Geld der Welt wert.

 

Wir sahen Seehunde, die auf einer Insel in der Sonne lagen, wir sahen Korallenriffe, die schöner sein sollen als das Great-Barrier-Reef und kleine Fischerinseln. Aber seht selbst:

 

 

Am Boden der Tatsachen angekommen zeigte ich Ralf ein Video von all seinen Freunden aus der ganzen Welt, welches seine besten Freunde Kobi und Nicole zusammengeschnitten und auf die Beine gestellt hatten. Dieses Video war das Sahnehäubchen auf dem Sahnehäubchen. Über 13 Minuten Glückwünsche von Menschen aus aller Welt, von Freunden und Bekannten, wo man nicht dachte, dass man jemals wieder von ihnen hören würde. Ich glaube mehr Glücksgefühl als in diesem Moment konnte man nicht haben. Ich filmte Ralf knapp zwei Minuten während er das Video ansah und schickte dieses nach Hause, um all den Menschen seine Reaktion zu zeigen. 

 

 

Dann stiegen wir wieder in unseren Rocky und fuhren zum Einkaufen. Anschließend ging es für uns zum Campingplatz, wo bereits ein paar Leute vom Convoy auf uns warteten. Sechs Autos wollten in der Nacht vom 16.08. auf den 17.08. am Campingplatz schlafen. Sie saßen alle da. Wir verpackten kurz unseren Einkauf: Ralf hatte noch für ca. 200 $ Alkohol gekauft, um seinen Geburtstag ausgiebig zu feiern und ein paar Runden zu schmeißen und dann saßen wir am Abend alle zusammen.

 

 

 

Evi 

Take 20 – Stillstand und Auszeit

Wir sind hier nun schon seit einigen (vielen) Wochen – die zwar alle recht schnell vergehen, aber für uns doch irgendwie wie eine halbe Ewigkeit scheinen. Wir gehen tagein tagaus in das Roadhouse. Es passiert nichts Außergewöhnliches. Kleine Dinge erscheinen für uns wie ein einziges Abenteuer. Wir sitzen manchmal da und feilen an unserer Route, wir suchen Leute/Mitreisende für unsere Offroad-Strecke im Norden (via Facebook) und bei Ralf haben wir ganz versteckte Talente entdeckt: er zeichnet. Wir haben – wie wir mal einen Nachmittag frei hatten Malsachen, d. h. einen Block und verschiedene Bleistifte und Buntstifte gekauft und seitdem wird um die Wette gezeichnet und gemalt. Wir haben beide unseren Spaß daran und es entspannt ungemein. Ralf bekommt man manchmal gar nicht mehr von seinem Blatt Papier weg – er ist wie gefangen in seinem Bild und seiner Malerei. 

An einem anderen Tag kamen wir – wie gewohnt – nach Hause, duschten und wollten uns ins Bett legen. Man muss dazu sagen, dass unser Haus ein sehr altes Haus ist. Die Wasserhähne tropfen bzw. man kann sie gar nicht fest genug zudrehen, das Wasser läuft immer ein wenig weiter. Ich war bereits im Schlafzimmer, um mich „bettfertig“ zu machen. Ralf hörte ein Geräusch und folgte diesem. Wir nutzen in dem Haus lediglich drei Zimmer. Wenn man durch eine Tür geht kommt man in einem anderen Zimmer raus, was eine Art Lagerraum war, danach kommt eine Industrieküche, Verkaufsräume von dem ehemaligen Café und weitere Räume. Das Geräusch kam aus der Küche. Ein Wasserrohr war undicht und die ganze Küche stand unter Wasser. Ich eilte zu Ralf und wir suchten im Dunkeln den Wasserhahn, um das Wasser abstellen zu können. Da wir ihn nicht fanden, kontaktierten wir notgedrungen spät abends unsere Chefin, welcher das Haus gehörte. Sie kam wenige Minuten später. Wir stellten das Wasser ab und schöpften dieses dann mit kleinen Plastikbehältnissen, Wischmobs und Lappen weg. Diese Aktion kostete uns ganze zwei Stunden. Irgendwie war es lustig und mal ein wenig Abwechslung. Wobei wir beide so eine Küche, die buchstäblich unter Wasser steht nicht mehr brauchen.

 

Am nächsten Tag wurde das Rohr repariert und die Wasserhähne und Anschlüsse im Badezimmer gleich mit. 

An einem Nachmittag habe ich mir mal unseren Rocky geschnappt und bin einfach drauf losgefahren. Was dabei raus gekommen ist - seht selbst:

Wir gehen selten – sehr selten – abends noch einen Sprung ins Pub, welches neben unserem Haus liegt. An einem Freitagabend war jedoch Livemusik und das kommt nicht allzu oft vor. Seth Lowe kündigte sich an. Sein Künstlername war „Squid“ = Tintenfisch. Ich suchte ihn auf Youtube und fand aber nicht allzu viel. Wir arbeiteten ganz normal bis 19 Uhr, gingen heim, machten uns in Ruhe fertig und liefen dann um 20 Uhr rüber zum Pub. Dort waren bereits so ziemlich alle Einwohner von Perenjori versammelt. All unsere Kunden! Und wir wurden begrüßt und empfangen, als wären wir schon immer hier und würden zur großen Familie gehören. Die Familie (Bruder und Vater) eines (dt.) Freundes, der hier in Perenjori wohnt waren derzeit zu Besuch. Wir lernten sie kennen und verbrachten den Abend mehr oder weniger zusammen. Die Jungs spielten Billard und wir tranken ein-zwei Bier. Ralf vielleicht auch vier. Um 21 Uhr fing Seth Lowe pünktlich an zu spielen. Es war einfach eine super Atmosphäre und Stimmung. Trotz allem verließen wir um 22 Uhr das Pub – das Bett rief. Am nächsten Morgen mussten wir wieder früh raus und die ganzen Kater-Kunden (Hangover) mit Frühstück und Kaffee versorgen.

 

 

Einen anderen Abend fuhren wir zu Andi (dt. Freund aus Perenjori) eine halbe Stunde entfernt nach Hause und machten dort mit ihm, seinem Bruder und seinem Vater ein Lagerfeuer, was eher an ein Buschfeuer erinnerte. Die Flammen waren ca. 5-6 Meter hoch. Sein Hund „Hektor“ wühlte in den Feldern nach Mäusen und es floss das ein oder andere Bier.

 

Von hier "draußen" hat man endlich auch mal so richtig den (mir versprochenen) Sternenhimmel mit Milchstraße gesehen. Leider hatte ich mein Stativ nicht dabei und konnte die tausende (ja es waren wirklich tausende) Sterne nicht einfangen und festhalten - aber das wird die nächsten Monate noch öfter ausprobiert, wenn wir weit weg von jeglichen Lichtern und Städten sind. 

 

Am nächsten Morgen durften wir ausschlafen und mussten erst um 08:30 Uhr mit der Arbeit beginnen. 

An einem Tag war Ralf mit der Drohne, unserer Actioncam und zwei Handys mit auf der Straße, als eine große Gruppe von Bikern (Motorräder) ein „Memorial-Ride“ machte. Ein junger Mann, der Sohn eines Mannes aus dem Chapter war vor einigen Wochen an einer Krankheit verstorben und er wünschte sich vor seinem Tod – der vorhersehbar war, dass die Biker eine „Ausfahrt“ machen würden in Gedenken an ihn. Ralf filmte das Ganze. Danach machte er sich im Roadhouse mit meiner Hilfe hin und wir schnitten das Video, fügten ein paar Texte hinzu und hinterlegten es mit der Lieblingsband des Verstorbenen. 

Das Ralf jeden Dienstag kochen darf bzw. das Mittagsgericht raussuchen darf hatte ich – glaub ich – bereits erwähnt. Wenn nicht, wisst ihr es jetzt. Wir haben bereits Fleischbällchen in Tomatensoße (ala Alberto) mit Nudeln gekocht, Hackbraten mit Rosenkohl und Kartoffelbrei, Gulasch mit selbst geschabten Spätzle und und und … Selbstgemachter Apfelkuchen wurde schon verkauft, meine Veggie-Burger haben schon einen Abnehmer gefunden, Couscous-Salat wurde schon verkauft und auch Langos haben wir schon an den Mann und die ein oder andere Frau gebracht. Uns macht es Spaß und für die Einwohner hier ist es ein wenig Abwechslung, die es jedoch nach unserer Abreise nicht mehr so geben wird. Janice – unsere Chefin – wird alles wie gewohnt weiterführen. Außer die nächsten Backpacker bringen Eigeninitiative ein und zaubern eigene Sachen. 

Einen Vormittag (mussten von 5:30 – 09:30 Uhr arbeiten) sind wir nach Dongara gefahren, haben dort am Strand zu Mittag gegessen (unsere vom Roadhouse mitgenommenen Sandwiches) und sind dann weiter nach Geraldton. Dort haben wir dann mal unsere Essenslager wieder aufgefüllt, sind im Coles shoppen gegangen (Lebensmittel) und danach noch in den Target (Billigkleidung) shoppen. Hier haben wir auch unsere Malsachen erworben. Am Nachmittag mussten wir dann den Heimweg wieder antreten, da bei Einbruch der Dunkelheit viel zu viele Kängurus auf den Straßen unterwegs sind. Sie hüpfen in Gruppen/Scharen über die Straßen und man sollte sie lieber nicht erwischen. Denn sonst hat man schnell mal eine kaputte Motorhaube (mit Motorschaden) oder eine kaputte Frontscheibe, wenn so ein Känguru in die Scheibe springt. 

 


Hier habe ich auch meine ersten (lebenden) Kängurus gesehen und hab mich direkt in sie verliebt.

Aber da werden noch Bilder folgen – ich hoffe zumindest, dass ich sie einmal vor die Linse bekomme!

 


Jetzt gerade sitzen wir an der Küste. Wir haben spontan zwei Tage „frei genommen“ und sind nach Sandy Cape gefahren. Es liegt an der Küste zwischen Geraldton und Perth – am Indian Ocean Drive. Befinden uns gerade an der Sandy Cape Road in der Nähe von Jurien Bay. Hier haben wir einen „Campingplatz“ gewählt, der direkt am Strand liegt. Wir sind an einigen Campervans vorbeigefahren, wollten aber dann doch lieber weiter und für uns allein sein. Es schien, als wären wir am Ende des Campinggeländes, da sahen wir eine enge Straße, die sehr hügelig war. Ralf erzählte zuvor schon auf der Strecke von dem Campingplatz und einem Abschnitt nur für 4wd, also für allradbetriebene Autos. Wir fuhren einfach drauf los und fanden dann unser Traumplätzchen. Wir parkten unseren Rocky, bauten die Markise und anschließend das Rooftop-Tent auf. Stühle aus dem Auto, Tisch aufgebaut und Musik an. Wir waren angekommen und jetzt sitzen wir hier. Ich habe zwischenzeitlich mal gemalt, den Strand und die Umgebung erkundet und Ralf hat die Luftmatratze (1,20 m breit) aufgepumpt und sich in die Sonne geknallt. Wir machen einfach mal nichts und genießen unsere freien Stunden, beobachten die Möwen, lauschen den Wellen und werden dann wahrscheinlich noch ein Lagerfeuerchen machen, wofür ich vorhin schon Brennholz gesucht habe. Wir haben eine Feuerstelle aus Steinen gebaut, um sicherzustellen, dass das Feuer auch da bleibt, wo es sein soll. Mit warmen Klamotten, dem ein oder anderen Bierchen und unsere Ukulele (+ Musik aus den Boxen), ein paar schönen Lämpchen von unserer Lichterkette, dem Lagerfeuer, gutem Essen (was wir mitgenommen haben) einer Decke auf dem Schoß und nur mit UNS und dem Indischen Ozean werden wir diesen ersten freien Abend am Strand verbringen. 

Die Nacht war gar nicht so kalt – wie erwartet. Wir hatten uns dick eingepackt, Mütze auf und auf unser Auto (ins Zelt) gekuschelt. Sowohl beim Einschlafen als auch beim Aufwachen hörten wir das Rausches des Meeres. Am nächsten Morgen machten wir unser „Zeltfenster“ auf und schauten minutenlang einfach nur raus: Die Sonne, die schon aufgegangen war und immer weiter hoch in den Himmel wanderte, das Meer, das über Nacht den halben Strand überflutete, die Möwen die sich gerade ihr Frühstück fingen. Apropos Frühstück: ich krabbelte aus dem Bett raus, vom Dach runter, schnappte mir Müsli und eine Schüssel, setze mich ans Meer und schlabberte mein Frühstück in mich rein. Danach bauten wir in Ruhe unser Lager wieder ab: Markise einrollen, Zelt zusammenklappen, Stühle und Tisch verstauen und dann waren wir auch schon wieder abfahrbereit. 

Wir machten uns auf den Weg nach Dongara. Hier waren wir schon einmal für einen kurzen Stopp, als wir mal einen halben Tag frei hatten. Wir hielten kurz am Hafen von Leeman an, machten kurze Rast und fuhren dann weiter nach Dongara um Fish ‚n‘ Chips zu kaufen. Im Zentrum der Stadt holten wir uns dann ein frühes Mittagsessen und fuhren weiter zum Strand, wo wir das total vor Fett triefende Essen aßen. Dann sprangen wir ins Auto und fuhren weiter. 

Ralf sah beim Vorbeifahren ein Schild „Greenough – Wildlife & Bird Park“. Blinker – Links heranfahren – Bremsen – Umdrehen – Wildpark! Hier werden aus der Wildnis gerettete Tiere versorgt und wieder aufgepäppelt. Es ist ein privater Park, den zwei Australier mit sehr viel Liebe betreiben. Der Eintritt von 25 $ für zwei Personen ist zwar teuer – aber das Futter für die Tiere und die Medikamente müssen ja irgendwie bezahlt werden. Hier hausen Krokodile, Emus, Straußen, verschiedene Arten von Kängurus, zahllose Vogelarten, Reptilien, ein Kamel, Alpakas, Schafe, Ziegen, Pfauen, Hausschweine u.v.m.

Danach fuhren wir dann noch ca. 15 km weiter. Endlich waren wir in Geraldton angekommen. Hier wollten wir eig. nur kurz den Campingplatz anschauen, an dem wir an Ralfs Geburtstag höchstwahrscheinlich übernachten wollen. Hier sahen wir am Ende einen Weg der auf den Strand führte. Ein Australier sagte uns, dass man dort auch fahren könne. Gesagt – Getan. Zuerst fuhr ich ein wenig am Strand entlang – unser Rocky machte das echt spitze: man merkte kaum, dass man keinen festen Untergrund unter sich hatte. Ich merkte schnell, dass Ralf auch ganz heiß darauf war und ließ ihn auch mal ans Steuer. Wir fuhren ein wenig auf und ab, machten Fotos von unserem ersten Beach-Drive und fuhren dann zum Einkaufen ins Zentrum. Wir kauften Lebensmittel ein und stöberten durch den ein oder anderen Shop. Dann mussten wir schon wieder den Heimweg antreten, um nicht in der totalen Dunkelheit zu fahren. 

Fazit: So ein Ausflug tut sooo gut, wenn man zuvor 6-7 Wochen durchgearbeitet hat – 7 Tage die Woche. Unsere erste Nacht am Strand, auf dem Auto (im Zelt) und Lagerfeuer war einfach nur „lovely“ wie es die Australier sagen würden. Wir sind jetzt angefixt und wollen am liebsten gleich weiter und nicht mehr zurück. Aber die Arbeit ruft und wir müssen jetzt noch drei Wochen durchhalten. Dann heißt es für uns: Ausschlafen-  Abenteuer - Australien

 

 

 

Evi (& Ralf)

Take 19 – In 80 Tagen um die Welt – äh, nein! … durch sieben Länder!

Ja, wir sind jetzt schon 80 Tage unterwegs und es fühlt sich noch gar nicht so lange an. Wer unsere bisherige Reise verfolgt (hat), der weiß, dass die ersten Wochen sehr schnelllebig waren. Wir waren viel unterwegs, kaum eine Woche an einem Fleck oder in einem Land. Wir haben viel gesehen – und ich weiß jetzt noch gar nicht wann ich das alles verarbeiten und realisieren soll. Wir haben schon einige Gefühlslagen durchlebt: mal sind wir einfach nur überwältigt, von dem was wir da gerade erleben, mal gehen wir uns – was ganz normal ist – auch einfach mal auf die Nerven (kein Wunder bei 24 Stunden dauerhaften Beisammensein) und haben uns dann aber auch ganz schnell wieder lieb. Die ersten Wochen waren wir einfach nur in einem ständigen Glücksgefühl und Dauergänsehaut. Wir haben so viel Neues gesehen, haben Städte und Länder erkundet, für uns neue Kulturen entdeckt, haben Sachen über Länder und deren Bewohner erfahren, die wir vorher nicht wussten und waren einfach so glücklich, dass wir diese Reise zusammen angetreten haben.

 

Keine Sorge: Wir sind es immer noch!

 



Jetzt im Moment sind wir in einer „schwierigeren“ Phase – die wir aber auch gut meistern. Wir sind für einige Wochen oder sogar Monate an einem Fleckchen der Erde, wo sonst Nichts ist. Wir arbeiten hier sieben Tage die Woche (ohne freien Tag) von früh bis spät. Unsere Tage sind sehr eintönig. Unsere Wecker klingeln um 04:45 Uhr, wir stehen auf und sind um spätestens 05:30 Uhr im Roadhouse und fangen dort an die Speisen zuzubereiten. Um 06:00 Uhr öffnen wir das Roadhouse. Dann kommen meistens schon die ersten Kunden. Vormittags ist eigentlich immer der größte Ansturm und am meisten zu tun. Wir befüllen die Boxen im Kühlschrank neu, füllen die Regale und Kühlschränke auf, nehmen Lieferungen entgegen und verräumen diese. Kunden wünschen Frühstück oder Mittagessen. Kinder bestellen ihr Schulmittagessen bei uns und wir müssen dieses in die Schule liefern. Unsere Fritteuse und der Grill sind eigentlich fast im Dauereinsatz. Am Wochenende oder gerade am Abend sind wir Restaurant und „Pizzaservice“ zugleich. Die Leute haben keine Lust zu kochen – gut, dann bestellen sie eben für die ganze Familie bei uns: 5 Burger, 18 ChickenNuggets, 3 Boxen Pommes, 1 Box Wedges, 3 Wraps, 2 Hotdogs und und und. Manchmal wissen wir nicht wie man das eigentlich alleine schaffen sollte, da oftmals ein Ansturm von Menschen kommt, der alleine (mit Küche bedienen) nicht zu schaffen wäre. Daher sind wir ganz froh, dass wir zu zweit sind und den Kunden somit kürzere Wartezeiten ermöglichen. Manchmal ist es hingegen ganz ruhig. Auch hier sind wir beide froh, dass wir uns haben und zu zweit über die „Langeweile“ hinwegkommen. Da wir nur hier WLAN haben können wir im Roadhouse nach Hause skypen und für den Onlineshop (www.moebel-guenstig24.de) arbeiten. Wenn alles erledigt ist, der Flur geputzt, der Kühlschrank aufgefüllt, die Küche gereinigt, die Lager befüllt, die Warenregale aufgefüllt und alle hungrigen Kunden befriedigt sind, die Kasse abgerechnet, der Geldautomat geleert und die Uhr 19 geschlagen hat – dann können wir Feierabend machen. Dann fahren wir zurück zum Haus, schmeißen unseren Heizkörper an, springen unter die Dusche, legen uns ins Bett, machen einen Film am Laptop an und schlafen recht schnell ein. Und am nächsten Tag geht die selbe Leier von vorne los. Das über Monate hinweg zu machen ist oder kann sehr anstrengend sein. Wir versuchen uns den Alltag so schön wie möglich zu machen, versuchen viel zu albern, Ralf geht ins ortsansässige Fitnessstudio und jeden Dienstag darf er das Mittagsgericht aussuchen, zubereiten und kochen. Auch wenn das eher weniger schöne Wochen sind, die nicht so ganz spannend und abwechslungsreich sind – auch diese meistern wir zusammen recht gut. Wie sagen wir immer so schön: Gute Zeiten – Schlechte Zeiten!

 

80 Tage:

 

Lachen, Schmecken, Fühlen, Riechen, Sehen, Laufen, Rennen, Schlafen, Filmen, Genießen, Fotografieren, Fliegen, Schwimmen, Fahren, Klettern, Paddeln, Erkunden, Kochen, Schauen, Träumen, Planen, Suchen, Ausprobieren, Albern, Singen, Tanzen, Packen, Waschen, Essen, Trinken, Hören, Buchen, REISEN!

 

Traumhaft, wundervoll, fantastisch, herrlich, unbeschreiblich, einmalig, grandios, großartig, unfassbar, unglaublich schön – es waren einfach bisher nahezu perfekte 80 Tage. Und das Beste daran: wir haben noch einige Tage, Wochen, nein sogar Monate vor uns und wir haben noch lange nicht Alles gesehen, was wir uns vorgenommen haben.

 

Jetzt steht uns dann erstmal Ralfs 30. Geburtstag im August bevor – da werden wir uns ein paar Tage „frei nehmen“ und wieder Richtung Meer fahren.

 

Und nach den ca. drei Monaten Arbeit wollen wir die Westküste Australiens abfahren. Im Norden angekommen planen wir ggf. ein paar Tage oder ggf. sogar Wochen nach Indonesien (Osttimor) zu reisen. Aber da haben wir noch keine konkreten Pläne. Danach soll es zurück nach Australien gehen, wo wir dann den Norden und die Ostküste bereisen möchten. Auch das Landesinnere steht auf dem Plan und Tasmanien im Südosten. Der Süden kommt auch irgendwann mal dran und Neuseeland ist auch noch ganz groß auf unserer Liste. Was danach folgt oder ob wir überhaupt alles schaffen wissen wir noch nicht. Vielleicht ändern sich unsere Pläne. Wir können das jetzt noch nicht sagen.

 

 

 

Wir werden euch aber daran teilhaben lassen und immer schön mit Berichten und Bildern versorgen.

 

 

 

Liebe Grüße nach Hause, liebe Grüße in unsere Heimat, liebe Grüße an unsere Freunde! Ganz besonders: an unsere Familien und engen Freunde, die so gut wie täglich an unserem derzeitigen Leben teilhaben können – dank Worldwideweb! Danke, dass ihr die Welt nicht stehen lasst und das Leben für euch mehr oder weniger „normal“ weitergeht, auch wenn wir (als wichtige Bestandteile) derzeit nicht vor Ort sind. Wir bedauern es an manchen Tagen sehr, dass wir nicht Daheim sein können, dass wir wichtige Tage nicht mit euch teilen können, nicht da sind, wenn besondere Feiern anstehen oder ihr einen neuen Lebensabschnitt beginnt. Ihr sollt wissen: im Herzen sind wir immer bei euch!

 

 

 

Wer mich kennt, weiß, dass ich die Bedürfnisse und Wünsche anderer eigentlich so gut wie immer vor die meiner eigenen stelle. Diese Reise ist aber jetzt nur für mich (und für Ralf). Ohne ihn hätte ich diese Reise womöglich nie angetreten. Ich hätte nie meine geliebte Wohnung und meinen Job gekündigt, meine Freunde und Familie über Monate hinweg Zuhause gelassen und wäre einfach so in die Welt hinaus. Ich hätte alleine womöglich nie den Mut gehabt, den ersten Schritt zu machen. Mit ihm war oder ist es alles so einfach und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich verspüre (noch) kein Heimweh, weil ich einen Teil „Heimat“ immer bei mir habe. Es gibt Menschen, an deren Seite man einfach nur glücklich ist und mit so einem Menschen bereise ich gerade unseren Planeten. DANKESCHÖN <3

 

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

Take 18 - Etappe 2 – Perenjori – Verloren irgendwo im Nirgendwo

Wir machten uns also auf den Weg. Die erste lange Fahrt mit unserem „Rocky“ stand uns bevor. Wir hatten alles verstaut und fuhren los. Erster Stopp war ein Coles Supermarkt, bei dem wir uns komplett eingedeckt hatten. Konserven, Gemüse, Nudeln, Reis, Brot, Getränke, Obst und und und. Danach fuhren wir tanken und dann standen uns knapp 3 Std. 45 Min. Fahrt bevor.

Es dauerte wieder ein wenig länger, da wir eine Umleitung nehmen mussten. Wir sind auf unserer Fahrt durch viele verschiedene Flora & Fauna – Zonen gefahren. Mal war man mitten im „Busch“, ein anders Mal fuhr man an riesigen Weideflächen für Schafe vorbei oder man konnte endlos weit schauen ohne nur einen Baum oder ein Haus. Wir fuhren immer weiter ins Nirgendwo.

Schließlich kam das was wir auf keinen Fall wollten: es dämmerte! Und wir hatten noch über eine Stunde Fahrt vor uns. Wir hatten sozusagen die Dunkelheit im Nacken sitzen. Wir fuhren also weiter. Manchmal war asphaltierte Straße vorhanden, mal nur rote Schotterstraßen. Wenn wir auf diesen fuhren sah man hinter uns im Rückspiegel nur noch eine rote Staubwolke. Die Dunkelheit kam recht schnell und so fuhren wir immer langsamer und sehr aufmerksam. Wir hatten beide keine Lust ein Kangaroo oder ein anderes Tier mitzunehmen und unseren Rocky (Auto) zu demolieren.

Kurz nach 18 Uhr kamen wir dann im Roadhouse an, wo bereits Janice (unsere neue Chefin) und unsere zwei Vorgängerinnen, die wir ablösten, warteten. Sie führten uns kurz im Roadhouse herum und gaben uns dann den Schlüssel für unser Haus. Ja wir hatten ein kleines Haus für uns. Für eine Nacht teilten wir es noch mit den zwei Mädels aus Irland. Da sie aber lediglich noch einen halben Tag für uns zum Einarbeiten da waren, hatten wir das Haus nach dieser ersten Nacht für uns alleine. Abends liefen wir noch ins Pub nebenan, Ralf trank ein (überteuertes) Bier und wir gingen bald schlafen. Die 6-stündige Autofahrt und der lange Tag schlauchte uns beide und um 05:00 Uhr am nächsten Morgen klingelte der Wecker.

Es war Montag, der 12.06.2017 und wir begannen um 05:30 Uhr zu arbeiten. Emma (eine der Mädels) zeigte uns alles und wir bekamen einen Einblick in die Arbeit im Roadhouse. An unserem ersten Tag war es echt stressig für uns beide, da wir beide keine Ahnung hatten wie die ganze Tiefkühlnahrung heißt, was die einzelnen Sachen kosten und hinzu kommt, dass wir irgendwo im Nirgendwo sind und die Leute hier teilweile einen sehr schwer zu verstehenden Slang haben. Ich muss teilweise 3-4 mal nachfragen, was sie von mir wollen. Aber das wird so nach und nach.

Unter der Woche bereiten wir für die Schule von Perenjori den Lunch, also das Mittagessen zu. Die Kinder können morgens bei uns bestellen und wir liefern das Essen dann mittags in die Schule aus. Sehr beliebt sind Wraps, Mini-Pizzen, Sausage-Rolls und natürlich Schokoladenmilch. Die schmeckt aber auch verdammt gut - ich bin selber schon seit dem ersten Tag Fan davon - halte mich aber zurück, da sie 4,50 $ kostet und nicht gerade kalorienarm ist.

Wir dürfen alles im Roadhouse essen - die meisten Sachen hier werden frittiert und triefen vor Fett. Aber die Leute hier lieben es – und Ralf findet die ganzen Fleisch-frittierten-Sachen auch gar nicht so übel. Ich koche mir meistens irgendwas mit Kidneybohnen, Kichererbsen, Gemüse, mache mir einen Wrap oder eine Lasagne, die dann für einige Tage reicht.

Es gibt Stoßzeiten da rennen uns die Kunden die Bude ein: z. B. früh morgens, wenn sie auf dem Weg zur Arbeit sind oder mittags (da kocht Janice meistens auch ein Extragericht für den Mittagstisch) oder dann abends kurz vor unserem Feierabend um 19 Uhr, wenn alle noch schnell ein Abendessen holen, Etwas tiefgefrorenes, eine Box voll Chips (Pommes) oder Ralf noch schnell ein paar „Wild Willy Burger“ zaubert. Die Zeit dazwischen nutzen wir um zu arbeiten, unsere Vorhänge fürs Auto zu nähen, die Regale aufzufüllen, zu kochen, putzen oder für sonstige Aufgaben, die hier anfallen.

Ein paar Eindrücke von Perenjori - Vieles gibt es hier nicht ...

Drei Tage lang hatten wir hier echt massig viel zu tun. Ca. 15 Straßenarbeiter machten in Perenjori eine Straße neu und kamen jeden Tag um 6 Uhr morgens und holten sich bei uns Frühstück und ihr Mittagsessen ab. Wir mussten dieses alles davor frisch zubereiten: d. h. 05:30 Uhr Arbeitsbeginn ist schon fast zu knapp. Wir fingen an diesen drei Tagen schon früher an und rackerten wie blöd. An den Abenden zuvor bereiteten wir bereits alles vor was ging. Früchte, Kuchen, Kekse und die ganzen Tüten beschriften, die für die verschiedenen Wraps, Brötchen und Sandwiches waren. Ralf zauberte in weniger als einer halben Stunde ca. 30 versch. getoastete und frische Sandwichs, 15 Wraps und Rolls (Burgerähnliche Brötchen). Ich bediente zwei Fritteusen, befüllte den Backofen, füllte die heiße Theke, bereitete die Zeitungen vor und um punkt 06:00 Uhr sperrten wir den Laden auf. Keine zwei Minuten später kam der Ansturm! Die Kaffeemaschine musste ganz schön hart schuften: Cappuccino, FlatWhite, Coffee, Tea … wir kamen gar nicht mehr hinterher und fühlten uns wie bei Starbucks, da wir nur noch die Bestellung auf die Pappbecher schrieben, einer von uns die Maschine bediente und der andere an der Theke stand, um die Kunden/Bauarbeiter zu bedienen.

Wir wollten ja unser Auto verschönern bzw. die Abdeckung im „Kofferraum“ bemalen: Wir fingen also irgendwann einmal damit an Maori-Bilder zu zeichnen und es dauerte nicht lange da wurden wir richtige Profis und ich ging ins Auto und malte dort los. So nach und nach entstand dann unser Kunstwerk. Ralf will sich nun ein Heft kaufen und zeichnen, wenn wir z. B. mal an einem Strand sind oder nichts zu tun haben. Er hat richtig Gefallen daran gefunden und ich konnte gar nicht mehr aufhören ihn zu beobachten, während er malte.

 

Ein Bild vom Gesamtkunstwerk gibt es sobald es fertig ist ... Kunst braucht ihre Zeit ;)

Ralf hat zudem noch andere Talente an sich entdeckt. Wir wollten bzw. mussten die Fenster unseres Rockys verkleiden. Den Stoff für die Vorhänge haben wir in der Nähe von Perth gekauft. Wir wussten, dass der Stoff nicht reichen würde und so versuchten wir so viel wie möglich aus dem Stoff zu verarbeiten. Wir änderten gefühlt fünf Mal unseren Plan. Ralf wollte alles selbst nähen. Ich stand ihm nur hilfreich und für manchen Rat zur Seite. Wie stolz ich auf ihn war kann ich euch gar nicht sagen. Er nähte seinen ersten Vorhang und ab da war er der Nähkönig. Fürs erste Mal war es gar nicht so schlecht. Er kann zwar noch nicht perfekt gerade nähen, aber das muss er auch nicht.

Was wir hier sonst noch so machen ist eigentlich nicht erwähnenswert.: Wir spinnen ab und an rum, albern viel, putzen viel, schneiden viel Gemüse für die Burger und Wraps, frittieren Unmengen an Tiefkühlware, schmieren unglaublich viele Toastbrote voller Butter (!) und füllen die Kühlschränke mit neuer Milch auf, da die Australier Unmengen von gekühlten Milchgetränken vernichten!

 

Wir unterhalten uns viel mit den Bewohnern von Perenjori, der Umgebung und den Durchreisenden und wir sehen sehr viele Sonnenauf- und -untergänge - können diese aber gar nicht auf Bildern einfangen.

Zudem planen wir jetzt ein wenig ggf. einen kleinen Urlaub, sobald wir die Nordwestküste erkundet haben: vllt. fliegen wir nach Indonesien (ggf. Osttimor) und machen dort „Urlaub vom Urlaub“.

 

Aber auch hierüber halten wir auch auf dem Laufenden.

 

 

Evi (& Ralf)

Take 17 - Etappe 1 - Perth

 

Wahnsinn - wir sind in Australien! Es fühlt sich gar nicht anders oder komisch an.

 

Ich bin erst einmal ein wenig auf dem Boden herumgesprungen, aber der war nicht anders als der deutsche zu Hause


Shaun, ein „Freund“ von Ralf hat uns dann vom Flughafen abgeholt. Die beiden kennen sich von Ralfs erster großen Reise aus Hawaii. Sie haben ein paar Tage zusammen in einem Hostel gewohnt. Lediglich über Facebook hatten sie Kontakt und Shaun meinte, wenn wir in Perth sind sollten wir zu ihm kommen bzw. könnten erst einmal dort unterkommen. Gesagt – Getan. Nun waren wir also hier. Wir fuhren ca. eine Stunde vom Flughafen entfernt nach Ocean Reef, wo Shaun mit seiner Freundin Emily, seiner Mutter, der jüngeren Schwester, seinem Bruder und dem Kater Felix lebt. Wir haben sogar unser eigenes Zimmer bekommen. Die erste Nacht war einfach nur traumhaft. Endlich ein richtiges Bett, ein eigenes Zimmer, ein Badezimmer und wir konnten uns frei bewegen (wussten wo der Schlüssel im Garten/Hinterhof versteckt war).

 

Am ersten Morgen nahm uns Shaun mit zum Bahnhof, der ca. 4,5 km entfernt war. Wir fuhren in die Stadt, eröffneten ein Bankkonto, beantragten für mich die TFN (Tax File Number = Steuernummer), besorgten uns eine Handykarte und schlenderten durch die Innenstadt. Am Nachmittag sind wir dann zurückgefahren und sind den Weg vom Bahnhof zum Haus zu Fuß gelaufen. Und bei dem Glück, das wir hatten, fing es an zu regnen! Wir kamen also patschnass in Ocean Reef an und kaum standen wir vor der Haustür schien die Sonne wieder.

 

Wir kochten bisher jeden Abend zusammen oder mal der eine, mal die anderen. Shaun und Emily ernähren sich vegan. Wir dachten erst vegetarisch: und als wir dann für die Familie kochen wollten und mit ihnen einkaufen waren und nur noch die Frage der Nudelauswahl stand erklärten uns die Beiden, dass sie Veganer seien und keine tierischen Produkte essen. Also den ganzen Plan umschmeißen und zu dem Fleischgericht und dem vegetarischen noch ein veganes zaubern. Aber das war kein großes Problem. Wir haben einfach veganen Käse gekauft und die restlichen Zutaten durch eierfreie ersetzt und so ging es.  

 

Einen Tag waren wir wieder in der Stadt und sind dann zum Kings Park gelaufen. Ein wirklich super schön angelegter Park. Man kann von dort oben auf Perth und dessen Skyline herunterschauen.

 

 

An einem anderen Tag waren wir am Strand und haben die Drohne fliegen lassen. Beim ersten Flug war Shaun dabei. Er brachte uns zum Hafen von Ocean Reef. Da fingen wir den ersten Sonnenuntergang mit unserer „Mavi“ ein.

 

 

 

Den ersten Job den wir bekommen hatten – bzw. ich war für einen Deutschen, der vor 30 Jahren nach Australien ausgewandert ist. Ich habe den Job über Facebook ergattert. Da hatte eine junge Frau auf Englisch eine Anzeige geschalten: Sie suchte eine Person für Gartenarbeit und Hausreinigung. Ich bewarb mich auf Englisch bei ihr und bekam prompt eine deutsche Antwort. Sie war lediglich eine Backpackerin die noch eine zweite Person für den Job gesucht hatte. Wir schrieben ein wenig hin und her und sie schlug mich für die Stelle vor. Am nächsten Tag ging es dann auch schon los. Um 7 Uhr fuhr mich Shaun zum Bahnhof, ich nahm den Zug (mit hunderten Läufern zusammen – da dort ein Städtelauf war) nach Perth und in Leederville holten mich Bernd und Ela ab. Wir fuhren erst noch einkaufen (Bernd sorgte für unsere Verpflegung für die nächsten zwei Tage) und danach ging es nach Guilderton (ca. 1 Std. nördlich von Perth). Dort bezogen wir ein riesiges, wunderschön gelegenes Ferienhaus des Deutschen. Das Haus hatte drei Schlafzimmer, ein großes Badezimmer, einen wunderschönen Balkon und eine traumhafte Veranda. Eine schöne offene Küche, die ins Esszimmer überging und im Wohnzimmer endete. Es war einfach nur ein super schönes Landhaus mit Blick auf den Ozean. Im Garten standen viele Eukalyptusbäume, es duftete überall nach Wildkräutern und -blumen und wir hatten Traumwetter. Wir machten sozusagen Frühlingsputz im australischen Winter. Bernd wollte das Haus für seine Familie herrichten lassen, da ein langes Wochenende bevorstand (Western Australia – Feiertag) und die Familie am Wochenende herkommen würde. Wir putzen also von oben bis unten alles, wuschen die Bettsachen, putzen alle Fenster (und das Haus hatte sehr viele), fegten, saugten und wischten den Boden, putzten das Badezimmer, überzogen die Betten neu und brachten alle Polstersachen nach draußen um diese zu lüften. Der erste Tag verging total schnell. Bernd erzählte uns vieles über sich und sein interessantes Leben. Er kam als Physiotherapeut nach Australien, konnte hier schnell Fuß fassen und eine eigene Praxis eröffnen. Mittlerweile ist er der therapeutische Betreuer von sehr vielen Nationalteams und bekannten Sportlern. Am Spätnachmittag zeigte er uns Guilderton: ein kleines Dorf das eigentlich nur aus Ferienhäusern, einem Roadhouse, einem Tante-Emma-Laden und einem Campingplatz besteht. Hier fließt der Moore River in den Ozean, der jedoch nur hineinfließt, wenn der Wasserspiegel hoch genug ist. Ansonsten befindet sich dort eine Sandbank. Nach unserem kleinen Spaziergang sind wir dann in das Roadhouse gelaufen und Bernd hat uns ein Abendessen ausgegeben. Das haben wir dann mit nach Hause genommen und dort gemütlich gegessen. Der Abend verlief richtig entspannt mit guten Gesprächsthemen und gemütlich auf der frisch gereinigten, riesigen Couch. Dann bezogen wir unsere Zimmer (jede von uns hatte ihr eigenes – ich nahm das mit dem Meerblick) und dann gingen wir auch schon bald schlafen. Am nächsten Morgen machten wir Frühstück, Bernd ging frisches Baguette holen und wir brutzelten ein paar Eier raus. Danach ging es in das kleine Nebenhaus, welches wir auch reinigten. Danach kam der – für mich – schönste Teil: Gartenarbeit stand bevor. Wir stutzten einige Eukalyptusbäume, einige Sträucher und rechten das Laub zusammen. Dann luden wir alles auf einen Hänger und Bernd fuhr den Gartenabfall weg. Dann machten wir noch einen letzten Durchgang, aßen einen Snack zu Mittag und fuhren dann wieder zurück nach Perth. Für die zwei Tage à 6 Stunden bekam ich knapp 300 $ cash auf die Hand. So läuft das – der Mann chillt daheim und die Frau geht arbeiten. Nein, Spaß beiseite: Ralf hat auch gearbeitet – er hat mit Texten für den Onlineshop gekämpft (stundenlang). Wir haben also beide gearbeitet.

 

An einem Morgen sind wir ganz früh aufgestanden und haben Shaun zum Surfen begleitet. Wir sind mit seinem Auto ca. eine viertel Stunde gefahren und waren dann an einem Surfer-Spot (einem Strand, wo besonders "gute" Wellen sind). Hier haben wir auch wieder unsere Drohne fliegen lassen. Ergebnisse gibt es mal in einem gesonderten Film, den wir zusammenschneiden werden.

An einem anderen Tag sind wir nach Fremantle (ein Teil von Perth) gefahren. Shaun und Emily haben uns ausgeführt, wir sind am Hafen bei Little creatures Mittagessen gegangen, danach durch die Markthallen von Fremantle und dann zurück nach Ocean Reef.

 

Wir haben einmal Burger für die Familie gemacht, vegetarische und Fleischpatties. Sie schwärmen so von unseren Kochkünsten und fotografieren jedes Mal unser Gekochtes und posten es auf Instagram.

 

Zudem haben wir dank der Familie Mansfield unsere Liebe zu Hummus entdeckt. Es steht hier eigentlich immer ein 1 L Eimer Hummus im Kühlschrank, der dann mit Crackern in wenigen Stunden vernichtet wird.

 

Einen Tag schnappten wir uns unsere Mavi (Drohne) und liefen zum Strand, der ca. 15 Min. entfernt von unserem Haus lag. Wir kamen an einem Skatepark vorbei, wo wir einige Minuten den Kids beim skaten und boarden zugeschaut haben. Am Strandd beobachteten wir dann einige Surfer (auch kleine Kinder, die gar nicht mehr aus dem [eiskalten] Wasser wollten.

                                                                            Hier entstand auch der neue Headliner für unsere Website! ...

CloudlessWanderlust - geschrieben im Sand (aufgenommen mit unserer Drohne)!

Unsere zeitaufwendigste Beschäftigung der ersten zwei Wochen in Perth war definitiv die Auto- und Jobsuche. Wir haben ca. 15 Autos angeschaut. Jedes hatte einen anderen Mangel: entweder zu alt, zu viele Kilometer auf dem Tacho, ohne Rooftop Tent (Zelt auf dem Dach) oder irgendwas Technisches/Mechanisches war nicht in Ordnung und die Reparatur wäre zu teuer gewesen. Wir schwankten lange zwischen 2-3 Autos hin und her. Wir machten uns Listen und verglichen die Autos. Letztendlich entschieden wir uns für einen Holden Jackaroo, BJ 2001 mit knapp 240.000 km. Der arme Vorbesitzer – und er tat uns echt schon leid – musste um seine Ummeldung für Western Australia zu bekommen erst neue Reifen kaufen, weil diese zu groß waren und als er dann bei einer Art TÜV war sagten sie ihm, dass er auch noch zu große Felgen hatte. Er investierte also noch einmal knapp 900 $ in das Auto – was gut für uns war, denn der Preis war vorher schon verhandelt gewesen. Wir gingen trotzdem noch einmal in eine Werkstatt und ließen einen Rund-um-Check machen. Hier stellten die Mechaniker nichts Großes fest, was zu reparieren war. Lediglich eine Sache machte uns große Sorgen. Es gab keinerlei Aufzeichnungen bezüglich des Keilriemen. Wir wussten nicht, ob er jemals ausgetauscht wurde oder wir es lieber machen sollten, da andernfalls der ganze Motor beschädigt werden könnte. Wir wollten das Auto aber dennoch kaufen, da wir preislich immer noch besser wegkommen würden, als wenn wir ein anders nehmen würden.

 

Margaret River - Camping Wochenende (Western Australia Day)

Am verlängerten Woche sind wir mit Emily und Shaun nach Margaret River zum campen gefahren. Fahrtzeit war eigentlich „nur“ drei Stunden, da aber viel Verkehr um Perth war und jeder ins verlängerte Wochenende wollte staute es sich – und wir fühlten uns gleich wieder wie daheim. Stau-Stau-Stau! Aber nach Perth ging es dann gut weiter. Wir hielten um 21 Uhr noch bei einem Woolworth an, kauften Essen und deckten uns für die nächsten zwei Tage ein und fuhren dann zum Campingplatz. Es war bereits stockdunkel. Als wir ankamen regnete es ein wenig. Wir bauten unsere Zelte auf (ein riesiges für Ralf und mich und ein Swag-Tent für Emily und Shaun). Ich war fürs Licht zuständig (Taschenlampe ahoi) – Ralf, Em und Shaun versuchten das Zelt einigermaßen trocken aufzubauen. Danach aßen wir Cracker, Hummus und Chips zu Abend. Dann gingen wir schlafen. Die erste Nacht war gar nicht so kalt. Die zweite dafür umso mehr.

 

Es war Samstag, der Rancher weckte uns um 07:30 Uhr morgens. Da wir spät nachts ankamen war keiner mehr an der Rezeption des Campingplatzes und wir hatten die Plätze vorab online gebucht. Er wollte lediglich unsere Buchung kontrollieren, um sicher zu gehen, dass wir keine Wildcamper o. ä. sind.

 

Wir putzten unsere Zähne im „Busch“, erledigten unsere Morgentoilette im Plumpsklo wenige Minuten entfernt und fuhren dann los um einen Teil eines Trails zu machen. Dem sogenannten Cape to Cape Trail. Wir sind aber lediglich 1,5 Stunden bei tollster Aussicht herumgewandert. Wir starteten kurzzeitig unsere Mavi und machten ein paar coole Shots. Da es aber ziemlich windig war und wir noch nicht zu 100 % auf unsere Flugkünste vertrauten haben wir unsere Reisebegleiterin wieder in die Tasche gepackt.

Nach dem „anstrengenden Ausflug“ hat Em beschlossen in ein „Hipster–Cafe“ zu gehen. Es war fantastisch, leckerer Kaffee für Ralf – richtiger Kaffe – kein „Instant-Scheiß“ und eine tolle Auswahl an vegetarischen und normalen Baguettes und Burger.

Gestärkt und mit vollem Magen ging es aber auch schon wieder los – ab zum Wein testen. Wir fuhren durch die saftgrünen Weiten von Margaret River. Im australischen Winter ist es absolut wunderschön. Überall Weinfelder, Schafsherden, Kühe/Rinder mit Unmengen an Weideflächen und so viel Natur. Das Gebiet ist die bekannteste Weinregion in Westaustralien oder sogar ganz Australien. Man kann einfach zu einem Winzer fahren, als wäre es ein normaler Shop. Diese haben wunderschön angelegte Parks und Verkaufsräume, in welchen man auch gerne alle, JA ALLE, Weine des Hauses kostenlos verkosten darf – gesagt getan!

Nachdem wir bei drei verschiedenen Winzern eingekehrt waren wollten wir noch ein gemütliches Bier trinken. Natürlich gab es auch eine ganz tolle Brauerei. Ralf probierte das eisgekühlte Pale Ale und Summer Ale. Für uns war es irgendwie komisch überall hinzufahren und kostenlos alles zu probieren, aber warum nicht! Und so ging es auch schon weiter in eine Schokoladen-, eine Olivenfabrik (+Öl) und eine Käserei. Der Himmel auf Erden! Man konnte so viel Schokolade essen wir man wollte. Wir probierten alle durch und holten ungefähr 10mal Nachschlag. Auch beim Käse konnten wir nicht genug bekommen. Gerade für mich, die nicht unbedingt auf Wein oder Bier steht war dies einfach nur spitze. In der Olivenölfabrik gab es zudem verschiedene Chuttneys, Senf, Aufstriche, verschiedenes Olivenöl, Vinaigrette und viel Brot zum Dippen. Wir schlugen uns den Bauch voll und fuhren dann anschließend zurück in die Stadt.

 In Margaret River gingen wir in Shauns „ Thats one of my favourite Pubs in Western Australia“ etwas trinken und essen. Die Livemusik startete erst um 21 Uhr. Da es erst 16 Uhr war warten wir dort, schauten das Footie Spiel in den vielen Fernsehern und unterhielten uns über Gott und die Welt. Zwischenzeitlich bestellten wir uns etwas zu essen. Da leider um 21:30 Uhr die Band zwar noch aufbaute aber immer noch kein Anschein von der Musik war und wir langsam echt kaputt waren fuhren wir zurück zum Zeltplatz. Da Shaun, Emily und Ralf getrunken hatten war dies meine erste Fahrt im fremden Land mit Linksverkehr, fremdem Auto, verdreckter Scheibe (Shaun: Schäm‘ dich!) und stockdunkle Nacht. Aber alles kein Problem für mich: wir kamen heil am Campingplatz an, machten uns „zeltfertig“ und zogen alles an, was wir dabeihatten (diese Nacht war bitterkalt). Gute Nacht!

 

Am nächsten Morgen standen wir – ohne Rancher – auf, packten alles zusammen, bauten die Zelte ab und fuhren in den Süden nach Augusta. Hier wollte uns Shaun einige coole Plätze zeigen, wo wir die Drohne fliegen lassen konnten. Am ersten Spot kraxelten wir auf ein paar Felsen oder nenne wir sie mal große Steine herum, setzten uns hin und beobachten das Meer mit den riesig großen Wellen. Ich hatte noch nie in meinem Leben so große Wellen gesehen.  

 

Da wir ganz im Süden waren, wo sich einer der ältesten Leuchttürme Australiens befand, herrschte dort Flugverbot, um die Signale des Leuchtturmes nicht zu stören. Wir holten uns Walky-Talkies und machten eine Art Führung über das Gelände des ältesten Leuchtturms,  der sich auf dem australischen Festland befindet. Er steht in Augusta, genau dort, wo der Südliche auf den Indischen Ozean trifft. Zwischen Mai und September soll man hier Wale beobachten können - wir haben leider keine gesehen.

Danach fuhren wir weiter zum Strand. Hier spielten gerade eine Gruppe von leichtbekleideten Jungs und Mädels (ein bisschen verrückte) Spiele. Sie rannten wie wild am Strand um die Wette, sprangen dann ins Wasser (welches eiskalt war) und paddelten bis zu einem gewissen Punkt. Wir beobachteten sie kurz und fuhren dann auch gleich weiter zum nächsten Halt. Wir fuhren zu einigen Fleckchen, wo wir den Sonnenuntergang beobachten konnten, fuhren dann noch zu einem Pier und später dann hielten wir noch kurz an einem Woolworth an, um unser Abendessen zu kaufen und fuhren dann wieder Richtung Heimat.

 

Zwischenzeitlich stand die Autoübergabe bevor. Alles ging sauber über die Bühne und wir hatten endlich einen fahrbaren Untersatz mit Allradantrieb und waren um 6.000 $ leichter.

 


Am Abend gingen wir mit Shaun, Emily und Kyle auf ein Festival - das WA Day Festival, welches mitten in Perth und kostenlos war. Zwei Tage lang feierten hier Groß und Klein den "Nationalfeiertag Westaustraliens".

Wir waren bereits zwei Wochen in Australien! Wow. Die Zeit bis hier ist einfach nur verflogen. Wir haben jeden Tag irgendwas unternommen oder haben uns um die Autosuche gekümmert. Da wir jetzt unseren eigenen fahrbaren Untersatz hatten waren wir flexibel und unabhängig von den anderen. Wir wollten – da es dienstags Spezialpreise gibt – nach Rottnest Island fahren. Die Insel, wo die Quokkas leben. Die zweite Fähre ging um 09:45 Uhr – die erste um 07:45 Uhr, welche uns aber zu früh war, denn wir hatten lt. Emily 40 Min. Fahrt bis zum Fremantle Habour. Wir planten also um 09:45 Uhr die Fähre zu nehmen, um genügend Zeit auf Rottnest zu haben, da die Abendfähre um 16:45 Uhr zurück zum Festland ging.  Wir fuhren also um 08:30 Uhr los. Unser Navi sagte lediglich 25 Min. Fahrt und wir freuten uns schon. Leider stimmte irgendetwas an unserer Offline-Map nicht, da wir über eine Stunde brauchten. Wir fuhren mit Karacho auf den Parkplatz. Problem 1: der erste Parkautomat war defekt; Problem 2: der zweite ging zwar, jedoch nur mit Karte oder Münzen. Wir hatten zwar mittlerweile Bankkonten und die Karte hiervon, aber zu wenig Geld drauf. Bargeld hatten wir nur in Scheinen. Problem 3: die Uhrzeit – wir hätten uns noch Tickets kaufen müssen bzw. erst einmal den Schalter finden und es war bereits 09:40 Uhr. Wir beschlossen den Tag anderweitig zu nutzen und am Donnerstag eine andere Fähre (von einem anderen Hafen, der näher bei uns lag) zu nehmen.

 

Wir fuhren also nach Fremantle rein, wo wir vor Tagen bereits einmal mit Em und Shaun waren. Hier frühstückten wir etwas Kleines. Gingen in einen Telstra Shop (vergleichbar mit der Dt. Telekom), wo uns wieder keiner weiterhelfen konnte oder wollte. Wir müssten wieder in die Filiale, wo wir zuerst waren. Ebenso in der Bank konnte mir keiner Helfen wg. meiner Super Annuation, einer Art „Rente“ die hier vom Arbeitgeber bezahlt wird. Man bekommt aber einen Großteil zurück, wenn man das Land wieder verlässt (also Backpacker). Wir fuhren also nachdem wir in Fremantle waren zurück nach Perth ins Zentrum. Dort ging es erst einmal ins überteuerte Parkhaus (23 $) und dann zu Telstra. Hier machten wir erst einmal den Typ klein, der uns eine Art Handyvertrag angedreht hatte anstatt einer PrePaid-Karte, die wir wollten. Unsere erste Rechnung war über 110 $, obwohl wir lediglich ein wenig Datenvolumen wollten. Wir kündigten den Vertrag und bekamen (aus Kulanz) je 30 $ Gutschrift bzw. eine PrePaid-Karte in der Höhe. Wir vermuteten, dass der Typ aus dem Shop einen Fehler gemacht hatte und uns deshalb die Gutschrift gab. Er war nämlich eine halbe Ewigkeit im Büro seines Chefs verschwunden gewesen.

 

Nach der Telstra Geschichte gingen wir kurz in die Westpac Bank (meine Bank) um das mit Super BT zu klären. Sie sagten mir nur, dass ich dort anrufen müsste. Nun gut! Wir gingen weiter und suchten das Departement of Transport. Als wir es nach Durchfragen endlich gefunden hatten sagte man uns dort, dass man wo anders hin müsste. Was für ein Scheißtag! Sie gaben uns die andere Adresse und wir fuhren los. Gerade eine halbe Stunde vor Schließung kamen wir dort an und meldeten unseren Holden Jackaroo auf uns um. Dann fuhren wir noch in den Baumarkt und machten uns dort Gedanken über den Innenausbau. Anschließend fuhren wir noch in ein Westfield Shoppingcenter um Essen zu kaufen und verliefen uns dort halb.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns einen genauen Plan, wie das Auto innen ausgebaut werden sollte. Ein Bett bzw. die Liegefläche war bereits vorhanden. Wir wollten eine Schublade oder Türen für die Regale darunter bauen. Wir hatten viele Ideen und setzten schließlich eine um. Wir fuhren in den Baumarkt, kauften alles ein was wir benötigten. Anschließend in einen Elektro- und Autoshop. Dann ging es wieder heim. Wir werkelten mit Stichsäge und Schraubendrehern herum. Wir bastelten uns mit Spanngürten eine Halterung für die Klapptür unserer Konstruktion und brachten Magnete an, um die Tür geschlossen zu halten. Der Tag verging wie im Flug.

 Am Abend hatten wir uns mit Ralfs Onkel, der in der Nähe des Flughafens lebte, verabredet. Ralf hatte ihn zuletzt gesehen als er ca. 3-4 Jahre alt war. Sein Onkel wanderte 1991 nach Australien aus. Wir machten uns also fertig und fuhren los. Es wurde mittlerweile wieder dunkel. Die Sonne geht in Perth im Winter immer so um 17:45 Uhr unter und dann ist es auch ziemlich schnell stockdunkel. Ralfs Onkel empfing uns freundlich in seiner Hofauffahrt. Er bat uns herein und wir nahmen erst einmal Platz im Wohnzimmer. Wir unterhielten uns über die Vergangenheit, die Gegenwart und unsere Pläne für Australien. Wir berichteten von unserer bisherigen Reise und Ralf von seinem ersten Jahr in Australien. Sein Onkel Hans erzählte uns wie es damals war Deutschland zu verlassen. Er nahm den Zug über die Türkei (welche für ihn das dreckigste Land überhaupt sei), fuhr dann weiter durch arabische Länder und kam schließlich in Indien an. Dort nahm er dann ein Flugzeug nach Singapur und von dort aus fuhr er mit dem Schiff nach Australien. Es war für uns wie eine Art Zeitreise. Wir hörten ihm gespannt zu und ich stellte mir alles bildlich vor. Er wusste noch ganz genau, dass der Tag, an dem er in Perth ankam, ein sonniger Tag war und Lärchen zwitscherten. Sein Gedächtnis war erstaunlich. Er bat uns Kaffee, Tee und Kuchen an. Wir wechselten in die Küche und dort redeten er und Ralf über die Großeltern und die Familie. Sein Sohn war auch da. Hans stellte ihn uns vor und er sagte nur kurz „Hi“ und verschwand dann auch schon wieder in sein Zimmer. Er war ein wenig komisch, aber gut. Wir würden ihn womöglich eh nie wiedersehen. Die Stunden verflogen und bald verabschiedeten wir uns auch schon wieder von Ralfs Onkel. Er lud uns ein jederzeit wieder zu kommen – auch unangemeldet.

Rottnest Island - Quokkas wir kommen!!

Jetzt war es endlich soweit – Rottnest Island wir kommen!

 

Wir haben tatsächlich die Fähre um 07:30 Uhr erwischt. Es war zwar wieder sehr knapp, weil der Ticketshop gefühlt am anderen Ende des Hafens lag, aber wir haben sogar noch kostenlose Fahrräder ergattert, um damit dann 18 km um die Insel zu fahren.

 

Wir gingen also auf die Fähre – ja Fähre …. die wohl von sich dachte: sie sei ein Speedboot (!) Wie bereits einige Male erwähnt wird mir leicht schlecht. Gerade bei wildem Seegang oder einer Autofahrt auf den Rücksitzen. Wir fetzten knapp eine Stunde über die Wellen. Mir ging es gar nicht gut.

 

Auf der Insel angekommen merkten wir recht schnell, dass wir komplett falsch gekleidet waren. Wir hatten beide nur kurze Hosen an und hier so weit draußen (19 km vom Festland entfernt) fegte der Wind wie an der Nordsee.

 

Es dauerte keine zwei Minuten: da hatte ich Gänsehaut auf der Gänsehaut! Aber was blieb uns anders übrig! Wir bzw. Ralf wollte unbedingt ein Selfie mit einem der süßen Quokkas.

 

 

Und diese ließen nicht lange auf sich warten...


 

 

 

Wir kehrten noch kurz in der Bäckerei ein um ein Frühstück zu uns zu nehmen, da spazierte schon ein kleines Quokka hinein und schaute uns mit den süßen Augen und einem Lächeln im Gesicht von unten an.

Anschließend sprangen wir auf die Räder und machten uns auf den Weg um die Insel.

Überall waren Quokkas, schöne Buchten und die Sonne ließ auch nicht lange auf sich warten. Wir hatten – obwohl es verboten ist – Essen für die Quokkas dabei. Sie standen total auf Karotten und Äpfel. Wir lockten sie um einige Fotos zu machen. Streicheln sollte man sie nicht unbedingt, da sie Salmonellen übertragen können.

 Eines der Quokkas, welches wir am Strand gefunden hatten sah gar nicht gut aus. Es sah aus als wäre es dehydriert. Wir gaben ihm einen saftigen Apfel. Leider sahen wir auf der Strecke um die Insel auch ein totes Quokka am Straßenrand liegen.

Wir verbrachten den Tag damit um die Insel zu fahren, ab und an in einer Bucht anzuhalten und Fotos mit Quokkas zu machen. Der Tag ging schnell rum.

Am Nachmittag waren wir zurück am Hafen, aßen viel zu überteuert am Pier und legten uns danach auf die Wiese in der Sonne. Am späten Nachmittag ging die Fähre zurück aufs Festland.

 Wir nahmen in einer Art Lounge oben Platz. Das Meer war ruhiger als am Morgen und so war die Fahrt auch sehr angenehm und mir wurde kein bisschen schlecht. Anschließend kauften wir noch einen Kühlschrank für unser Auto, den Ralf auf Gumtree hatte.

 

Es war bereits der 09.06.2017: Ralf holte ein Pärchen aus Perth ab (Mike und Kelly). Wir hatten uns eine Woche zuvor von den Beiden ein Auto angeschaut. Es war uns allerdings zu teuer und wir entschieden uns für unseren Holden Jackaroo (namens „Rocky“). Sie hatten Langeweile und er kannte sich recht gut mit Autos aus. Sie boten uns Hilfe an. Ralf fuhr mit den beiden los, da wir nur drei Sitze im Auto hatten, um eine zweite Batterie zu kaufen und diese einzubauen. Sie bekamen das Werkzeug und das nötige Zubehör im Batterie-Shop kostenlos gestellt und bauten diese gleich vor Ort ein. Knapp vier Stunden später kamen sie zurück. Ich hatte dann schon etwas zu essen gekocht. Nach dem Essen zeigten wir den Fotobegeisterten unsere Drohne.

 

Später am Tag bekamen wir eine Zusage zu einer Bewerbung/Job. Wir konnten schon ab Montag in einem Roadhouse im Norden beginnen. Wir wussten bis dato nur, dass es ca. 4 Std. nördlich von Perth war. Später bekamen wir dann die Adresse: Gellatly’s Roadhouse in Perenjori. Wir hatten also noch genau zwei Tage um das Auto einigermaßen fertig zu machen, unsere Sachen zu packen und uns auf den Weg Richtung Norden zu machen.

 

Am Samstag fuhren wir schon morgens los in die IKEA, kauften dort die günstigsten Bettdecken, Kissen und Bezüge, ein paar kleine Sachen für die „Küche“ und eine Box zur Aufbewahrung von div. Sachen. Danach kauften wir noch eine Campingmatratze für den Fall, dass wir mal „im“ Auto schlafen würden (und nicht „auf“). Später dann noch einen 7 m langen Stoff in einem Gardinenshop für gerade mal 5 $, zum Befestigen an den Fenstern (als Vorhang) und noch ein paar andere Sachen.

 

Daheim angekommen machten wir noch unsere Wäsche und packten soweit alles zusammen, um dann am Sonntag nach dem Frühstück abhauen zu können.

 

Am Sonntag dann packten wir alles ins Auto, aßen noch mit Emily, Shaun und Kyle zu Mittag und verabschiedeten uns dann von unserer Bleibe. Wir waren mittlerweile drei Wochen in Australien und sie wurden zu einer Art Familie für uns. Aber es war so weit: „Time to say goodbye“. Aber wie sagt man so schön: „Man sieht sich immer zweimal im Leben“. Und wir wollen sie ggf. nach unserer Reise noch einmal besuchen (bevor es nach Neuseeland, nach Hause oder sonst wohin geht). Und wir haben sie auch zu uns nach Deutschland eingeladen – sofern wir irgendwann mal wieder eine eigene Wohnung und eine freie Couch zum Schlafen haben. Dann machten wir uns auf den Weg: Etappe 1 (Perth) war für uns erst einmal zu Ende - Etappe 2 konnte starten: Perenjori!

 

 

Evi (& Ralf)

 

Take 16 – Kuala Lumpur (Malaysia)

Es war unser letzter Tag bzw. unsere letzten Stunden in Vietnam. Wir packten unsere Sachen, gingen zum Frühstücken und dann holt uns auch schon ein Taxi ab, um uns zum Flughafen zu bringen. Wir hatten einen Flug von Da Nang (Vietnam) nach Kuala Lumpur (Malaysia) gebucht. Abflug war eigentlich um 12:35 Uhr. Wir gingen noch zu Burger King um Mittag zu essen, da wir nicht wussten, ob wir im Flieger was bekamen. Wir hatten exakt 15 Tage Vietnam bis zur letzten Minute ausgekostet. Es war unser letztmöglicher Tag, an dem wir ausreisen konnten, ohne für das Visum zu zahlen. Wir aßen also zu Mittag und gingen kurz vor Boarding-Time zum Gate.

 

Ralf kaufte sich noch einen Kaffee mit unseren letzten DONG, sodass wir das Bargeld loswurden, da stand am Monitor, dass der Flug verschoben wurde! Um drei Stunden nach hinten! Für uns war es kein Problem, da wir keinen Anschlussflug hatten, sondern in Kuala Lumpur blieben, aber für die Passagiere, die weiterfliegen würden, war es ziemlich bescheiden. Wir gingen also wieder eine Etage weiter hoch und setzten uns in den Burger King, wo wir gemütlich sitzen konnten und versuchten zu arbeiten.

 

Neben uns nahm ein australisches Paar aus Tasmanien Platz. Wir fingen an uns mit ihnen zu unterhalten und die beiden waren wirklich sehr interessante Personen. Sie hatten kein Haus, sie machten lediglich „housesitting“ für andere und hatte so das halbe Jahr über eine kostenlose Unterkunft. Für die restliche Zeit im Jahr reisten sie oder hatten eine kleine Mietwohnung in Hoi An. Die beiden berichteten uns von Tasmanien und gaben uns einige Tipps, wo wir auf jeden Fall hinmussten.

 

Von der Fluggesellschaft haben wir einen Wertgutschein in Höhe von 6 $ pro Person bekommen (einzulösen ausschließlich im Burger King). Ralf ging also noch einmal los: holte Pommes, ein Getränk und einen Burger für sich. Die Zeit verging zum Glück recht schnell und so konnten wir auch bald zum (zweiten) Boarding gehen. Wir hatten Flugtickets für Reihe 2 – und dachten schon „Wunder – Was!“, da ja eig. ganz vorne im Flugzeug immer die Business-Class ist. Es war aber nichts Besonderes: Sie nannten es Hotseats, aber selbst hier – wie im Rest des Fliegers bekam man weder Essen noch Trinken. Man musste für alles bezahlen und da wir unser letztes Bargeld am Flughafen ausgegeben haben mussten wir die zwei Stunden ohne Essen und Trinken auskommen. War aber nicht schlimm. Wir hatten ja mehrmals im Burger King gegessen und getrunken.

 

Danach ging es dann endlich zum Boarding und wir hoben ab in die Lüfte: die Aussicht über der Küste Vietnams war atemberaubend und irgendwie unreal.

 

In Kuala Lumpur angekommen dauerte es wieder eine ganze Stunde bis wir durch die Sicherheitskontrolle durch waren. Danach schnappten wir unser Gepäck und wollten Richtung Taxistand. Uns sprachen mehrere Fahrer an – wir gingen immer weiter. Bei einem gingen wir dann mit. Er sagte er würde nach Taximeter fahren und es kostete ca. 100 Ringgit (= 21 €). Da wir noch kein Bargeld hatten fuhr er uns zu einem ATM (Bankautomaten). Auf dem Weg zum Hostel beobachteten wir schon immer den Betrag, der auf dem Taximeter stand und ließen nebenbei unsere Maps (Routenplanung) mitlaufen. Wir hatten den genannten Betrag bereits nach ca. 20 km erreicht und hatten noch ca. 25 km vor uns.

 

Am Hostel angekommen zahlten wir 30 € und gingen dann hinein. Es war das „twenty5 of oana“ Hostel. Wir hatten uns ein letztes Mal ein „privates“ Zimmer gebucht. Also keine Mehrbettzimmer, die mit anderen Backpackern zu teilen waren. Wir bekamen unseren Schlüssel und mussten in den 18. Stock fahren. Dort befand sich am Ende eines langen Ganges, der an die Gänge einer Tiefgarage erinnerten, eine weitere Tür. Dahinter befand sich ein Appartement mit Küche, Wohnzimmer, Essbereich und vielen weiteren Zimmern, die abzuschließen waren. Wir hatten eines davon mit eigenem Badezimmer und Blick auf die Petronas Tower (dem Wahrzeichen Kuala Lumpurs). In dem Appartement war lediglich noch ein anderes Pärchen, das wir jedoch nur einmal kurz gesehen haben. Wir haben unsere Sachen abgelegt, mit der Heimat geskyped und sind dann ägyptisch essen gegangen. Danach fielen wir total erledigt ins Bett.

 

Am nächsten Tag hieß es für uns aufstehen, Frühstück machen (hier war Self-Service) und dann arbeiten. Wir hockten uns einige Stunden hin und schrieben für den OnlineShop. Nachmittags sind wir dann in die Stadt, ins Zentrum, gelaufen. Auf dem Weg zu den Petronas Towern kamen wir an zahlreichen Shopping-Centern vorbei.

 

Die Tower selber sind – meiner Meinung nach – nicht so beindruckend wie man es sich vielleicht vorstellt. Ich fand sie bei Nacht wesentlich schöner als tagsüber. Wir haben dann den kostenlosen Bus zurück ins Zentrum genommen. In Kuala Lumpur gibt es vier Buslinien die kostenlos sind. Wir kamen wieder an einigen Ständen vorbei, wo gefälschte Elektronikartikel verkauft wurden. Ralf schaute nach Bluetooth Kopfhörern. Zwei Läden weiter wurden wir auf Drohnen aufmerksam. Wir hatten ja schon länger mal mit dem Gedanken gespielt – auch schon in Deutschland. Aber die waren einfach zu groß und zu unhandlich und natürlich viel zu teuer. Der Laden in dem wir waren ähnelte einem Toys’r’us. Es war ein Spielzeugladen wo man Plastikautos und Puppen kaufen konnte. Und daneben eben „Billigdrohnen“ für umgerechnet 50 – 450 €. Wir probierten einige aus und entschieden uns dann aber trotzdem dafür das Geld zu sparen und nicht in so einen Billigschrott zu investieren.

 

Anschließend sind wir zurück zum Hostel, haben wieder gearbeitet und ein Meeting mit unseren Chefs aus Deutschland gehabt. Erst spät abends – ich glaub es war schon nach 22 Uhr sind wir wieder los und haben uns Essen gekauft. Da wir eine Küche in unserem Appartement hatten haben wir Lebensmittel gekauft und haben uns dann „zu Hause“ ein Abendessen bzw. einen Mitternachtssnack gemacht.

An unserem zweiten und eigentlich auch schon letzten Tag in Malaysia (Kuala Lumpur) haben wir den halben Tag einfach mal nichts gemacht. Wir haben gegammelt, ab und an etwas für die Arbeit recherchiert und sind dann erst später wieder losgezogen. Am Abend haben wir uns schick gemacht und sind wieder ins Zentrum gelaufen zur Heli-Bar. Eine Bar, die nach 18 Uhr öffnet. Sie befindet sich auf einem Gebäude, wo sonst ein Helikopter-Landeplatz ist. Man darf nur drauf, wenn man ein Getränk kauft – und wie überall kostet es eben schon etwas mehr. Wir sind also dorthin, haben einen guten Platz ergattert und haben ein paar Stunden auf dem Gebäude verbracht – mit Sicht auf ganz Kuala Lumpur. Der Ausblick war super schön. Wir warteten bis die Dämmerung kam und es langsam dunkel wurde. Erst jetzt sah man die Schönheit der Stadt: überall waren die Lichter der „Wolkenkratzer“, der Autos und der Straßenbeleuchtung.

 

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Danach gingen wir weiter, aßen am Straßenrand bei einem Iraner eine Art Döner und Hummus mit Naan Brot. Dann wollten wir eigentlich zu einer Art Straßenfestival gehen – kamen aber auf dem Weg dorthin an einer der zahlreichen Shoppingmalls vorbei. Wir gingen hinein und schon der erste Shop war von DJI (ein Drohnenhersteller). Wir sahen die neueste Drohne, die es auf dem Markt gab: die DJI Mavic Pro. Sie war so klein und technisch so gut. Man konnte sie zusammenklappen auf die Größe einer Wasserflasche. Wir bekamen eine kleine Vorführung und fragten nach dem Preis. Ich merkte gleich wie sehr sich Ralf verliebt hatte. Ich möchte nicht sagen „unsterblich verliebt“, aber er war schon hin und weg. Und welchen Mann kann man nicht mit so einem Spielzeug glücklich machen?! Wir informierten uns also über die Mavic Pro und gingen dann weiter. Der Preis lag bei ca. 1.300 € (Komplettset mit extra Akku, Drohnen-Tasche etc.). Wir gingen weiter und kamen an einem Kamera-Shop vorbei. Auch diese hatten die Mavic Pro. Hier war sie noch ein wenig günstiger. Wir wollten uns im Internet noch schlau machen und gingen darum zu einem Coffeeshop, wo freies WLAN war. In Deutschland war die Drohne um einiges teurer bzw. das ganze Extrazubehör. Wir fassten den Entschluss sie zu kaufen. Wir gingen also zu dem Kamera-Shop zurück, der gerade schon schließen wollte. Wir huschten noch hinein, kauften die Drohne und bekamen auch noch einen Beleg, dass wir am Flughafen die Steuer zurückbekommen würden, wenn wir zum GST Refound gehen würden.

 

Da wir jetzt so eine wertvolle Fracht hatten nahmen wir für die 5 Minuten Fußweg ein Taxi, welches uns sicher zum Hostel zurückbrachte. Ralf wollte die Drohne sofort testen und startete damit alles auszupacken und aufzuladen. Ich packte derweilen unsere Sachen. Am nächsten Morgen mussten wir um 4:30 Uhr das Hostel verlassen, um mit dem Taxi zum Flughafen zu fahren. Ralf bastelte stundenlang herum und es wurde recht schnell Mitternacht. Dann kam er ins Bett und wir versuchten schnell einzuschlafen.

 

Um 3:50 Uhr klingelte der Wecker. Wir standen auf, nahmen unsere Sachen, fuhren in den 25. Stock um den Schlüssel abzugeben und gingen dann hinunter zur Straße, wo bereits ein (vorab bestelltes) Taxi wartete. Wir huschten hinein und wurden zum Flughafen gebracht. Wir wollten gerade einchecken, da sagte uns die Dame am Schalter, dass das System abgestürzt sei und sie unseren Flug nicht einchecken kann. Wir waren durch das lange Anstehen eh schon etwas spät dran, aber diese Aussage stresste uns beide ein wenig. Wir mussten oder wollten ja noch zu dem GST gehen, um die MwSt für die Drohne wieder zurückzubekommen. Wir mussten also auf der Seite Platz nehmen und warten. Das Schlimme war nur, dass die Zeit verrannt ist und uns keiner gesagt hatte was denn eigentlich los sei. Passagiere für die vorherigen Flüge wurden aufgerufen um einzuchecken. Bali, Bangkok usw. Nur Perth war nie dabei. Ich fragte mehrmals bei verschiedenen Mitarbeitern nach wann und ob wir denn einchecken könnten bzw. ob der Flug dann eine Verspätung hat. Gerade mal 35 Min. vor Abflug wurden wir dann endlich eingecheckt. Wir düsten durch die erste Sicherheitskontrolle, liefen dann zügig weiter zum Zug, der uns erst zum Gate bringen musste und suchten dort den Schalter der GST-Stelle. Dort angekommen sagte man uns, dass wir erst zum Schalter XY müssten, diese dann die Ware mit dem Beleg vergleichen, einen Stempel aufdrücken und dann müsste man zurück. Wir hatten noch 20 Min. bis der Flieger abheben sollte. Ralf eilte los um noch Tabak zu kaufen, ich rannte mit der Drohne, der Quittung und dem Stempel zurück zum ersten GST-Refound Schalter. Ich hatte nur meinen Pass dabei, weil Ralf mit seinem gerade gefühlt am anderen Ende des Flughafens Tabak kaufte. Also wieder halb zurück, Ralfs Pass nehmen, weil auf ihn die Drohne bzw. die Quittung ausgestellt war und dann hatten wir unsere Steuer zurückerstattet bekommen.

 

Uns blieben noch 10 Min. bis zum Abflug. Das Boardingteam wollte schon das Gate schließen, da kamen wir um die Ecke (nachdem wir noch einmal durch eine kleine Sicherheitskontrolle mussten). Wir kamen eine Minute vor Abflug in die Maschine. Wir waren aber nicht die Letzten. Nach uns kamen noch ca. 30 weitere Passagiere. Wir nahmen Platz und dann ging auch schon bald der 5 1/2 stündige Flug los.

 

 

 

Goodbye Asien – Hello Australia!

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

Take 15 – Hue und Hoi An

Nach unserem kleinen Abstecher in die „Trockene Halongbucht“ in Ninh Binh bzw. Tam Coc sind wir abends abgeholt worden und sind ein letztes Mal mit dem Nachtzug gefahren: Unser Ziel war Hue. Der Zug ging abends um ca. 22 Uhr und am Morgen um 9:30 Uhr waren wir dann in Hue. Wir waren wieder alleine im 4er-Abteil. Einer der „Schaffner“ wollte uns für einige Dollar das Abteil bzw. die restlichen zwei Plätze „verkaufen“, dass wir alleine und ungestört wären. Er wollte gar nicht locker lassen und uns unbedingt die anderen zwei Betten „verkaufen“ – wir lehnten es dankend ab. Wir machten es uns bequem – soweit dies ging: es hatte nämlich gerade mal gefühlt 15 Grad in dem Zug. Die Klimaanlage war so kalt eingestellt, dass ich all meine langen Klamotten rausholte, drei oder sogar vier Schichten anzog und sogar noch Ralfs dicken Pullover drüber. Wir schliefen beide mit Mütze und bis oben hin zugedeckt. Was ziemlich strange war, denn außen hatte es nachts noch immer über 30 Grad.

 

In Hue angekommen sprachen uns einige Taxifahrer am Bahnhof an, ob sie uns zur Unterkunft fahren sollten oder ob wir eine hätten. Wir hatten noch nichts gebucht, hatten jedoch einige Hotels im Auge. Hier waren die Hotels so günstig – meist sogar günstiger zu zweit als ein Hostel-Mehrbett-Zimmer. Also ließen wir uns (gut Glück) einfach mal zu einem 4-Sterne-Hotel fahren. Wir gingen hinein und fragten nach ob noch Zimmer frei wären. Schließlich buchten wir doch über Booking.com, da es wesentlich billiger war, als das Hotel direkt vor Ort zu buchen. Wir mussten noch einige Stunden warten, bis wir das Zimmer beziehen konnten – also wurden wir ein paar Stockwerke weiter hochgebracht, konnten frühstücken und dann an den Pool, der im (ich glaube) 18ten Stock war, gehen. Wir verbrachten dort einige Stunden, gingen dann in die Lobby zurück, checkten dann ein und bekamen unsere Schlüssel fürs Zimmer.

 

Später dann gingen wir zum Parfumfluss. Hier wollten wir eigentlich was essen, bekamen aber nur Getränke. Wir suchten uns auf Tripadvisor ein italienisches Restaurant, wurden fündig und gingen dorthin und aßen wirklich gutes italienisches Essen. Nachdem wir uns vollgefressen hatten (und ja – es war vollgefressen: wir hatten Vorspeise und Hauptgericht und in Asien aßen wir normaler Weise vllt. mal zwei kleine Mahlzeiten am Tag) gingen wir durch die typischen Backpacker-Straßen mit vielen Bars und günstigen Hostels. Und wie sollte es anders kommen: es waren auch einige Tattoo-Studios dort. Wir gingen erstmals nur rein, um uns die Arbeit der Künstler anzuschauen. Ralf wollte seinen Arm noch weiter „füllen“ lassen, um das Ganze zu einem Gesamtbild machen zu lassen. Wir gingen also in 2-3 Studios und Stunden später hatte Ralf für den nächsten Tag auch schon wieder einen Termin ausgemacht. Wir gingen zurück ins Hotel, fuhren hoch in die Skybar und chatteten mit der Family.

Am nächsten Morgen gingen wir in Ruhe frühstücken. Danach verabschiedete Ralf sich zum Tätowieren und mir spendierte er eine 90-minütige Massage im Spa des Hotels (welche aber lediglich 23 € kostete). Wir waren zeitgleich fertig. Der einzige Unterschied: ich war entspannt und Ralf hatte Schmerzen. Das Tattoo bzw. er bekam zwei neue, war tiefer gestochen als die bisherigen und auch später beim „Abheilen“ stellte sich raus, dass es immer noch schmerzte und auch langsamer verheilte als die anderen.

 

Nach einem kurzen Nickerchen gingen wir dann wieder in die Stadt bzw. die Backpacker-Straßen, die nur fünf Minuten von uns entfernt waren. Wir gingen in eine Art Saloon und aßen dort zu Mittag.

Später ließen wir uns dann mit einer Art umgebautem Fahrrad in die Altstadt fahren. Hue wurde früher auch „Lila Stadt“ oder „Verbotene Stadt“ genannt, da hier lediglich der Kaiser oder das Oberhaupt und das engste Gefolge residierte. Leider begann es zu regnen und um durch die Stadtmauer zu gelangen musste man – wie überall in Vietnam – Eintritt bezahlen. Das war es uns nicht wirklich wert, da wir – wie nannte es Ralf – schon genug „alte Steinhaufen“ gesehen hatten. Wir schlenderten also wieder zurück Richtung Hotel, gingen dann in einen Elektronik-Shop, schauten uns ein wenig um und gingen dann weiter. Komischer Weise war hier in Asien die ganze Elektronik wie Handys, TVs, Laptops etc. kaum oder nicht wesentlich günstiger als in Deutschland. Wir gingen an einem Park vorbei wo Jung und Alt um Geld Boccia spielten. Wir hielten kurz an und beobachteten die Spiele. Es war bereits Abend geworden und unser Magen machte sich bemerkbar.

Wir fanden bereits am Vormittag ein Sushi Restaurant und gingen dann am Abend zum Essen dort hin. Ralf bestellte sich ein ganzes Boot voller Sushi (siehe Bild) und ich bekam vegetarisches Sushi im Tempur-Teig und es war einfach nur sau lecker. Wir füllten unsere Mägen und nebenbei fing es schon wieder an zu regnen. Es schüttete richtig aus Eimern. Da wir etwas entfernt von unserem Hotel waren und unsere Sachen nicht mehr wirklich trocken geworden wären, wenn wir gelaufen wären, nahmen wir uns ein Taxi für die paar Minuten und kamen so relativ trocken am Hotel an. Wir gingen noch kurz hoch in die Skybar – die aber auch schon teilweise überflutet war (sie war nur teilweise überdacht). Dann gingen wir in unser Zimmer, ich packte mein Mini-Taschenmesser aus und wir vernichteten unsere Mango, die wir zuvor auf einem Markt gekauft hatten. 

 

Am darauffolgenden Tag (Tag 3 in Hue) genossen wir ein letztes Mal das gute Frühstück mit viel viel Obst (ein Himmel für mich). Danach checkten wir aus, schnallten uns unsere Rucksäcke um und gingen zwei Straßen weiter zur Bushaltestelle, wo wir dann 4 Stunden mit dem Bus nach Hoi An fahren würden. Wir aßen noch kurz eine Kleinigkeit zu Mittag und dann kam auch schon der Bus. Es war ein Sleeping-Bus – also ein Schlafbus ohne normale Sitze. Die „Kabinen“ waren so eng und Ralf fiel es schwer eine gute Position zu finden. Wir entdeckten in der letzten Reihe des Busses in der oberen Etage eine Reihe mit drei Liegen, also kraxelten wir hoch und krabbelten hinter in die letzte Reihe und machten es uns dort „bequem“. Man muss dazu sagen, dass mir sehr leicht schlecht wird, wenn ich in einem Auto oder Bus „hinten“ mitfahre. Zudem kam dazu, dass neben unserem Platz direkt die Toilette war und es sehr streng roch. Ich schnappte mir also ein Shirt, dass ich zum Glück in meinem Tagesrucksack hatte, welches gerade frisch gewaschen war und noch nach Waschpulver roch, um den unangenehmen Geruch der Toilette zu überdecken. Vermummt und eingewickelt versuchten wir bei dem ganzen Gewippe zu schlafen.

 

In Hoi An angekommen suchten wir erst einmal ein Hostel. Gleich an unserer Bushaltestelle wurden wir in eine Unterkunft gebeten. Wir sahen uns zwei Zimmer an und entschieden uns dann aber doch noch weiter zu suchen, da die Zimmer recht teuer waren – für unsere Verhältnisse. Wir gingen weiter die Straße hinunter, gingen in ein anderes Hostel bzw. Hotel – aber auch dieses war uns zu teuer. Wir gingen also weiter. An einer Kreuzung standen wir mit unseren Handys und Offline-Maps da und suchten die richtige Richtung, da sprach uns ein anderer Backpacker, der gerade mit seinem Fahrrad unterwegs war an. Er gab uns ein paar Tipps und fuhr dann weiter. Als wir da gerade so an der Straße standen bemerkten wir, dass wir direkt vor einem Hotel waren. Wir gingen hinein, fragten ob sie freie Zimmer hatten, erkundigten uns nach dem Preis und buchten das Zimmer anschließend. Es war zwar wieder ein wenig „teurer“, jedoch war es so ein schönes Zimmer mit weichem Bett, schönem Badezimmer, das Hotel hatte einen kleinen Pool und man konnte wie überall in Hoi An kostenlos Fahrräder ausleihen. Zudem gab es stündlich einen kostenlosen Shuttlebus in die Altstadt, die zu Fuß ca. 15 Min. entfernt lag.

 

Wir bezogen unser Zimmer, packten aus und sprangen erstmal aufs Bett. Es war herrlich – endlich mal wieder ein weiches Bett. Kein Holzbrett oder eine dünne Matratze auf der wir schlafen mussten. Hier wollten wir bleiben – und das machten wir auch! Drei Tage waren wir in Hoi An.

 

Wir gingen am Spätnachmittag los und wollten uns erst einmal wieder etwas mit Bargeld eindecken. Da wir wieder viel laufen würden zog ich Sneaker an (in FlipFlops läuft es nicht so gut – zumindest nicht kilometerweise – finde ich). Ralf hatte seine Sandalen gut eingelaufen und ging mit offenen Schuhen. Als wir das Hotel verließen begann es schon ein wenig zu tröpfeln, aber das hört hier eig. auch immer recht schnell wieder auf. Dachten wir! Wir kamen gerade mal zwei Straßen weiter da fing es an wie aus Eimern zu schütten. Wir suchten einen Unterschlupf und kauften uns bevor wir total nass wurden Regenponchos. Meine Schuhe waren in kürzester Zeit wandernde Badewannen an den Füßen. Ich stand bzw. lief dauerhaft wortwörtlich im Wasser. Ralf hingegen hatte keine Probleme. Wir gingen also patschnass durch die Straßen, die wunderschön beleuchtet waren und suchten nach einem Restaurant, wo wir gut essen konnten.

 

Wir gingen durch die Altstadt und kamen am Ende am Ufer des Flusses an. Dort gingen wir in ein Restaurant, zogen unsere Ponchos aus – bzw. Ralf riss sich seinen wie Hulk vom Leib. Wir bestellten uns Etwas. Als wir gerade fertig mit dem Essen waren kam schon die Kellnerin und brachte uns die Rechnung. Es war gerade mal 21:30 Uhr und die Restaurants räumten schon auf, da sie um 22 Uhr die Türen schlossen und Feierabend machten. Wir watschelten also mit unseren nassen Füßen zurück zum Hotel. Es regnete immer noch ein wenig. Im Hotel angekommen schnappte ich mir vom Reinigungswagen, der neben unserer Zimmertür parkte ein paar Zeitungen, um meine Schuhe wieder trocken zu bekommen. Wir hängten unsere nassen Klamotten auf und gingen ins Bett.

 

Am nächsten Morgen genossen wir das super Frühstück. Es gab wieder eine Menge Obst und ich war mal wieder im Himmel! Wir ließen uns Eier braten, nahmen frisches Baguette und ließen uns mal ausreichend Zeit beim Frühstück. Danach packten wir ein paar Sachen zusammen, nahmen zwei Fahrräder und fuhren zum Strand, der ca. 3 km entfernt war. Es war entspannt dort Fahrrad zu fahren, da alles eben und auch der Verkehr ruhiger war.

 

Am Strand angekommen mussten wir eine Parkgebühr für unsere Räder zahlen. Da an dem Strandabschnitt wo wir angekommen waren sehr viele Menschen waren und die Liegen alle schon belegt gingen wir ein Stück am Strand entlang. Es war das erste Mal seitdem wir unterwegs waren, dass wir richtigen Sand zwischen den Zehen und das Meer vor Augen hatten. Exakt einen Monat hat es gedauert, bis wir nun endlich am Wasser waren. Wir zogen unsere FlipFlops aus und genossen erst einmal jedes warme Sandkorn. Dann liefen wir ins Meer. Es hatte eine herrliche Temperatur. Nicht kalt und nicht zu warm. Wir hatten es schon oft, dass das Meer einer Badewanne glich. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen am „Ende“ des Strandes, wo sich Liegen befanden. Die Liegen waren umsonst so lange man sich Etwas zu trinken bestellte. Wir legten uns erst in den Schatten, gingen kurz mal ins Wasser, hörten Musik, tranken und beobachteten andere Touristen während sie Wassersport machten. Wie an jedem Strand kamen auch hier einige Frauen zu uns, die ein Gespräch suchten und etwas verkaufen wollten. Der ersten gaben wir ein paar vietnamesische Dong, da wir nicht von ihrer Ware gebrauchen konnten. Sie wollte uns dafür etwas geben und schenkte uns ein bemaltes Lesezeichen aus Bambus. Die nächste die kam hatte Ketten und Armbänder dabei. Da ich mir bisher in jedem Land eines gekauft hatte und Vietnam noch fehlte suchte ich mir ein Armbändchen und ein Bändchen für den Fuß heraus, Ralf nahm eine Kette mit seinem Sternzeichen, einem Buddha und einer Pagode und ebenso ein Armbändchen. Wir legten uns wieder auf unsere Liegen – dieses Mal in die Sonne. Da eine frische Brise Wind wehte merkten wir nicht wie stark die Sonne war. Nach drei Stunden am Strand (nicht in der prallen Sonne – keine Sorge) machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Stadt.

 

Ralf wollte – mal wieder – ein Tattoo-Studio aufsuchen, um die ganzen Tattoos auf seinem Arm (die er bisher auf der Reise gesammelt hatte) miteinander „verbinden“ zu lassen. Auf dem Weg zurück merkte ich wie sehr die Sonne auf meinen Kopf brannte (am Strand hatte ich meinen Kopf immer bedeckt oder im Schatten). Mir wurde etwas schwindelig und ich merkte, dass mein Kreislauf nicht okay war. Wir machten also viele Stopps beim Fahrradfahren und tranken regelmäßig. Als wir wieder am Stadtrand angekommen waren musste ich aber eine richtige Pause einlegen. Ich musste mich hinsetzen und etwas Zuckerhaltiges trinken, dass mein Kreislauf wieder in Schuss kam. Ich vermute, dass ich einen Sonnenstich hatte. Wir hielten also an, gingen in ein thailändisches Restaurant und bestellten Pommes. Mir war von jetzt auf gleich so übel, dass ich mich nicht mal traute einen Bissen zu machen. Nach ca. einer halben Stunde ging es dann langsam wieder. Ich kam wieder zu Kräften und aß etwas. Wir unterhielten uns mit der Inhaberin des kleinen Restaurants, die aus Chiang Mai (Thailand) kam und fuhren dann langsam wieder weiter.

 

Ralf hatte über Facebook ein Tattoo-Studio in Hoi An gefunden, das sehr viele gute Resonanzen hatte. Die Bilder die man sehen konnte sahen schon richtig gut aus. Wir fuhren also hin und lernten den Artist von Faifoo Ink kennen. Ralf besprach mit ihm was er wollte und wie er sich das Tattoo vorstellte. Der Tätowierer versuchte aus den ganzen einzelnen Tattoos, die alle verschiedene Styles hatten ein Bild zu machen. Er malte auf Ralfs Oberarm herum, überlegte wie man alles verbinden konnte und nahm sich wirklich viel Zeit. Ich glaube wir waren über eine Stunde bei ihm. Er machte ein paar Fotos von Ralfs Arm und wollte bis zum nächsten Morgen ein paar Zeichnungen/Vorschläge malen. Wir machten für den nächsten Tag einen Termin zum Tätowieren aus und fuhren dann zurück zum Hotel.

 

Dort sprangen wir kurz in den Pool und gingen dann aufs Zimmer, um unseren Sonnenbrand zu versorgen. Wir waren beide knallrot! Dies sah man aber erst innen. Außen war es durch die Sonne zu hell und man konnte nicht erkennen wie rot wir waren. Die 15 – 20 Min. in der Sonne hatten wir beide tatsächlich unterschätzt. Wir waren zwar eingecremt, jedoch nicht gut genug. Unsere Haut verschlang die Aloe-Vera-Creme regelrecht. Wir cremten uns also mehrmals ein und legten uns dann kurz hin. Die Sonne raubte einem ganz schön die Energie.

 

Später dann nahmen wir den Shuttlebus in die Altstadt. Es war einfach nur wunderschön. Es regnet nicht, so dass viele Menschen auf den Straßen waren. Überall hingen diese wunderschönen bunten Lampions. Es waren überall kleine Shops, Schneider, Cafés und Restaurants. Keine typischen Touristen-Shops, eher Handwerkskunst. Hoi An ist bekannt für seine guten Schneider und Schuhmacher. Wer Leder mag sollte unbedingt nach Hoi An kommen. Hier wird alles nach Wunsch gemacht. Man kann sich seine Traumtasche zusammenstellen und schneidern lassen. Ebenso bekommt man maßangefertigte Schuhe, Sandalen, Kleider und Anzüge. Wir schlenderten durch die Stadt und suchten uns schnell etwas zu Essen, da wir ja jetzt wussten, dass die Restaurants bald schließen.

 

Am nächsten Morgen war es wieder so weit: Ralf hatte seinen Tattoo-Termin. Wir nahmen uns ein Taxi zum Studio. Der Tätowierer hatte schon alles vorbereitet und echt gute Vorlagen für das Tattoo gezeichnet. Ralf war begeistert und so legten sie auch schon bald los. Ich konnte dort auch endlich – dank gutem WLAN – ein paar weitere Blogs hochladen – was gar nicht so einfach ist (wg. der schlechten Internetverbindung hier überall). Nach 2-3 Stunden ging ich los und holte Kaffee, ging ein bisschen durch die Straßen und kaufte mir zwei schlichte Kleider. 

 

Nachdem ich zu Ralf zurückging und er noch zwei weitere Stunden gestochen wurde gingen wir anschließend einen Happen Essen. Ralf erwischte wieder ein Reisgericht mit Koriander, obwohl wir versuchten dem Koch klarzumachen, dass wir keinen Koriander essen können. Ich bestellte mir ein Baguette, welches sehr klein und nicht sättigend war.

Wir gingen zurück zum Hotel und ruhten uns aus. Ralf war richtig kaputt nach dem fünfstündigen tätowieren. Was ja auch verständlich ist. Abends machten wir uns dann schick und sind mit dem Shuttlebus in die Altstadt gefahren. Wir waren keine fünf Minuten zu Fuß unterwegs, da riss eine meiner Sandalen ab. Ich versuchte sie noch mit einem Haargummi zu fixieren, aber da Ralf sich an dem Tag ein Tattoo für ca. 320 € gegönnt hat, meinte er ich solle mir doch neue Sandalen kaufen. Gesagt – Getan! Wir gingen in den ersten Laden und die ersten Schuhe die ich anprobiert hatte kauften wir dann auch gleich.

 

Wir liefen erneut durch die bunt-beleuchteten Straßen und gingen am Ufer des Flusses zu einem Italiener, der mit der besten Steinofenpizza Hoi Ans warb. Wir aßen gemütlich, beobachteten die Bootsfahrer und die Leute, die kleine bunte Papiertüten mit Teelichtern kauften um sie am Fluss schwimmen zu lassen. Man konnte sich etwas wünschen, wenn man eines dieser Lichter-Tütchen schwimmen ließ. Wir haben leider kein schönes Foto hinbekommen. Aber es sah einfach nur wunderschön aus. Nachdem wir gegessen hatten spazierten wir auf die andere Seite des Flusses. Hier waren einige Bars und ein Nachtmarkt. Wir wurden angesprochen in eine Bar zu gehen. Die Jungs die Werbung für die Tiger-Bar machten und überall Touristen einsammelten hatten T-Shirts mit dem Aufdruck „Don’t be a Pussy – be a Tiger“ an. Man bekam ein Freigetränk – so lockten sie die Gäste. Ralf spielte Kicker mit ein paar Franzosen. Nachdem wir unser Freigetränk ausgetrunken hatten gingen wir weiter über den Nachtmarkt. Anschließend sprach uns wieder ein Kerl an (aus Neuseeland), der uns in die Rango-Bar brachte. Hier bekamen wir einen Schnapps umsonst. Ralf gönnte sich 2-3 Bier und wir lernten ein paar junge Franzosen kennen. Zurück fuhren wir dann mit dem Taxi.

 

Evi (& Ralf)

 

Take 14 – Back to Hanoi (und dann nach Ninh Binh – Nationalpark – Trockene Halongbucht)

Zurück in Hanoi wurden wir im Zug wieder von sehr schöner vietnamesischer Popmusik geweckt. Wir packten unsere Sachen zusammen, stiegen aus dem Zug und machten uns auf Richtung Innenstadt. Es war erst 05:30 Uhr und um 08:00 Uhr wurden wir erst abgeholt, um nach Ninh Binh zu fahren. Wir setzten uns also nach einigen Minuten des Laufens in ein Café, Ralf trank einen und wir vertrödelten ein bisschen die Zeit. Dann bestellten wir uns über Uber einen Fahrer und ließen uns zum Office fahren. Es hatte noch zu, jedoch kamen einige Minuten später unsere Tour-Bucherin und ein Mitarbeiter und wir konnten unsere Rucksäcke abstellen und frühstücken gehen.

 

Dann gingen wir zurück zum Büro, wo uns ein paar Minuten später der Minivan abholte. Wir fuhren mit vier Indern, einem Typ aus Malaysia, einem Paar aus Australien und einem Paar aus Kalifornien nach Ninh Binh – in den Nationalpark. Hier besuchten wir zwei Tempelanlagen. Leider war unser Tourguide nicht sonderlich gut bzw. wir vermuteten, dass er sich noch in Ausbildung befand, da er sehr stockte und zitterte und immer sein Buch dabei hatte. Als wir beim zweiten Tempel waren fing es an zu regnen.

 

Wir gingen zurück zum Bus, aber bis wir dort waren, waren wir alle schon ein wenig nass, denn keiner hatte einen Schirm oder einen Poncho dabei. Wir stiegen in den Bus und fuhren zum „Hafen“ von Tam Coc. Hier nahmen wir Fahrräder und fuhren los. Der Regen stoppte mittlerweile, es fing jedoch wenige Minuten später wieder an, als wir gerade auf einer Straße fuhren, die durch Reisfelder führte. Nach ca. 40 Min. waren wir fertig mit Radfahren – und waren auch alle recht froh, da die Räder nicht im besten Zustand waren (die Bremsen gingen nicht, sie waren platt oder der Sattel war nicht mehr funktionsfähig und scheuerte einen auf).

 

An der Bootsanlegestelle zurück angekommen wechselten wir von Fahrrad auf‘s Boot. Es regnete nicht mehr und wir dachten es würde eine schöne Fahrt werden.

 

 

 

Wir nahmen vorsorglich nichts Wichtiges mit: nur die Handys in einer Plastikhülle. Kaum hatten wir unsere Schwimmwesten an und waren aufs Boot gestiegen fing es wieder an zu tröpfeln und keine fünf Minuten später schüttete es wie aus Eimern. Das Boot hatte kein Dach und wir keinen Schirm oder Poncho. Der einzige „Schutz“ war die Schwimmweste, unter der zumindest das Shirt ein wenig trocken blieb. Wir wurden durch die „Trockene Halong Bucht“ gerudert – mit den Füßen! – und fuhren durch einige Höhlen durch. Nach ca. 6 km erreichten wir den Wendepunkt, wo bereits einige Frauen in ihren Booten warteten, um diverse Sachen zu verkaufen: Souvenirs, Getränke, Bier, Früchte. Wir passierten diese und fuhren zurück.

 

Es hörte auf zu regnen – wir waren jedoch schon klitschnass und mir war bitterkalt, da ein leichter Wind wehte. Am Ufer angekommen gaben wir unserer Bootsfrau ein kleines Trinkgeld und stiegen dann aus dem Boot. Unser Tourguide rief unseren Abholservice an (da die Anderen mit dem Van zurück nach Hanoi fuhren – es war für sie nur ein Tagesausflug). Zwei Jungs mit Rollern standen plötzlich da und wollten uns mit all unserem Gepäck abholen! Ralf weigerte sich auf die Roller zu steigen. Erstens wg. seines Unfalls vor Jahren in Thailand mit einem Roller bei nasser Straße und zweitens weil wir vorne und hinten einen Rucksack hatten und gar nicht auf den Roller gepasst hätten. Die Jungs organisierten also schnell ein Taxi und dann fuhren wir zu unserem „Tam Coc Homestay“. Es lag wieder ein wenig außerhalb. Man musste durch Reisfelder fahren um zu unserer Unterkunft zu kommen. Es lag am Fuß eines Berges und war sehr schnuckelig.

 

Die Dächer der kleinen Hütten waren aus Bambus und Schilf gebaut. Wir hatten eine kleine Hütte zu der wir erst ein paar Felsstufen nehmen mussten.

 

Wir nahmen erst einmal eine lange heiße Dusche und gingen dann etwas Warmes essen. In unserem Homestay hatte gerade die Hündin sieben junge Welpen geworfen. Sie waren erst 1,5 Monate alt und zuckersüß. Wir gingen recht früh in unsere Hütte, machten wieder den Laptop an, Ralf startete einen Film und ich war nach wenigen Minuten im Traumland.

 

Am nächsten Morgen wachte ich sehr früh auf. Ich war ausgeschlafen. Wir standen entspannt auf, gingen zum Frühstück und packten danach unsere Sachen, um aus zu checken. Dann nahmen wir uns einen Roller und fuhren nach Bai Dinh, wo eine sehr große Pagode stand.

 

Wir genossen den Weg dorthin in vollen Zügen. Endlich sahen wir Vietnam – hautnah! Wir kamen an zahllosen Reisfeldern vorbei, einige Hühner und Ziegen kreuzten unseren Weg und wir sahen sogar Pferde (wir vermuten Wildpferde).

 

Bei Bai Dinh angekommen nahmen wir zum „Aufstieg“ für ein Fünftel des Weges ein Elektromobil. Wir düsten zum Eingang der Anlage und fingen dann an die hunderten oder tausenden von Treppen zu steigen.

 

Es war sehr entspannt, da in jedem Abschnitt eine Art Plattform war und wir verschnaufen konnten. Da die Pagode wieder zusätzlich Eintritt kostete gingen wir nicht hinauf. Stattdessen gingen wir weiter zu einer Buddha-Statue, von der man einen super Ausblick hatte. Wir machten Fotos, einige Asiaten wollten unbedingt ein Foto mit Ralf (& mir – ich durfte auch mit drauf) entspannten kurz und genossen die Aussicht. Dann ging es wieder runter. Viele viele Stufen.

 

Auf halben Weg machten wir Halt in einem „Café“ und tranken etwas. Dann gingen wir den Fußweg zurück zum Parkplatz (1,3 km). Hier kamen uns einige Leute entgegen, die Ralf die Hände gedrückt hatten und ihn grüßten – wir wissen noch nicht warum – aber wir recherchieren dies noch! Ist er vllt. ein Heiliger oder Big-Buddhas kleiner Bruder? Wir wissen es (noch) nicht! War jedenfalls sehr lustig und irgendwie komisch zugleich. Am Ende der Anlage warteten wieder Straßen voller Verkaufsstände auf uns. Wir gingen hindurch ohne Etwas zu kaufen.

 

Dann sprangen wir auf den Roller auf und fuhren zurück Richtung Homestay. Hier begegneten wir wieder einigen Tieren am Straßenrand. Die meisten lebten noch – jedoch an einem Straßenabschnitt standen alle paar Meter Verkäufer mit (Achtung – nichts für Vegetarier – deswegen hab ich auch kein Bild gemacht) ganzen toten aufgebahrten Ziegen. 

Im Homestay angekommen bestellten wir uns erst einmal Essen, Ralf machte es sich in der Hängematte bequem und ich ging duschen.

 

Hier schaffte ich es auch endlich mal wieder meine Stichpunkte zu Texten zusammen zu fassen und für den Blog zu schreiben. Wir sind ständig unterwegs und erleben so viel und fallen abends dann müde ins Bett bzw. Ralf schaut Filme (und ich schlafe dabei ein). Jetzt konnte ich mich mal hinsetzen und schreiben. Bilder werden dann im Zug zusammengesucht und dann gibt es endlich wieder Lese- und Bilderstoff für die Zuhausegebliebenen.

 

Jetzt werden wir gleich vom Bus abgeholt und dann steht uns unsere dritte und letzte Nacht im Zug in Vietnam bevor. Mal sehen, ob wir wieder ein Abteil für uns haben, oder ggf. jetzt die Chinesen auf uns warten und uns vollgrunzen! Nächster Stopp Hue!

 

 

 

Wir halten euch auf dem Laufenden … auch wenn es manchmal etwas dauert, bis ich was online stelle. Aber wir halten alles fest und lassen euch Teil haben.

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

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Take 13 – Mit dem Nachtzug nach Sapa (in den hohen Norden Vietnams)

Wir hatten also geduscht und wurden von einem Uber Fahrer abgeholt und zum Bahnhof gebracht. Hier holten wir unsere Tickets, wo wir bereist Voucher hatten und stiegen dann nach kurzem Warten in den Zug. Hier teilten wir uns unser 4er-Schlafabteil mit einem sehr netten australischem Paar (Mitte 40). Die Jungs tranken Bier und wir unterhielten uns gut. Ich krabbelte nach oben um noch ein wenig zu lesen und dann schliefen wir auch bald ein.

 

Am nächsten Morgen standen wir um 5 Uhr auf bzw. wurden von „toller“ vietnamesischer Musik lautstark geweckt. Wir zogen uns an, tranken Kaffee und verließen dann in Lao Cai (nahe an der Grenze zu China) den Zug. Hier holte uns ein Van ab und brachte uns in ca. eine Stunde entfernte Sapa. Hier angekommen konnten wir unsere großen Rucksäcke im Hotel, wo wir die zweite Nacht verbrachten, lassen. Wir packten unsere kleinen Rucksäcke für die Tagestour und die Nacht in einem Bergdorf und keine halbe Stunde später ging unsere Trekkingtour auch schon los.

 

Wir starteten mit einem Paar aus Kanada, einem Engländer und einem Mädel aus den Niederlanden. Nur mal kurz um alles zeitlich festzuhalten: wir kamen um 05:30 Uhr in Lao Cai an und nahmen dann den Bus und um 08:30 Uhr ging es schon zum Wandern über Stock und Stein.

 

Da wir so eine kleine Gruppe waren und gerade nicht so viel los war entschied sich unsere süße Führerin dazu eine Spezialtour für uns zu machen. Wir konnten dann später wählen zwischen 15 und 18 km – wir entschlossen uns alle für die 18 km und „bereuten“ dieses dann beim Abstieg (aber nur kurz, weil es wirklich traumhaft und den ganzen Weg wert war). Wir kraxelten also über Stock und Stein und stiegen immer weiter hinauf. Mal war der Weg eben und ohne große Steine, mal mussten wir kleine Hänge bezwingen und quer durchs Gestrüpp.

 

Wir machten in regelmäßigen Abständen eine kurze Verschnaufpause um wieder zu Luft zu kommen. Unsere süße Lee (Führerin) sprach zwar ein wenig englisch, verstand aber nicht all unsere Fragen. Wir hatten viel Spaß mit den anderen und nahmen es sehr locker, als wir merkten, dass die Kilometer von Lee nicht die unseren waren. Wir gingen also weiter bzw. kämpften uns weiter und schließlich kamen wir nach zahllosen Reis- und Maisfeldern und einem Dschungel aus Farn am Gipfel des Berges an. Von dort oben sah alles so klein und friedlich aus. Dass Sapa bereits vom Tourismus gefangen ist und in den nächsten Jahren komplett zugebaut wird, sah man von hier oben nicht. Es war friedlich und man sah lediglich die kleinen Dörfer, die Felder und die einheimischen Frauen, die uns den ganzen Weg über begleiteten, um dann am Ende etwas von ihren selbstgemachten Sachen zu verkaufen.

 

Wir genossen den Ausblick, schossen ein paar Fotos und dann kam der schwerste Teil der Tour: der Abstieg! Hier kamen wir an einem Tümpel vorbei, wo gerade Büffel ein Bad nahmen und Pferde grasten. Später dann liefen wir durch einige Bergdörfer, wo Kinder spielten und die Jungs kurz ihre Fußballkenntnisse zeigten. Hier liefen überall Hühner, Hunde, Katzen und Ziegen, Rinder, Gänse, Büffel und Pferde umher.

 

Eine der Damen, die uns folgten, machte aus Farn Herzen und Ralf bekam ein Pferd aus Farn – wir wissen nicht genau, was sie uns damit sagen wollte?!

 

Der Abstieg war die Hölle und wir wünschten uns einfach nur noch ein Bett und eine Dusche. Es schmerzte einfach nur noch permanent nach unten zu gehen. Aber nach 7 ½ Stunden wandern und 19,9 km kamen wir endlich in dem Bergdorf an. Wir waren zwar etwas traurig, dass es kein richtiges Homestay war – wie wir es uns vorgestellt hatten (wir dachten, dass wir bei einer Familie im Haus schlafen würden, so richtig einheimisch eben), aber wir waren froh, dass wir jetzt endlich duschen konnten und etwas Richtiges essen konnten. Wir hatten nämlich unterwegs nur mal kurz ein Baguette mit Ei, was typisch vietnamesisch ist.

 

Unser Gastgeber lud uns ein mit ihm zu kochen. Wir gingen also in den Garten hinterm Haus, pflückten einige Blätter und Gemüsesorten, die wir nicht kannten und machten diese anschließend sauber. Dann mischten wir die Füllung für Frühlingsrollen. Für mich vegetarisch, die Anderen bekamen sie mit frischem Fleisch und mussten dieses erst einmal mit einem Beil klitzeklein hacken. Wir Mädels formten und rollten die Frühlingsrollen – die Männer bedienten den Grill bzw. die Pfanne und wendeten die Rollen mit Stäbchen. Nach dem Kochen konnten wir unsere Frühlingsrollen mit viel Reis, dem gebratenem Gemüse, was wir vorher selbst geerntet hatten, gebratenem Hähnchen und Rind und (dem ersten gut schmeckenden, essbaren) Tofu genießen.

 

Nach dem Essen spielten wir noch ein wenig Karten und Billard und gingen dann schlafen.

 

Tag zwei in Sapa sah für uns den restlichen Abstieg vor. Lee ließ uns wieder wählen zwischen einem steilen Abstieg über Stock und Stein oder auf der normalen Straße durch die Dörfer. Da über Nacht so ziemlich alles von uns wie eingerostet war entschieden wir uns für die „leichte“ Variante und wählten die „5 km“ durch die Dörfer – die dann aber doch wieder 9 km waren. Unsere Lee wollte uns wohl ein bisschen austesten?! Wir nahmen es locker, denn es war wirklich ein schöner Weg.

 

Wir liefen durch Bergdörfer, kamen an einem Fluss vorbei, wo die Kinder badeten, liefen durch Reisfelder und trafen bei unserer Mittagspause zufällig unser australisches Paar wieder, mit denen wir die erste Nacht im Schlafzug verbrachten.

Sie waren sehr erfreut und gaben uns gleich ihre Telefonnummern, dass wir uns bei ihnen meldeten, sobald wir in Australien (in deren Nähe) sind. Wir gingen weiter und wurden dann für das letzte Stück vom Trail von einem Minivan abgeholt. In Sapa angekommen bezogen wir schnell unser Zimmer, machten uns kurz frisch und gingen dann mit den Kanadiern ein bisschen durch die Stadt.

 

Auf einem Platz spielten zwei Mädels eine Art Hacky Sack (mit Federn dran). Wir stießen dazu und spielten ein paar Runden mit.

 

Dann gingen wir weiter und suchten ein Lokal, wo wir einen guten Ausblick hatten und schön sitzen konnten. Wir liefen an einem Cafè vorbei, gingen hinein und kauften uns erstmal alle Schokotorten, die ausgestellt waren. Dann packten wir am Tisch die Karten aus und spielten wieder ein paar Runden. Anschließend mussten wir wieder zum Hotel zurück, da die anderen abgeholt wurden. Wir haben sie verabschiedet, noch schnell Kontaktdaten ausgetauscht und dann gingen wir endlich richtig duschen. Danach gammelten wir erst einmal in unserem bequemen Bett – wir hatten nämlich schon sehr sehr lange kein komfortables Bett mehr. Am Abend sind wir dann nochmal in die Stadt hochgelaufen. Unsere Unterkunft lag ein wenig außerhalb des Stadtzentrums, was aber ganz gut war. Wir entschieden uns italienisch zu essen. Wir probierten es und hofften, dass es annähernd nicht vietnamesisch schmeckt. Jeden Tag 2-3 Mahlzeiten immer nur vietnamesisch oder thai oder eben asiatisch hängt uns langsam zum Hals raus. Aber daheim isst man ja auch nicht nur deutsch, sondern auch griechisch, italienisch, mal amerikanisch oder nur eine Brotzeit.

 

Beim Essen hatten wir unseren Laptop dabei und arbeiteten ein wenig für www.möbel-günstig24.de. Nach dem Essen schlenderten wir zum Geldautomaten, hebten wieder einmal ein paar Millionen ab (3.000.000 DON = ca. 120 EUR) und gingen dann zurück zum Hotel.

 

Am nächsten Morgen wollten wir zum höchsten Berg Vietnams (Fansipan) gehen. Hier führte die längste Seilbahn der Welt (natürlich erbaut von Österreichern und im Guinness Buch der Weltrekorde) nach oben. Wir frühstückten also, packten unsere Sachen, checkten aus und ließen unsere Rucksäcke im Hotel stehen. Wir nahmen ein Taxi und fuhren zum Berg, wo sich die Seilbahn befand. Unser Taxifahrer wollte hier zwei Stunden auf uns warten und wir fragten uns schon, ob wir überhaupt in zwei Stunden schon wieder da wären. Am Ticketschalter angekommen wurden wir leider enttäuscht. Die Seilbahn stände still. Die Elektronik sei ausgefallen bzw. sie seien gerade daran es zu reparieren, aber man solle doch in drei Stunden wiederkommen.

 

Wir entschieden uns zu einem nahegelegenen Wasserfall zu fahren bzw. uns fahren zu lassen. Wir verhandelten mit unserem Fahrer einen Gesamtpreis, dass er uns rumkutschierte und fuhren dann zum Love-Waterfall. Diese Idee hatten wohl auch gefühlt 100 andere Chinesen. Wir kämpften uns über eine Vielzahl von Stufen zum Wasserfall – und das war nicht leicht, da wir noch immer unsere Beine, Hüften und Rücken vom Trekking spürten. Am Wasserfall angekommen machten wir ein paar Bilder – sofern dies möglich war – mit all den Chinesen und gingen dann zurück.

 

Wir ließen uns wieder ins Dorf bzw. nach Sapa fahren, gingen etwas essen – dieses Mal bei einem anderen Italiener, der mir leider eine Pizza mit Salami und Schinken brachte – und gingen danach in die Unterkunft zurück. Hier machten wir kurz ein Nickerchen in der „Lobby“ auf den Sofas, chatteten dann kurz mit unseren Chefs und wurden dann abends vom Bus abgeholt, der uns zurück zum Bahnhof nach Lao Cai brachte. Hier haben wir noch eine Kleinigkeit gegessen, mit der Heimat telefoniert und sind dann in den Zug gestiegen. Es war mittlerweile 21 Uhr. Wir hatten wieder zwei Betten in einem 4er-Abeil gebucht. Bei unserem Glück dachten wir schon, wir müssten das Abteil mit schmatzenden und rotzenden Chinesen teilen – nachdem an diesem Tag schon Einiges schief gelaufen ist (Seilbahn defekt, Pizza mit Fleisch) – aber wir hatten Glück und irgendjemand meinte es gut mit uns.

 

Nicht nur gut – sondern sogar sehr gut: wir hatten das Abteil für uns alleine. Wir machten es uns also gemütlich, schnappten uns die anderen zwei Kissen und Decken, bauten unseren Laptop auf und kuschelten uns hin. Dann naschten wir ein paar Kekse und schauten „The Jungle Book“ – ich schlief natürlich wieder ein.

 

Gute Nacht ….

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

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Take 12 – Halong Bucht – Du Schönheit voller tausender von Inseln

Halong Bucht: An unserem zweiten Tag in Hanoi (wir waren noch keine 12 Stunden in der Stadt) klingelte der Wecker. Um 7 Uhr morgens kam unser Fahrer und wir fuhren mit einem Minivan mit neun anderen Reisenden vier Stunden lang von Hanoi nach Ha Long, wo sich der Hafen befand. Wir hatten die Tour mit Cristina Cruise gebucht.

 

Vom Hafen aus wurden wir mit einem kleinen Beiboot zu unserem Schiff gebracht. Dort bekamen wir gleich ein Buffet zu Mittag und anschließend konnten wir unsere Zimmer beziehen. Wir hatten eine schöne kleine – aber feine – Kabine im zweiten Deck des Schiffes mit einem kleinen Balkon. Nach einer kurzen Pause trafen wir uns alle wieder um mit dem Beiboot in ein Fischerdorf in der Halong Bucht zu fahren. Die Menschen hier lebten tatsächlich auf dem Wasser! Ja! Auf dem Wasser. Sie hatten alle Plastikbehältnisse als Floß gebaut und da drauf dann ihre Häuser. Das Ganze stand unter dem UNESCO Weltkulturerbe.

 

Also auch die ganze Halong Bucht. Es war sehr idyllisch, da kaum Touristen da waren. Es war gerade Low Season, also Nebensaison. Bei der zweiten Station konnten wir zwischen Kajak und Bambusboot wählen. Wir entschieden uns für das Bambusboot, da wir an Tag 2 eine Kajaktour auf dem Plan stehen hatten. Mit diesen Booten wurden wir dann ein wenig in der traumhaften Kulisse der Halong Bucht umhergefahren. Am Steuer saßen sowohl Frauen als auch Männer und wir fragten uns nur, wie die das den ganzen Tag machen können?! Pro Boot 4-5 Mann durch die Halong Bucht, die aus über 2.000 Inseln besteht über eine halbe Stunde umher schippern. Und Das mehrere Stunden am Tag. Ein Knochenjob – den wir nicht machen wollten oder würden.

 

Nach dem Bambusboot fahren wurden wir zu einer Perlenfarm gebracht, wo man sehen konnte wie die Perlen in den Austern gezüchtet werden. Wir hatten eine kleine Vorführung, wie diese dann aus der Muschel entnommen werden und wie daraus Schmuck entsteht. Und natürlich – wie sollte es auch anders sein – konnte man den auch Schmuck kaufen (für eine Menge Geld).

 

 

 

Nach der Perlenfarm, die ebenfalls auf dem Wasser lag, fuhren wir zu einem kleinen Strand, wo alle Boote ihre Gäste hinbrachten. Wir teilten uns also mit gefühlt 50 Chinesen, die hunderte Fotos und Selfies machten und anderen Touristen den Strand, tranken ein Bier und dann ging es noch vor dem Sonnenuntergang zurück zum Schiff. Hier empfing uns unser Tourguide mit Wein und frischen Früchten am Deck. Wir sahen noch die Sonne untergehen – leider war es wieder sehr trüb und wolkig, so dass man kein gutes Foto machen konnte – und danach hatten wir wieder ein bisschen Freizeit.

 

Wir duschten und legten uns kurz hin. Abends wurde uns dann ein bombastisches Abendessen serviert. Wir saßen mit zwei Engländern und einem Paar aus Singapur am Tisch. Da ich Vegetarier bin und die junge Dame aus Singapur keine Meeresfrüchte isst, bekamen wir extra Essen und so hatte unser Tisch mit den ca. 7-8 Gängen die wir eh schon serviert bekamen zusätzlich nochmals ca. 15 verschiedene Gerichte am Tisch. Wir kamen gar nicht mehr mit dem Essen hinterher, da kamen die Kellner schon wieder und brachten den nächsten Gang. Von Frühlingsrollen, über Shrimps, über gegrillten Tintenfisch, Fisch, Gemüse, Nudeln, Reis, Tofu, gebratenen Fisch, gebackenen Fisch, Hähnchen, Rind, Schwein und und und. Wir waren schon nach dem vierten Gang pappsatt – aber es ging weiter und wir kämpften uns durch bis zum letzten Teller und probierten alles.

 

Nach dem ganzen Essen war HappyHour für Cocktails und man konnte Tintenfisch angeln. Hierzu wurde ein Licht ins Wasser gelassen und man konnte ohne Köder, sondern nur mit dem Haken, der neongrün war, tänzelnd die Fische fangen. Ralf war an diesem Abend nicht ganz so erfolgreich (er erwischte nur einen), dafür sicherte er am nächsten Abend der Crew das Abendessen und fing gleich acht Stück.

 

Ich schaute derweilen ein bisschen am Deck den Sternen zu und den anderen Booten die in der Dunkelheit erleuchteten, da überall kleine Partys an Deck gefeiert wurden.

 

Die Lichter spiegelten sich so schön im Wasser der Bucht und ich versuchte das Ganze, was wir bisher erlebt hatten ein wenig zu verarbeiten und zu realisieren. Später dann gingen wir in unsere Kabine, schauten noch einen Film und ich schlief dabei ein (wie immer).

Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf. Ich stellte mir zwar einen Wecker auf 05:30 Uhr, war aber schon davor wach. Ich zog mich an und schlich mich nach oben aufs Deck, um den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war es wieder sehr wolkig und ich hatte kein Glück.

 

Um 06:30 Uhr kam dann der Kapitän unseres Bootes und gab eine Tai Chi Stunde. Ein paar der anderen Mitreisenden standen auch auf und kamen dazu. Danach weckte ich Ralf und wir gingen frühstücken. Anschließend verließen uns die anderen Gäste, da sie nur eine Nacht auf dem Boot gebucht hatten. Wir beide wurden dann zwei Stunden später abgeholt zu unserer Tagestour. Wir fuhren auf ein anderes Boot. Lediglich ein anderer Touri hatte auch die Tour gebucht, David aus England. Wir hatten also ein ganzes Boot nur für uns drei.

 

Erster Stopp war Kajak fahren. Wir nahmen eins zusammen, David und unser Tourguide für den Tag – Ngiä ein anderes. Wir fuhren wieder in ein „Wasserdorf“. Hier war eine Fischzucht.

 

Wir balancierten über die Stege und wurden in ein Haus eines Einheimischen eingeladen. Jeder Bewohner bzw. jedes Dorf im Wasser hatte Hunde, die das Dorf vor Eindringlingen beschützten. Unser Guide, David und Ralf gingen am Hund vorbei und ich war das Schlusslicht. Ich sah schon den bösen Blick des Hundes und ging vorsichtig und schnell an ihm vorbei, jedoch schnappte er nach mir und striff mich mit seinen Zähnen am Bein. Ich sprang dann gleich weiter und sah nach, ob ich eine Bisswunde am Bein hatte. Zum Glück war nichts. Aber ich hatte einen kleinen Schock und seitdem habe ich sehr großen Respekt und halte Abstand vor großen Hunden. Wir tranken dann Tee und unser Tourguide erzählte uns ein paar Sachen über die Einheimischen hier.

 

Wir sind dann mit dem Kajak weiter und kamen nach dem anstrengenden Paddeln in praller Sonne zu einem einsamen Strand. Hier erlaubt uns unser Guide auch zu schwimmen, da wir nur so wenige waren und er uns im Blick hatte. Eigentlich war das Schwimmen derzeit verboten, da nicht genug Guides als Rettungsschwimmer ausgebildet waren und es zudem sehr viele Quallen gab. Wir genossen das kühle Nass und blieben einige Zeit am Strand bzw. im Wasser.

 

Danach ging es zurück mit dem Kajak zum Boot. Hier servierten sie uns ein Barbecue – auch für mich – es gab verschiedenen gegrillten Fisch, Gemüse und Salate und wir wurden wieder mit vielen verschiedenen Tellern verwöhnt. Nach dem fülligen Mittagessen hatten wir ein wenig Zeit zu verdauen und genossen einfach die Ruhe, da keinerlei andere Boote in unserer Nähe waren und wir die ganze gigantische Kulisse der Halong Bucht für uns hatten. Es war einfach so ein friedsamer Platz auf dem wir uns gerade befanden. Man kann die Schönheit der Halong Bucht (zumindest in der Nebensaison, wenn nicht viel los ist) gar nicht in Worte fassen und erst recht nicht in Bilder. Man kann diese Schönheit gar nicht einfangen (wir haben es dennoch versucht).

 

Nach unserer Mittagspause ging es zurück mit einem kleinen Beiboot zu der Teachers Cave (Lehrerhöhle). Hier wurden früher die Kinder der Fischerdörfer, welche auf dem Wasser lebten von Lehrern, die vom Festland kamen (in den drei-monatigen Ferien) unterrichtet. Zudem konnte man hier Schutz vor Sturm finden.

 

Nach unserem Tagesausflug ging es dann für uns zurück zu unserem Boot, wo wir noch immer alleine waren, da die neuen Gäste gerade eben den Ausflug zur Perlenfarm machten. Als diese wieder zurückkamen wurden wir von dem neuen Tourguide als Bootsbesitzer vorgestellt (es sollte ein Witz sein und auch als ein solcher rüber kommen, jedoch fragten uns am nächsten Tag noch div. Gäste, wie das denn sei mit so einem Boot). Wir kannten ja schon das Prozedere: Es gab Wein und Früchte zur Begrüßung, dann eine Pause und anschließend das Abendessen. Hier bekamen wir ein anderes Menü, da die neuen Gäste das Menü vom Vortag serviert bekamen.

Nach dem Dinner fischte Ralf wieder ein wenig Tintenfisch (acht Stück) und dann gingen wir auch schon bald ins Bett.

 

An unserem letzten Tag am Boot ließen wir beide den Sonnenuntergang und das Tai Chi ausfallen. Wir gingen zum Frühstück und dann zurück in die Kabine. Wir ließen ebenfalls die Höhle aus, die an diesem Tag zu besichtigen war. Wir hatten genug von Höhlen – im Endeffekt sahen sie doch alle irgendwie gleich aus. Wir haben uns also noch einmal hingelegt und konnten aus unserem Fenster raus die Felsen der Halong Bucht genießen. Zwei Stunden später war dann wieder ein neuer Programmpunkt. Wir lernten wir man Frühlingsrollen (kalte) macht und durften diese anschließend verspeisen.

 

Dann ging es auch schon langsam zurück zum Hafen. Hier bekamen wir auf dem Boot noch einmal ein kleines Mittagessen und dann wurden wir mit dem Beiboot wieder zum Hafen gebracht.

 

Hier wartete schon unser Bus, mit dem es 3 ½ Stunden zurück nach Hanoi ging. Wir wurden zum Office gebracht und gingen dann in die Stadt. Hier trafen wir zufällig wieder ein englisches Paar, welches eine Nacht an Board schlief. Wir aßen etwas und gingen dann zurück zum Reisebüro und nahmen eine Dusche. Hier wurden wir dann nach einer Stunde abgeholt und zum Bahnhof gebracht. Um 21:30 Uhr ging unser Zug nach Sapa.

 

 

Evi (& Ralf)

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Take 11 – Kurzer Stopp in Hanoi

Unsere Rucksäcke waren schon am Gepäckband. Wir schnappten uns diese und gingen dann zum Geldautomaten, um uns erst einmal mit vietnamesischen Dong zu versorgen. Danach besorgten wir uns ein Taxi, zu dem wir erst mit einer Art Golf-Caddy fahren mussten. Der Taxifahrer erzählte uns, dass die Fahrt 18 $ kosten würde. Wir stiegen ein und sahen schon, dass das Taximeter bereits bei 260.000 DON stand (Ca. 10 €). Unser Fahrer legte Modern Talking ein, weil wir ja Deutsche waren und das unsere Musik sei!? Nun gut. In der Altstadt angekommen, wo sich unser Hostel befand, zeigte das Taximeter über 700.000 DON. Der Taxifahrer wollte uns über den Tisch ziehen, aber nicht mit uns. Wir drückten ihm einen 500er Schein in die Hand, weil wir auch keinen kleineren hatten und gingen fort.

 

Im Hostel angekommen checkten wir ein, bezogen unser Vier-Bett-Zimmer (in welchem schon ein anderes Paar hauste), machten uns kurz frisch und gingen dann ab ins Nachtleben von Hanoi bzw. los um etwas Essbares zu finden. Was gar nicht so leicht war – wie wir schnell merkten, da alles in Vietnamesisch angeschrieben war. Wir wählten anstatt des Streetfoods ein Restaurant, bestellten uns Frühlingsrollen und gebratenen Kohl mit Knoblauch und versuchten bei all dem Gehupe und Lärm der Stadt etwas runterzukommen und anzukommen.

 

Wir merkten schnell: Hanoi ist nicht für uns – zumindest nicht nach Luang Prabang …. Dieser Ruhe und Gelassenheit. In Hanoi war man non-stopp angespannt, da man jede Sekunde von einem Rollerfahrer oder Auto, welche sich durch die engen Straßen quetschen, angefahren werden könnte. Wir liefen zurück ins Hostel, gingen auf die Dachterrasse, wo eine Chill-Out-Area aufgebaut war und laute Musik spielte. Wir blieben hier noch ein wenig und gingen dann ins Bett.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns auf eine Tour zu buchen. Wir entschieden uns eine Halong Bay (Halong Bucht) Tour zu buchen. Wir holten verschiedene Angebote ein und merkten schnell – Vietnam ist einfach zu groß und zu stressig, um alles selbst zu erkunden. Wir entschieden uns,– sollte uns jemand ein gutes Angebot machen – dass wir unsere restlichen 14 Tage in Vietnam organisieren lassen. Also von einer Art Reisebüro planen lassen. Wir suchten die erste Travel Agency auf und fragten, ob dies möglich sei. Ja, natürlich! Für Geld machen die alles. Wir ließen uns ein wenig beraten. Gingen dann aber weiter, um Preise zu vergleichen. Im nächsten Büro saß so eine süße, quirlige Frau, die sehr charmant und lustig war. Wir teilten ihr unseren Plan mit und sie legte sofort los und machte uns verschiedene Angebote. Nach ca. einer halben Stunde hin- und herschmeißen der Route buchten wir letztendlich alles bei ihr. Wir blätterten zwar knapp 500 € pro Person, aber hier war alles inbegriffen: Transporte, Tourguides, die Touren selbst, Unterkünfte, Nachtzug, Taxi, Essen, Trinken, und und und …. Also das Komplettpaket für 14 Tage Vietnam – vom Norden bis ca. die Mitte Vietnams.

 

Hätten wir das komplette Land gemacht wäre es zu stressig geworden und wir hätten jeden Tag reisen müssen. So, wie wir das jetzt gemacht hatten waren wir sehr glücklich mit dem Ganzen. Wir buchten drei Tage die Halong Bucht, dann hoch in den Norden mit dem Nachtzug nach Sapa, zurück nach Hanoi und dann sofort nach Ninh Binh, wo die Trockene Halong Bucht war (Tam Coc) – eine Empfehlung von Freunden, die hier erst ihren Urlaub verbrachten – danach würde es dann nach Hue und anschließend nach Hoi An gehen. Ja und dann geht es auch schon von Da Nang nach Kuala Lumpur, dass wir unseren (bereits vor Monaten gebuchten) 40 €-Flug nach Perth (Australien) pünktlich antreten können. Wir hätten den Flug auch verfallen lassen, aber jetzt machen wir nach Vietnam noch ein paar Tage Kuala Lumpur (Malaysia) und fliegen dann nach Australien, wo wir schon ein Jobangebot haben.

Aber zurück zu unserem Tag: wir haben also die Tour gebucht, sind dann noch einmal los, weil unsere nette Reisebüro-Dame erst alles fix machen musste mit Tickets etc.. Wir haben uns mit günstigen „The North Face“ Hosen eingedeckt, Ralf hat sich spontan in einen neuen Rucksack (Backpack) verliebt und diesen dann auch gekauft – für – Achtung! Festhalten! – 20 €. Und er war vom Tragekomfort tausend Mal besser, als der bisherige – wir hoffen nur, dass die Nähte halten.

 

Wir sind dann zurück zu unserem Hostel, haben den alten Rucksack geleert, die Flicken (Flaggen aus aller Welt, wo Ralf bisher schon war) abgemacht – die ich so mühsam in stundenlanger Arbeit mit der Hand aufgenäht hatte, haben dann umgepackt und uns entschlossen den alten Rucksack im Hostel zu lassen. Hier hatten sie – ganz cool– ein paar Regale aufgestellt, wo man seine Sachen/Dinge, die man nicht mehr benötigt oder will, ablegen kann und andere Gegenstände mitnehmen kann. Wir haben unser Gepäck wieder etwas leichter gemacht: Ralf hat gleich seinen ganzen Rucksack hingestellt, ein paar Shirts und Hosen. Ich habe ebenfalls ein paar Dinge hingelegt und im Gegenzug eine super schöne, bequeme Hose und ein Shirt mitgenommen. So spart man sich das shoppen gehen.

Wir sind dann zurück zu unserer Travelagency, haben die Reiseunterlagen geholt und sind dann noch Abendessen gegangen. Danach sind wir noch ein wenig durch Hanoi geschlendert. Wobei es nicht so entspannt war, da man ständig angespannt durch die Straßen lief – wg. der ganzen Autos und Roller, die einen zentimeternah passierten. Beim Spaziergang haben wir festgestellt, dass der Zug mitten durch Hanoi und seine engen Gassen fährt.

 

Es ist schon erstaunlich wie die Menschen hier leben. Wobei wir später auf unserer Reise festgestellt hatten, dass Vietnam auch entspannter und noch viel spartanischer leben kann, als in Hanoi. Wir haben dann am Abend noch unseren Flug von Da Nang nach Kuala Lumpur und ein Hostel in Malaysia gebucht, haben gepackt und sind dann ins Bettchen. Wir mussten früh raus, denn am nächsten Tag ging es früh los.

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

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Take 10 – Let‘s do it again

Repeat – Repeat – Repeat (dt. wiederholen) – Luang Prabang – wir haben uns verliebt!

 

In deine Ruhe, deine Gelassenheit, in deine einfache Art. Die letzten zwei Tage in unserer neuen Lieblingsstadt in Asien haben wir ganz ruhig angehen lassen. Wir haben den ehemaligen Königspalast besucht, der jetzt ein Museum ist (mittlerweile ist Vientiane die Hauptstadt). Glücklicher Weise haben wir vor einer Travel-Agency eine Tafel entdeckt auf der die Do’s and Dont’s von Laos bzw. Luang Prabang standen. Wir liefen nämlich gerade gemütlich durch die Altstadt, da hörten wir laute Trommeln. Wir folgten dem Geräusch und kamen zu einer Art „Kloster“, wo Mönche gerade Gartenarbeit machten und Laub rechten. Drei weitere standen in einem kleinen Turm wo sich eine riesige Trommel (befestigt an der Decke) befand. Sie schlugen Punkt 16 Uhr eine Melodie – aber hört selbst im nachfolgenden Video.

 

Wir lauschten den Mönchen und liefen dann stadtauswärts Richtung Mekong. Hier sah man erst recht die Schönheit Luang Prabangs! Überall waren schöne, schnuckelige kleine Häuser aneinandergereiht. Alle im franz. Kolonialstil. und noch recht gut erhalten. Wir gingen eine Weile die Straße entlang. Hier befanden sich diverse Schulen (Sekundär- und Primär-Stufe) und Schulen/Kloster für Mönche (Vat). Da wir leider nicht entsprechend gekleidet waren betraten wir diese Stätten aus Respekt zu den Mönchen und ihrer Religion nicht. Man sollte zumindest die Schultern und Knie bedecken – wir waren jedoch (da es wie immer sehr heiß war) leicht und luftig bekleidet und hatten Nichts zum überziehen dabei. Am Ende der Straße befand sich auf einem Hang ein kleines Bistro. Hier war die oberste Regel „sich ruhig zu verhalten“ – also keine Telefongespräche oder laute Unterhaltungen. Wir nahmen Platz, bestellten kühle Getränke und genossen den Ausblick auf den Mekong und dessen Nebenfluss. Hier sprangen Einige von den Felsen um zu schwimmen, ich wollte unbedingt meine Füße einmal im Mekong halten und nahm die vielen Stufen (runter zum Ufer) auf mich. Es waren einige Stufen aus einer Art Bambuskonstruktion, andere waren in Felsen geschlagen und wieder andere mit Trittbrettern befestigt.

 

 

 

Ralf blieb oben auf der „Terrasse“ und ich genoss den Abend vom Ufer aus. Mich sprach eine thailändische Frau an, die unbedingt ein Foto (Selfie) mit mir wollte. Vllt. weil ich so westlich aussah?! Wir machten einige Bilder, sie textete mich mit Thailändisch zu und dann gab sie mir die Visitenkarte ihres Guesthouses … So machen die also Werbung für ihre Schuppen!

Nachdem ich mit der Heimat telefoniert hatte (das liebe Internet macht es möglich) kam Ralf doch all die Stufen nach unten zu mir und wir genossen gemeinsam den Sonnenuntergang. Wenige Augenblicke später stiegen wir wieder gemeinsam auf und schlenderten in den Straßen entlang des Mekong zum Stadtkern zurück. Dort angekommen stöberten wir noch ein letztes Mal durch den Nachtmarkt, der jeden Tag aufs Neue aufgebaut wird und entschlossen uns dann in einem Restaurant Abend zu essen, welches ein Skydeck hatte. Wir bestellten uns westliches Essen (wir hatten von Reis und Nudeln vorerst genug). Und nach unserem letzten Dinner in Luang Prabang ließen wir uns vom TukTuk-Fahrer nach Hause bringen. Ja – es war mittlerweile unser Zuhause geworden. Wir fühlten uns so wohl und zuhause im „Hello Guesthouse“ – wir wollten gar nicht mehr gehen.

 

Am nächsten Morgen bestellten wir zum ersten Mal Frühstück – und es war so gut. Ein Baguette, gebratene, gekochte oder Spiegeleier, Marmelade, Butter, frische Früchte, Kaffee, Tee, Wasser und frisch gepresste Säfte für umgerechnet 2 €. Wir aßen gemütlich, packten unsere Sachen und verließen dann gegen Mittag unsere Unterkunft. Wir fuhren in die Stadt, tranken noch ein paar kühle Getränke und nahmen dann ein TukTuk zum Flughafen. Von dort aus dauerte es knapp eine Stunde nach Hanoi.

 

Wir wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob wir überhaupt ins Land rein bzw. aus dem Flughafen heraus durften. Wir hatten bis dato kein Visum und keinen Rückflug aus Vietnam. Wir haben nur auf der Internetseite des Auswärtigen Amts und div. anderen Internetseiten gelesen, dass man als deutscher Staatsbürger 15 Tage visumsfrei rein darf. Wir wussten aber nicht, ob man hierzu einen Nachweis benötigte, dass man das Land nach diesen 15 Tagen wieder verlässt. Wir gingen also recht selbstbewusst an die Sache heran, stiegen aus dem Flieger aus, der extrem klein und eine Propellermaschine war, gingen durch die diversen Kontrollen hindurch und kamen dann problemlos durch die „Visum-Zone“.

 

Vietnam hat uns!

 

 

Evi (& Ralf)

 

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Take 9 – Luang Prabang lädt uns zum Verweilen ein

Rückblick: Wir sind nun knapp zwei Wochen von Zuhause weg. Wir sind mittlerweile im zweiten Land und Laos hält uns irgendwie gefangen – im positiven Sinne. Es lädt zum Verweilen ein. Wir sind nun den vierten oder fünften Tag in Luang Prabang (wir wissen selbst schon nicht mehr, wann wir wo waren – die Tage gehen ineinander über: jetzt sind wir im richtigen Reisemodus).

 

An unserem ersten Abend in Luang Prabang sind wir lediglich, nachdem wir erst zehn Minuten zu Fuß Richtung Guesthouse gelaufen sind und dann doch ein TukTukk für 10.000 Kip (umgerechnet ca. 1,10 €) genommen haben, nur noch in die Altstadt, über den Foodmarkt (der für mich als Veggie „der Himmel auf Erden“ war) und dann über den Nachtmarkt, der täglich von 19 – 22 Uhr aufgebaut wird, gegangen. Wir hatten ja eine über 9-stündige Bootsfahrt hinter uns und waren dann einfach nur froh in ein einigermaßen bequemes Bett zu gehen und mal zu schlafen.

 

Am nächsten Morgen haben wir dann endlich mal ausgeschlafen und haben uns keinen Wecker gestellt. Wir vertrödelten den Vormittag auf unserem Zimmer, sortierten ein paar unserer Bilder (wir haben schon ungefähr 14 GB nur an Foto- und Videomaterial – wir müssen unbedingt aussortieren) und gingen dann gegen Mittag los in die Stadt. Wir trafen uns am Ufer des Mekong Flusses mit unserem neugewonnenen Freund aus Hamburg und aßen zu Mittag und die Jungs tranken das ein oder andere Beerlao (latotisches Bier). Später dann trennten wir uns wieder und verabredeten uns zum Sonnenuntergang am Mekong Ufer. Wir gingen wieder in die Unterkunft, arbeiteten ein paar Stunden (soweit das bei der schlechten Internetverbindung möglich war) und machten uns dann schon wieder bald auf den Weg zu unserem Sonnenuntergang-Date. Wir wohnten ein bisschen außerhalb des Zentrums und mussten ca. 1,5 km in die Stadt laufen. Je weiter man stadtauswärts war, so sah man den Sonnenuntergang besser, da es hier nicht so hügelig am Mekong war. Wir fanden einen schönen Platz, teilten unserem Freund den Standort mit und genossen den Sonnenuntergang – trotz großer Wolkenfront. Es war eben nicht so „cloudless“ – wie unser Name. Anschließend sind wir dann noch zu dritt in die Straße, wo es die Essensstände gab. Ein komplettes Buffet kostet gerade mal 15.000 Kip (= ca. 1,50 €). Wenn man noch Fleisch dazu möchte muss man noch einmal 10.000 Kip, also einen Euro mehr zahlen. Laos ist sehr günstig im Vergleich zu Thailand. Und ein Paar aus Tschechien, welches wir am Vorabend kennenglernt hatten, meinte, dass Vietnam noch billiger sei. Wir genossen also unser Abendessen, die Jungs teilten sich einen gegrillten Fisch und dann suchten wir noch die Aussie-Bar auf: eine Sportsbar. Daniel, unser neuer Freund aus Hamburg wollte unbedingt den Boxkampf von Klitschko anschauen und war auf der Suche nach einer Location, die den Kampf überträgt. Aber hier in Laos ist das nicht so publik und gerade mit der Zeitverschiebung: um 4 oder 5 Uhr morgens macht hier keiner seine Kneipe oder Bar auf, um einen Boxkampf zu übertragen. Wir tranken gemütlich etwas, Ralf unterhielt sich mit dem Besitzer der australischen Bar und natürlich – wie sollte es auch anders kommen – kannte der Besitzer der Bar Ralfs damaligen Arbeitgeber in Australien von der Weintrauben-Plantage. Die Welt ist einfach zu klein.

 

Nachdem gefühlt wirklich JEDER, der an der Aussie-Bar vorbeiging, Richtung „Utopia“ lief (eine Bar, von der wir auch schon gehört hatten), gingen wir auch dort hin. Man lief durch ein paar Hintergässchen, wurde mehrmals angesprochen Drogen zu kaufen und wir dachten schon, dass uns jetzt eine übertriebene Touri-Disco oder so erwartet: nichts da! Es war eine super schön angelegte Bar. Sie lag am Nebenfluss des Mekong. Überall waren Sitzgruppen mit Kissen am Boden und kleinen Tischen. Indirektes Licht beleuchtet die Vielzahl an Bäumen, um die herum die „Bar“ angelegt war. Wir ließen diesen schönen entspannten Tag ausklingen und wurden dann gegen 23 Uhr gebeten zu gehen (hier schließt nämlich alles um diese Uhrzeit). Für den nächsten Tag hatten wir uns verabredet am Morgen die Bettelmönche bei ihrem täglichen Gang zu beobachten. Daniel verabschiedet sich und wir nahmen uns ein TukTuk nach Hause.

 

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 05:15 Uhr – wir schlummerten noch ein paar Minuten und standen dann auf. Um sechs Uhr kam Daniel zu unserer Unterkunft und wir gingen ein paar Straßen weiter wo wir das Ritual verfolgen konnten. Die Bettelmönche machen sich jeden Tag bei Aufgang der Sonne auf den Weg durch die Straßen von Luang Prabang (zwei Hauptstraßen) und sammeln dort verschiedene Gaben ein. Meist bekommen sie Reis, Nudeln oder sonstiges Essen als Opfergabe der Einheimischen. Die Mönche dürfen nur diese Gaben zu sich nehmen und ab 12 Uhr mittags heißt es dann „fasten“ bis zum nächsten Sonnenaufgang. Dann geht das selbe Spiel wieder von vorne los. Es waren zahllose Mönche. Den Anfang machen immer die ältesten – dann folgen die jüngeren und am Ende die ganz kleinen. Wir hielten etwas Abstand – aus Anstand – und beobachteten diese schöne Tradition.

 

Danach hatten wir uns für 7 Uhr einen Fahrer bestellt, der uns zum Kuang Si Wasserfall bringen sollte. Wir zahlten 25 € fürs TukTuk. Der Park öffnete erst um 8 Uhr morgens und nach 30 km und ca. 50 Min Fahrt (da es sehr kurvenreich ist und man nicht so schnell fahren sollte) kamen wir als erste dort an. Wir zahlten pro Person 20.000 Kip Eintritt. Es waren noch keine anderen Touristen da und so hatten wir das Ganze für uns. Es war ein wunderschönes Schauspiel der Natur. Zu Beginn lief man durch ein kleines Rescue-Center mit verschiedenen Bären. Die ließen wir aber links liegen, denn wir wollten den kompletten Verlauf des Wasserfalls für uns alleine haben und gingen immer weiter hoch. Wir haben hier ca. (gefühlt) 1.000 Bilder gemacht. Am „richtigen“ Wasserfall angekommen entschieden wir uns dann (und ich verfluchte die Jungs schon nach wenigen Metern) neben dem Wasserfall hochzulaufen, um am Ursprung/der Quelle rauszukommen. Wir kraxelten also gefühlt eine halbe Stunde (wie lang es wirklich war weiß keiner von uns drei) steil den Berg hinauf. Daniel und ich barfuß – Ralf in FlipFlops. Ich musste alle paar „Stufen“ stehen bleiben um wieder auf einen normalen Puls zu kommen. Wir hatten wieder um die 36 Grad und enorme Luftfeuchtigkeit und hatten diese blöde Idee. Nachdem ich mir mindestens zehn Mal gedacht hatte „so ein Mist ey, ich komm hier nie wieder runter – geschweige denn schaff ich es bis ganz oben“ haben wir dann endlich den obersten Punkt des Wasserfalls erreicht. Hier war der Wasserfall noch ein kleiner Fluss, den man durch verschiedene Holzstege überqueren konnte. Im Wasser lag ein Floß, mit dem man angeblich bis zur Quelle fahren konnte. Wir wählten den Fußweg und machten uns auf: 3 km stand es geschrieben. Wir dachten uns „ja, wenn wir schon hier oben sind – warum nicht?!“. Also ging es weiter durch den Dschungel, Berg runter, Berg hoch. Nach gefühlt 5 km stand ein Schild „Quelle in 1 km“ – Na super! Aber wir kämpften uns mit den letzten Kräften auch bis dorthin. Endlich angekommen konnte man die „Cave“ (Höhle) besichtigen. Kostete zwar wieder 10.000 Kip – aber gut. Wir zahlten sie, bekamen eine Taschenlampe und Bananen (wofür diese waren – wissen wir bis jetzt noch nicht; ggf. zur Stärkung) und stiegen dann wieder einen kleinen Vorsprung hoch bis wir beim Eingang der Höhle waren. Wir gingen vorsichtig hinein, da es teilweise sehr rutschig war. Immer wieder waren kleine Buddha-Statuen im Fels versteckt. Wir liefen einige hundert Meter in die Höhle hinein und machten dann alle gleichzeitig die Taschenlampen aus: Es war stockdunkel! Nachdem die Höhle nicht so spektakulär war, gingen wir wieder hinaus und zum Fluss, wo die Quelle des Wasserfalls war. Über diesen lag ein Baumstamm und man durfte im Wasser schwimmen. Ich war die erste, die die Abkühlung suchte. Die Jungs ließen nicht lange auf sich warten. Wir waren von oben bis unten durchgeschwitzt nach dieser Tour. Wir genossen die Abkühlung und fragten dann einen Einheimischen, ob er uns irgendwie wieder ins Tal bringen konnte. Erstens waren wir alle ziemlich geschafft und zudem hatten wir unserem Fahrer gesagt (der am Parkplatz des Wasserfalls auf uns wartete), dass wir ca. 2 Stunden weg wären und es waren schon drei. Wir zahlten dem netten Mann insgesamt umgerechnet 8 Euro, dass er uns wieder zum Parkplatz fuhr. Wir nahmen in seinen Anhänger Platz und wurden dann mit einer Mischung aus Traktor und umgebauten Rasenmäher ins Tal gefahren. Das war ein Erlebnis – ich sag es euch! Wir fuhren über Stock und Stein – quer durch den tiefen Urwald Laos. Er zeigte uns Bienenwaben, die hoch in den Baumkronen hingen, Ralf verlor kurzzeitig seinen Schuh (wir hielten aber an und er konnte ihn sich wieder holen) und dann im Tal angekommen aßen wir erst einmal zu Mittag. Unsere erste Mahlzeit am Tag!

Dann ging es zurück nach Luang Prabang. Duschen, ausruhen und am Spätnachmittag dann wieder in die Altstadt. Wir wollten vom Berg Phou Si den Sonnenuntergang ansehen. Diese „Idee“ hatten aber auch ca. 1.000 andere (größtenteils Chinesen, die wirklich überall sind). Wir entschieden uns, noch bevor die Sonne überhaupt angefangen hatte unter zu gehen, die hunderte von Treppen wieder abzusteigen. Es machte einfach keinen Spaß und ständig rannte ein Chinese in unser Zeitraffer-Video, welches wir zuvor mit einem unserer Handys gestartet hatten. Wir gingen wieder zum Mekong Ufer, trafen Daniel und tauschten erst einmal Bilder und Videos aus. Er konnte unseren Laptop nutzen um seine Daten zu sichern und anschließend gingen wir Essen. Danach trennten sich unsere Wege.

Gestern dann haben wir beschlossen (bei 37 Grad) einfach mal ins örtliche Schwimmbad (La Pistoche) zu gehen. Es öffnet um 10 Uhr morgens. Der Eintritt lag bei ca. 3 Euro pro Person. Wir liefen 15 Min. von unserer Unterkunft aus hin und waren die zehnten die im Bad waren. Wir suchten uns einen schattigen Platz, um hier auch für den Onlineshop (www.möbel-günstig-24.de) arbeiten zu können und sprangen dann ins kühle Nass. Es war so schön einfach mal wieder im Wasser zu sein. Wir aßen (richtig gut) und die Stunden vergingen wie im Flug. Nach und nach füllte sich das Bad und der Geräuschpegel war fast schon unerträglich. Einheimische und eine Vielzahl von Chinesen füllten das Becken, so dass kaum noch Platz zum Schwimmen war. Nach unserem Badetag kauften wir uns am Weg zurück zum Guesthouse noch vier (!) Mangos für gerade mal 2,50 € und vernaschten diese dann auf unserem Zimmer. Wir bestellten uns für den nächsten Tag einen Fahrer, der uns zum Bus-Terminal bringen sollte, um dann mit dem einheimischen Bus den Weg nach Nong Khiaw zu nehmen. Da Ralf aber über Nacht Magenprobleme bekam sagten wir das Ganze ab und bleiben jetzt noch einen oder ggf. mehrere Tage in der Region. Heute wollten wir noch einmal in die Stadt gehen, das Monument des Präsidenten (Monument of President Souphanouvong) besichtigen und planen unsere Weiterreise – war gar nicht so einfach ist (zwecks Visum und Einreise in Vietnam).

 

 

 

Wir halten euch auf dem Laufenden.

 

 ....  P.s. haben gerade eben einen Flug nach Hanoi gebucht. Also geht's in zwei Tagen nach Vietnam. Visumsfrei für 15 Tage.

 

Evi (& Ralf)

 

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Take 8 - Off to Laos

Es ist atemberaubend, unreal – irgendwie strange. Wir sitzen hier mit (gefühlt) hundert Mann auf einem „kleinen“ Boot und fahren so selbstverständlich über den Mekong River. Einer der größten Flüsse Asiens oder sogar der Welt (das muss ich noch einmal nachforschen). Ralf sitzt neben mir, spielt mit seinem Handy. Wir hören beide Musik und ich schreibe nebenbei Texte für den Onlineshop – für den wir arbeiten. Heute Nacht hat es stark geregnet. Auch noch am Morgen, als wir eigentlich aufstehen wollten, um die wilden, freilebenden Elefanten beim Baden in den frühen Morgenstunden zu beobachten.

 

 

Heute Morgen um 9 Uhr ging das Boot von Pak Beng nach Luang Prabang. Uns stehen jetzt noch knapp 7 Stunden auf dem rauen Fluss bevor. Es spritzt Wasser und die Temperaturen sind durch den Regen ziemlich gesunken. Wir sitzen hier alle mit Regenjacken und Decken zugedeckt. Sowohl eine Menge Backpacker, Kofferreisende und Einheimische nutzen dieses Slowboat, um in die ehemalige Regierungsstadt Luang Prabang zu kommen. Hier haben wir bisher eine Unterkunft für drei Nächte.

 

Die letzten drei Tage waren wie eine wilde Achterbahnfahrt. An unserem letzten Tag in Chiang Mai relaxten wir viele Stunden in unserem kleinen Kämmerchen im Hostel. Ralf stand früh auf, holte die Wäsche von der Dachterrasse und legte sich dann wieder schlafen. Ich wachte auf, als Ralf schon wieder schlief und fing an den nächsten Blog-Artikel zu verfassen (Take 7). Nach einigen Stunden machten wir uns fertig und gingen das erste Mal nicht in die Altstadt, sondern in die Gegenrichtung (stadtauswärts). Wir sind einige Minuten gelaufen, bogen dann ab und fanden ein kleines schnuckeliges Bistro. Im Hostel gegenüber startete gerade eine wilde Suchaktion nach einem Gecko, da dieses anscheinend einige Mädels aufschreckte. Wir tranken etwas, bestellten Essen und unterhielten uns über Stunden hinweg mit dem Besitzer des Bistros. Zwischenzeitlich fing es an zu regnen – das erste Mal seitdem wir unterwegs sind. Nach ca. eineinhalb Stunden war es vorbei und die Sonne kam wieder raus. Die Housekeeperin holte mit dem Roller ihren Sohn von der Schule ab. Er war ein wenig schüchtern, sprach aber ein bisschen englisch, da der Bistrobesitzer es ihm beibrachte. Der Kleine wurde immer veräppelt: sie sagten zu ihm „schau‘ mal – die haben Schokolade“, dass er näher zu uns kam, um dann ein Foto zu machen. Nach gefühlt 3-4 Stunden in diesem kleinen Café gingen wir zum nächsten Supermarkt, kauften drei Riegel Schokolade und Gummibärchen und gingen zurück, um sie dem Kind zu geben. Ralf hielt das Ganze auf Video fest. Diese Kinderaugen – wie sie strahlten. Der kleine Poh (so war sein Name) konnte es gar nicht fassen. Wir gaben ihm einen Riegel nach dem Nächsten. Man sah ihm sein Glück an und als dann auch noch die Gummibärchen kamen war er komplett aus dem Häuschen. Wir verabschiedeten uns, ich bekam noch meinen ersten Thai-Kuss auf die Wange (von Poh) und wir gingen zurück zum Hostel. Kurz darauf liefen wir weiter (wieder einmal) in die wunderschöne Altstadt. Wir schlenderten, gingen in einige Läden und genossen den letzten Tag in Chiang Mai. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit stießen wir zufällig auf unserem Weg zum Foodmarket, wo sich die ganzen Essenstände befanden, auf eine Jazz-Bar, in der gerade sieben Musiker ihr Bestes gaben. Es war eine super Stimmung. Der Laden war bis auf die Straße hinaus gefüllt. Passanten blieben stehen und groovten mit. Es war der perfekte letzte Abend in Chiang Mai und wir waren beide überglücklich, dass wir diesen Weg eingeschlagen hatten und nicht in den Süden auf all die Inseln gegangen sind. Chiang Mai hat einen Zauber, den man nicht beschreiben kann. Manche packt es, wieder andere bevorzugen die Inseln und die Traumstrände die Thailand zu bieten hat. Wir haben nun Beides gesehen und können abschließend sagen: Sowohl der Norden – als auch der Süden Thailands sind sehr sehenswert, auch wenn es an vielen Stellen leider viel zu touristisch geworden ist (über die Jahre hinweg). Thailand du bist zauberhaft und wir kommen wieder – aber jetzt geht die Reise erst einmal in Laos weiter.

 

 

Am darauffolgenden Morgen wurden wir um 9 Uhr von einem Minivan abgeholt, um nach Chiangkong zu fahren. Auf dem Weg dorthin hielten wir nach einer sehr holprigen und kurvenreichen Fahrt mit einer halbstündigen Pause am „weißen Tempel“ Wat Rongkhun an. Dieser war so anders, als die bisherigen Tempel, die wir besichtigt hatten. Er war komplett weiß und überall war Mosaik aus kleinen Spiegeln. Wir zahlten 50 Baht Eintritt pro Person (ca. 1,50 €) und hielten uns für eine halbe Stunde dort auf, bevor es weiter nach Chiangkong ging, wo wir für eine Nacht eine Unterkunft hatten. Diese war direkt am Mekong River. Wir lernten einen Israeli und einen weiteren Deutschen (aus Hamburg) kennen. Wir unterhielten uns und fingen irgendwann an Karten zu spielen (ein israelisches Kartenspiel). Wir bekamen ein laotisches grünes Curry serviert und die Jungs tranken reichlich Bier. Es war ein sehr lustiger und schöner Abend. Wir verabschiedeten uns und gingen auf unser Zimmer: wieder nur Ventilator und eine Matratze, die gefühlt nur ein Holzbrett mit Lederbespannung war. Wir schauten uns noch eine Dokumentation über Vietnam an und schliefen dann ein.

 

Früh am Morgen (07:30 Uhr) wurde unser Frühstück aufgetischt. Ein Sandwich mit gebratenem Gemüse-Omelett. Anschließend bekamen wir eine Art Einführung in die Bootstour. Wir wurden über diverse Sachen aufgeklärt, konnten unser restliches Thai-Geld in laotische Kip tauschen und dann ging es los. Wir stiegen wieder in einen kleinen Pickup, auf dessen Ladefläche Sitzbänke montiert waren. Wir saßen zu zehnt mit all unseren Rücksäcken eingepfercht im Kofferraum. Dann ging es bis kurz vor die laotische Grenze, unser Auto fuhr an den Straßenrand und ein Tuktuk-Fahrer, der am Straßenrand wartete, tauschte mit unserem Fahrer den Platz (wir vermuten wg. der Nationalität und dem Grenzübergang). An der Grenze angekommen mussten wir unsere Ausreisepapiere vorzeigen. Anschließend warteten wir auf den Bus, der uns über die Grenze bringen sollte. Als er kam und wir die Landesgrenze überquert hatten mussten wir wieder diverse Papiere ausfüllen (zur Einreise in Laos), den Pass gefühlt zehn Mal vorzeigen, Visum bezahlen und dann mit einer Art Pickup zum „Fährhafen“ fahren. Hier kauften wir uns noch Proviant für die (geplant) 6-stündige Bootsfahrt auf dem Mekong. Ich nahm vorsorglich zwei Reisetabletten, weil ich nicht wusste, ob und wie ich die Fahrt verkraften würde (aber es ging alles gut). Wir bestiegen das Boot, unsere neuen Freunde und weitere Backpacker bildeten eine Sitzgruppe. Wir hatten eine super lustige und (für manche wortwörtlich) feuchtfröhliche Bootsfahrt auf einem gigantischen Fluss, bei dem man einfach nicht realisiert, dass man gerade auf dem Mekong ist. Es könnte genauso die Donau oder der Rhein sein. Man realisiert es einfach nicht. Die vielen Stunden vergingen ziemlich zügig, trotzdem waren wir alle heilfroh, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten und endlich duschen konnten. Wir dachten wir wären klug und buchten wieder vorab eine Unterkunft – alle anderen mussten sich noch einen Schlafplatz suchen (wobei das nicht sonderlich schwer war, weil direkt am Hafen bereits einige Hostelangestellte warteten und die ankommenden Gäste abfingen). Wir hingegen konnten direkt zu unserer gebuchten Unterkunft gehen und gleich unter die Dusche springen – was auch bitter nötig war.

 

Wir berichteten bereits vor Tagen kurz darüber, dass wir Ballast abwerfen wollten. Wir mussten das Gewicht unserer Rucksäcke reduzieren. Wir hatten beide viel zu viel dabei. Sachen, die wir nicht zwingend brauchten oder bisher noch nicht nutzten oder welche, die man an jeder zweiten Ecke kaufen konnte. Wir wollten erst einige Sachen im Hostel in Chiang Mai lassen. Da uns die „Mitbewohner“ etwas suspekt waren, nahmen wir wieder alles mit. In Pakbeng – gegenüber unserer Unterkunft – war ein kleines Restaurant. Ich sah ein junges Mädchen und der Besitzer unseres Hostels hatte einen kleinen Sohn. Wir nahmen unsere Rucksäcke her und sortierten rigoros aus. Einige Shirts von Ralf und mir, Kleider, ein Rock, Socken, ein Microfaserhandtuch, ein paar USB-Kabel zum Aufladen von Handys, einige Medikamente, eine Taschenlampe und Ralfs Daypack, den ich erst einige Tage vor Abreise gekauft hatte, fanden neue Besitzer. Wir gingen ins Restaurant gegenüber. Ich fragte das junge Mädchen (ca. 14 Jahre alt), ob sie meine Klamotten wolle, sie bat mich mit ins Haus zu kommen. Sie führte uns in die Küche (eine kleine Kammer, die sehr sporadisch eingerichtet war). Sie lebten zu siebt hier und bewirteten das Restaurant. Wir zeigten unsere aussortierte Kleidung und verteilten diese unter den Sieben. Es war für sie wie Weihnachten und Geburtstag zusammen, wir verloren ein wenig Gewicht, schafften Platz für Neues und machten Andere glücklich, die vermutlich weniger als Nichts hatten. Es fühlte sich einfach gut an und es war eine Win-Win-Situation.  Später am Abend gingen Ralf und ich dann tiefer in die kleine Wasserstadt Pakbeng, die direkt am Mekong lag.  Wir trafen zufällig unsere Bekanntschaften und aßen in deren Unterkunft an einer großen Tafel zu Abend. Anschließend verabschiedeten sich einige von der Gruppe in die Nacht, andere (u. a. wir) zogen weiter in die Happy Bar. Wir tranken noch den ein oder anderen Drink, lernten wieder neue Gesichter kennen und gingen dann schlafen.

 

 

 

Wir stellten uns den Wecker auf 05:30 Uhr, weil wir – wie anfangs berichtet – die Elefanten sehen wollten, aber es schüttete aus Eimern.

 

- Jetzt sind wir auf dem Mekong –

 

 

 

Mittlerweile sind Stunden auf dem Wasser vergangen und es hat wieder angefangen zu regnen – nein sogar zeitweise zu stürmen. Und der Tag will einfach nicht vergehen. 9,5 Stunden später sind wir in Luangprabang angekommen, nahmen ein TukTuk ins Zentrum, liefen dann noch ca. 15 Min. und kamen am Hello Guesthouse an. Jetzt lassen wir den Abend noch ein wenig ausklingen, gehen auf den Nachtmarkt und „kommen erst einmal an“.

 

 

Evi (& Ralf)

 

Wat Rongkhun

Grenzübergang (Thailand - Laos)

Slowboat (Chiangkong - Pak Beng - Luang Prabang)

Pak Beng

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Take 7 – Chiang Mai – du Schönheit des Nordens

 

 

Nach einem sehr zügigen Lauf zum Skytrain kamen wir verschwitzt am Flughafen an, checkten bei Viejet-Air ein, gingen zum Gate und saßen schon wieder im Flieger nach Chiang Mai. Spätestens hier merkten wir auch, dass wir Ballast abwerfen müssen. Das Gepäck musste leichter werden, da wir uns echt wortwörtlich „überladen“ haben. Ralf hatte knapp an die 18 kg (ohne Daypack, wo die schwere Elektronik beinhaltet war) und ich war auch schon bei 17 kg.

 

 

Wir haben mehrmals hin und her überlegt, ob es der „richtige“ Weg für uns sei?! Der Norden. Eigentlich war der grobe Plan in den Südosten nach Koh Chang und dann rüber nach Kambodscha zu reisen. Nachdem aber jeder – wirklich jeder – Reiseblogger, der bereits im Norden Thailands war der Meinung ist, man müsse Chiang Mai bereisen, buchten wir kurzer Hand aus Bangkok den Flug und schwubb waren wir da! Schon im Anflug war uns klar – das war die richtige Entscheidung. Die Berge im Hintergrund ließen unser bayrisches Herz höherschlagen und als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten wussten wir beide: hier bleiben wir länger. Am Flug lernten wir einen Typen kennen, der seit neun Monaten in Chiang Mai lebt und arbeitet. Er ist ursprünglicher Amerikaner mit australischen Wurzeln. Er gab uns einige Tipps und nannte uns ein paar coole Locations, die wir aufsuchen sollten – was wir dann auch taten. Dazu aber später mehr.

 

 

Nach einer kurzen Fahrt mit dem Taxi kamen wir am Hotel an (Ja – wieder Hotel, aber es war preislich sogar günstiger (8 € pro Person/Nacht) als so manch Hostel und wir haben ja noch „Urlaub“). Wir zogen uns kurz um, machten uns frisch und starteten Richtung Altstadt. Unsere Unterkunft war ca. 5 Gehminuten vom Altstadtring entfernt – also perfekte Lage. Hier aßen wir erstmal „eine Kleinigkeit“ (wieder viel zu viel bestellt – bei den Temperaturen essen wir einfach nicht so viel).

 


 

Als wir gerade auf unser Essen warteten kam ein richtig cooler Typ mit seinem Fahrrad vorbei.

 

Luciano (@instagram: lucianofreehugs) der kostenlose Drücker verteilte.


Danach sind wir zurück zum Hotel und haben ein Nickerchen gemacht. Die Sonne/Hitze/Luftfeuchtigkeit und das viele Laufen (pro Tag rund 10 – 15 km) rauben viel Energie. Abends sind wir dann noch einmal losgezogen zu „The Edge – Restaurant“, welches ein Tipp unserer Flugzeugbekanntschaft war. Hier sollte Livemusik sein und man könne den Abend gut ausklingen lassen. Wir marschierten also dorthin und waren anfangs ein wenig enttäuscht. Es war ein schöner Garten (Hinterhof) mit vielen Lämpchen und schöner Atmosphäre. Allerdings spielte keine Livemusik, sondern ein DJ lag auf. Wir tranken etwas und probierten ein wenig mit unserer Kamera herum (wir haben beide nur Smartphones und eine Rollei Action Cam dabei – die Spiegelreflex war uns auf Dauer einfach zu schwer). Überraschender Weise kamen nach und nach einige Musiker in den Garten und fingen dann auch wenige Minuten später an zu musizieren. Sie begleiteten den DJ mit einem Didgeridoo, Schlagzeug und Bass. Wir lauschten noch einige Momente der Musik und schlenderten dann wieder Richtung Unterkunft. Es war bereits 2 Uhr morgens. Unsere Tage sind hier so lange: wir stehen zwischen 8 – 9 Uhr auf, frühstücken und gehen dann meist los, essen unterwegs und kommen oft erst nach Mitternacht zurück zur Unterkunft. Wir haben gestern erst festgestellt, dass wir noch keinen „Chill-Tag“ hatten, das heißt: Einfach mal Nichts tun! – aber wir wollen ja auch viel sehen und Eindrücke und Gerüche sammeln. In Thailand liegt immer – unserer Meinung nach – eine Art Reisduft in der Luft, zumindest in der Altstadt Chiang Mai’s. Sobald man außerhalb ist duftet es nach Blumen (Fragipani) und frischer Luft. Tausendmal besser als in Bangkok – da gab es keine Luft – da nannte man es Smog!

 

Nach einer erholsamen Nacht starteten wir den Tag mit einem kleinen Frühstück im Hotel. Am Vorabend recherchierten wir noch ein wenig, was wir denn eig. in Chiang Mai unbedingt machen müssen und wie unsere nächsten Tage so aussehen sollen. Wir holten uns Ideen und stießen dabei auf das Tiger Kingdom (http://www.tigerkingdom.com/). Eine Einrichtung, in der Tiger von klein auf – über Generationen hinweg – in Gefangenschaft leben (ja wir sind auch keine Freunde davon – aber wann kommt man noch mal so nah an einen Tiger ran). Hier kann man wählen zwischen vier verschiedenen Tigergrößen oder Löwen. Es gibt Kombi-Tickets und einen Fotografen, den man dazu buchen kann. Wenn man selbst Fotos machen will, muss eine zweite Person mit in den Käfig/das Gehege (kostet natürlich extra). Man bekommt ca. 10 Minuten mit dem Tier. Zwei Pfleger sind mit im Käfig. Man muss vorher unterzeichnen, dass man alle Risiken auf eigene Gefahr übernimmt und bekommt eine Liste mit Regeln (u. a. keine Selfie-Sticks oder Stative, da die Tiere es als Stecken und somit als Beute ansehen; nicht die Zäune anfassen, da diese unter Strom stehen; dem Tier nur von hinten nähern, keine ruckartigen Bewegungen und beim Streicheln immer stark drücken – ist ja eine große Katze und kein Schmusetiger). Ich wollte das unbedingt machen, weil wie oft bekommt man die Chance Tiger hautnah zu erleben und sie auch noch anzufassen?! Ganz nach dem Motto „mitgehangen – mitgefangen“ musste Ralf mit rein (bzw. durfte). Wir hatten beide ein mulmiges Gefühl: es waren zwar die kleinsten Tiger, die wir uns rausgesucht hatten – jedoch waren diese schon recht groß (9 Monate alt, weiblich und männlich – Geschwister) und eben trotzdem „wilde Tiere“.

 

 

 

 

 

Anschließend konnte man noch durch die Anlage laufen und die anderen Tiere begutachten. Kleine Löwen, noch kleinere Tiger (4 Monate alt) und eben die ganz Großen, bei denen wir aber beide keinen Schritt ins Gehege gewagt hätten. Auch eine Nahaufnahme war für uns beide nicht drin. Aber ganz ehrlich: Wir müssen ja auch nichts provozieren (für ein Foto!?) – wir sind ja nicht bei Heidi Klum und ihren Möchtegern-Models.

 

 

 

 

Nach diesem aufregenden Erlebnis und ein paar Erfrischungsgetränken fuhren wir weiter zu Poopoopaper, was ich zufällig im Internet gefunden hatte. Hier wird aus Elefantenkot Papier gemacht.

 

 

Wir durften selber auch ein wenig Hand anlegen und machten Papier. Diese Einrichtung wird von WWF unterstützt und hilft den Urwald zu erhalten. Anteile der Einnahmen gehen an WWF und erhalten somit Bäume bzw. werden dafür hergenommen den Regenwald wieder nachzupflanzen und zu unterstützen.

 


Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Altstadt, flaggten uns in den Park und aßen von diversen Straßenständen.

 

 

 

Chiang Mai – du Rose des Nordens – du bist so toll!

 

Am nächsten Morgen ging es zum Frühstück und anschließend in die Stadt zum Tattoo-Studio Lynchpin, bei dem Ralf einen „Termin“ hatte. Ich saß mich vors Studio in den Schatten und fing an zu arbeiten (wir arbeiten nebenbei für einen Online-Shop in Deutschland, um ein bisschen Taschengeld dazu zu verdienen).

 

 

 

Der Artist, der Ralf tätowieren sollte zeichnete erst einmal nach Ralfs Vorlage ca. 2 Stunden lang das Tattoo. Dann fing er an zu stechen (mit Maschine) und nach knapp 5 Stunden war dieser Perfektionist fertig und das Ergebnis kann sich echt sehen lassen. Ralf ist immer noch hin und weg und verliebt in seinen Elefanten (auf Fotos sieht man die Details gar nicht so extrem). Ich bin zwischenzeitlich mal zurück zur Unterkunft, bin kurz in den Pool gesprungen und dann wieder zurück zum Studio um Ralf wieder abzuholen. Nachdem die Arbeit getan war, Ralf gestochen und es schon wieder dunkel wurde tranken die Männer noch gemütlich ein Bierchen und dann gingen wir ins Irish Pub, um Etwas zu essen. Wir waren am Vortag schon dort und es war sooo lecker, also mussten wir noch einmal dorthin.

 

 

 

(Kurze Geschichte vom Vortag: Wir waren bei Sherley’s, bestellten eine Cola und dann sah ich, dass eine Straßenecke weiter ein schöner Garten ist, schön beleuchtet und es sah sehr gemütlich aus. Ich ging also dorthin und schaute, ob es auch was zu essen gab. Jackpot! – sogar endlich mal vegetarisches Masaman-Curry für mich – ich ging zurück zu Ralf der bei Sherley’s wartete, wir tranken unsere Cola aus und wechselten die Location. Wir bestellten uns Masaman-Curry und Ralf sich einen Burger und als Vorspeise das beste Knoblauchbaguette, das ich bisher gegessen habe (und ich habe schon viele gegessen) mit karamellisierten Zwiebeln und Käse überbacken. Wir saßen gemütlich beisammen, aßen richtig gut und recherchierten wieder ein wenig im Web, was wir zunächst machen. Vollgefuttert und müde gingen wir Richtung Heimat. Vorher noch schnell in die Farmacy (Apotheke), um für Ralf ein paar neue Pflaster zu holen – er hatte sich eine große Blase gelaufen. Ein Taxifahrer sprach uns an, ob wir nicht mit ihm fahren wollten – aber wir sparten uns die paar Euro und liefen die 10 Min. zum Hotel zurück. Im Aufzug streckte sich Ralf zum Boden, weil er versuchte seine Verspannung/Blockierung im Rücken zu lösen, die er seit Tagen hatte, da fiel mir plötzlich auf, dass er seinen Rucksack/Turnbeutel nicht anhatte (!!) – Mist: Er hatte ihn im Pub am Stuhl hängen gelassen – und da war Alles drin: Geldbeutel, Action-Cam, Kreditkarten etc. Wir sprangen aus dem Aufzug, gingen zügig zur Straße raus und suchten ein Taxi. Der Fahrer hatte keine Ahnung zu welchem Pub wir wollten. Wir versuchten ihm mit GoogleMaps den Weg zu zeigen (hier muss man den Fahrern fast immer den Weg sagen und sie fahren dich dann eben dorthin). Nach gefühlt 15 Min. Fahrt quer durch Chiang Mai und ein paar Stopps auf der Strecke, weil der Fahrer wieder die Orientierung verloren hatte, waren wir endlich am Pub angekommen und der Rucksack hing tatsächlich noch am Stuhl. Diese Aktion kostete uns 200 Baht und einige Schrecksekunden. Aber alles ist gut gegangen.)

 

Mittlerweile waren wir den vierten Tag in Chiang Mai. Wir gingen morgens nach dem Aufstehen los und wechselten die Unterkunft. Wir hatten kurzfristig ein Hostel gebucht, da wir noch etwas länger in Chiang Mai bleiben wollten. Wir checkten im Hotel aus und nahmen uns ein Taxi zum Hostel. Von hier aus gingen wir dann zum Starbucks, um zu arbeiten. Hier war es aber so klimatisiert, dass die ganzen Leute bereits in Pullovern und langen Hosen da saßen. Da ich eh schon ein bisschen angeschlagen war und Halsschmerzen hatte, gingen wir nach ca. einer Stunde weiter und suchten uns einen neuen Arbeitsplatz. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem der zahlreichen Tempel vorbei. Wir gingen in die Anlage und sahen eine Gruppe von Mönchen, mit denen wir Fotos machten. Nach kurzem Innehalten gingen wir weiter.  Wir fanden ein schönes Café, wo wir den ganzen Tag verbrachten und arbeiten. Am Abend stießen wir zufällig auf den schönsten Nachtmarkt, den ich bisher besucht hatte – und ich war schon auf vielen. Gefühlt die ganze Altstadt war gefüllt mit Ständen von Kunsthandwerk, Souvenirs, Gemälden, Massageständen, Musikern und überall lag der Duft von Essen in der Luft. Wir gingen ca. 2 Stunden durch die Straßen, aßen und tranken etwas, sahen uns die ganzen schönen Sachen an und gingen dann wieder Richtung Hostel. Es war schon wieder spät am Abend. In unserem Hostel stand uns die erste Nacht ohne Klimaanlage und richtiges Bett bevor. Wir hatten nur einen kleinen Ventilator im Zimmer (kann man das Zimmer nennen?!), wo lediglich eine 1,40 m Matratze am Boden lag – die zudem noch steinhart war – und es gefühlt 45 Grad hatte.

 


Tag 5 in Chiang Mai: verschwitzt wachten wir auf und machten uns auch gleich auf den Weg in die Stadt. Wir wollten in einen Elektroshop gehen und nach einem zweiten Laptop schauen. Wir merkten schnell, wenn wir effektiv arbeiten wollen muss ein zweiter her, da ansonsten immer einer von uns übers Smartphone arbeiten muss oder nur blöd daneben sitzt, während der andere fleißig in die Tasten haut. Wir gingen also in eine Art Mediamarkt. Dort erschlugen uns die Preise, die nicht annähernd bei unseren Vorstellungen lagen. Verglichen mit deutschen Preisen war es Wucher. Im Durchschnitt war alles noch einmal um ca. 1/3 teurer als in Deutschland. Wir gingen weiter. Saßen uns wieder in kleines Restaurant, arbeiteten wieder ein paar Stunden und machten dann Feierabend. Wir gingen noch einmal in einen anderen Computer Shop, wurden aber auch dort nicht fündig. Nachdem wir kurz im Hostel waren um unsere Wäsche zu holen, um diese dann für 10 Baht (36 Baht = 1 Euro) zu waschen und dann auf unserer Dachterrasse aufzuhängen, gingen wir wieder zu einem Food-Market und aßen uns hier durch. Wir lernten ein Paar aus Chile kennen und unterhielten uns gut mit ihnen. Dann ging es wieder heim. Der letzte Tag stand uns bevor. Und an diesem saßen wir in einem kleinen Bistro. Es begann kurz zu regnen, wir führten Gespräche mit Thais. Und jetzt sitzen wir da. Die Sonne kommt raus, Ralf genießt seinen Kaffee und morgen brechen wir auf nach Laos, wo wir dann mit dem Boot auf dem Mekong River Richtung Vietnam fahren werden. Wir freuen uns schon riesig auf diese Tour. Aber dazu mehr im nächsten Blog. 


Evi (& Ralf)

 

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Take 6 – Ankommen und Überblick verschaffen

Guten Morgen Bangkok, du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau. Du kannst so schön schrecklich sein. Deine Nächte fressen mich auf …

(zitierte Passage - Songtext: Peter Fox „Stadtaffe“).

 

 

 

Liebes Bangkok, ob wir dich nun lieben oder hassen?!

Das können wir leider (nach meinem zweiten und Ralfs vierten Aufenthalt) immer noch nicht sagen.

Wir mögen dich – wir können dich gut leiden, sonst würden wir nicht immer wieder zu dir kommen und jedes Mal etwas Neues von dir entdecken und erkunden.

 

 

 

Nach meinem persönlich bisher am schnellsten vorbeigehenden Langstreckenflug mit kurzem Umstieg in der Ukraine sind wir gut in Bangkok angekommen. Fly UIA (Air Ukraine) – mit der wir den Flug gewagt haben, hat uns zwar nicht überzeugt, noch einmal diese Fluggesellschaft zu wählen, jedoch was sollen wir schon erwarten? Wir haben für den Flug pro Person ca. 240 € bezahlt und hatten echt angenehme Flugzeiten. Nach knapp 1 Std. 50 Min. waren wir in Kiew angekommen. Sind dann kurz aus dem Flieger raus, durch den Irrgarten des ukrainischen Flughafens und direkt zum Gate zum Weiterflug. Nach ca. 9 ½ Std. waren wir dann auch schon in Bangkok. Die Sitze waren sogar mal einigermaßen „bequem“ – wenn man mal von der Sitzlänge absieht. Ich persönlich habe ja keine Probleme mit meinen 1,64 m – Ralf hingegen schon (1,87 m). In Bangkok angekommen sind wir direkt zum Skytrain (BTS) mit dem man super günstig für 90 Baht für zwei Personen (umgerechnet 2,40 €) vom Flughafen in die City kommt. Unser Hotel haben wir nach kurzem Durchfragen auch gefunden. Hotel?! Als waschechte Backpacker?! Ja – richtig gelesen. Das war mein Geburtstagsgeschenk von Ralf. Er wollte, dass wir den Trip erholt und als Art „Urlaub“ und entspannt von Bangkok aus starten können.  Wir waren jetzt drei Nächte im Amara Hotel in Bangkok und es hat echt eine super Lage, Preis/Leistung stimmen und man kann wirklich abschalten nach einem anstrengenden Tag auf den Straßen Bangkoks.

 

Am ersten Tag (Ostermontag) sind wir morgens (Ortszeit) angekommen, waren dann nach Transfer etc. mittags im Hotel und haben uns dann erst einmal einen Überblick verschafft. Nach einem kurzen Mittagsschläfchen (waren ja bis dato schon über 25 Std. auf den Beinen) sind wir dann in die Stadt, waren im MBK – dem (ich denke mal) größten Einkaufszentrum der Stadt, haben etwas „Streetfood“ gegessen und waren anschließend noch auf dem Patpong Nachtmarkt und sind dann zurück ins Hotel. Bei uns war es zwar schon spät nachts, jedoch haben wir noch kurz mit der Heimat geskyped und sind dann wie kleine Engelchen eingeschlafen. Am nächsten Morgen gab es dann lecker Frühstück (große Auswahl) bevor wir wieder losgezogen sind.  Wir haben so viel gemacht an unserem ersten Tag: wir waren auf einigen Märkten, sind zum Pier (Hafen) gefahren und sind dann mit der Fähre für wenig Geld einige „Sehenswürdigkeiten“ abgefahren. Wir wollten zum Indian Market und sind dann irgendwie in Chinatown gelandet (war aber auch interessant). Nachdem uns ein netter Thailänder den Weg zum Flower Market erklärt hat, auf dem es täglich tausende von frischen Blumen (für die Opfergaben etc.) gibt, sind wir dann nach knapp 13 km zu Fuß (Ralf mit neuen ungetragenen FlipFlops – eine Blase war sozusagen vorprogrammiert) mit dem Boot zurück und dann mit dem Skytrain wieder zum Hotel. Uns taten nach der Wanderung bei 34 Grad und über 65 % Luftfeuchtigkeit so die Füße weh, dass wir nur noch „Nichts tun“ und uns mal an den Pool im 25. Stock legen wollten. Vorher noch kurz einen Kaffee in der Lounge im 20. Stock trinken und kurz mit Freunden skypen. Wir plauderten gerade mit Ralfs bestem Kumpel (News aus Deutschland: Schnee-Schnee-Schnee), da kamen zwei Personen auf die Terrasse: Eine junge Frau und ihr Freund. Ich sah sie im Augenwinkel und nach einigen Sekunden kapierten wir: Die beiden waren unsere Nachbarn aus Weißenburg! Wir glaubten unseren Augen nicht und die zwei ihren ebenso wenig. Wir kreischten umher und waren total perplex. Wie kann das nur sein?! Wir waren in Bangkok, wir trafen uns zufällig (ohne Absprache oder überhaupt ohne zu wissen, dass man zu der Zeit vor Ort sei). Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in Bangkok – wo es ungefähr 6.000 Hotels gibt, zur selben Zeit, am selben Ort seine ehemaligen Nachbarn/Freunde trifft?! Die Beiden waren mit zwei weiteren Freuden aus der Heimat zum ersten Mal als Backpacker unterwegs und hatten sich vor Wochen Infos und Tipps von uns geholt und jetzt waren sie plötzlich da und standen vor uns. Zufällig im selben Hotel eingecheckt und zur selben Zeit auf der Terrasse. Wären wir nur 20 Min. später oder früher zurückgekommen von unserer Tour hätten wir uns verpasst. Wir saßen zusammen, tranken etwas, aßen und zogen dann gemeinsam noch einmal in die Stadt. Wir zeigten den Vier einige Sachen, gingen erneut über Nachtmärkte, hatten eine wilde Fahrt zu sechst in zwei Tuk-Tuks und endeten dann auf der Khaosan Road (erst in einer Bar mit Live-Musik, anschließend in einer anderen Kneipe, dann tanzend auf der Straße und abschließend in der Disco).

Nach einer kurzen Nacht trafen wir zwei der vier wieder beim Frühstück, die anderen waren schon losgezogen zum Shoppen (für sie war es der letzte Tag des Urlaubs). Nach dem Frühstück buchten wir spontan einen Flug in den Norden, nach Chiang Mai für den nächsten Tag. Wir verabredeten uns mit unseren Freunden, um gemeinsam noch einen Tempel – den Wat Pho und Wat Arun – anzusehen und um den beiden noch etwas von Bangkok zu zeigen – wir kannten uns ja schon ein wenig aus (waren ja schon mehrmals da), also waren wir plötzlich Guides. Der Wat Arun wurde leider gerade restauriert und nicht annähernd so ansehnlich wie der Wat Pho Tempel. Anschließend fuhren wir noch mit dem Taxi ins Terminal 21 (Shoppingcenter). Ralf und ich aßen während die anderen zwei noch nach Souveniers und Schnäppchen schauten. Danach ging es wieder zurück zum Hotel, da ihre Heimreise bevorstand. Nach der Verabschiedung gingen wir kurz aufs Zimmer, machten uns frisch, zogen uns um und gingen dann (endlich – zum ersten Mal) zum Pool und erlebten einen atemberaubenden Sonnenuntergang über den Dächern (und Wolkenkratzern) Bangkoks. So ließen wir unseren letzten Abend in der Stadt, bei der alle sagen, dass man sie entweder lieben oder hassen muss, ausklingen.

 

Jetzt sind unsere Rücksäcke wieder ordentlich gepackt und es kann morgen früh losgehen. Frühstück, zurück aufs Zimmer - Gepäck holen und dann mit dem Skytrain zum Flughafen. Und dann geht die Reise schon in die nächste Etappe. Chiang Mai – der Norden, den man auf jeden Fall mitnehmen sollte. Und dann – wer weiß: vielleicht geht’s nach Laos und wir machen das „goldene Dreieck“ (Thailand, Laos, Myamar) und anschließend noch Vietnam und Kambodscha, um dann von Malaysia nach Australien zu fliegen. Wir legen uns wie schon zuletzt erwähnt nicht fest und leben jetzt erst einmal in den Tag hinein.

 


 

Und jetzt heißt es für uns „Heia“ machen (in weniger als sieben Stunden klingelt der Wecker) – Gute Nacht Bangkok!

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

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Take 5 - Goodbye Germany

Herausforderungen im Leben lehren uns immer etwas Neues. Meist etwas Neues über uns selbst.

Wir werden nicht die selben sein, die wir jetzt sind, wenn wir wieder nach Hause kommen. Wir werden wachsen an diesem gemeinsamen Abenteuer. 

 

Jetzt ist es tatsächlich so weit. Nach Monaten der Planung und Vorfreude geht es JETZT los. Wir sitzen am Flughafen, Freunde und Familie sind mehr oder weniger tränenreich verabschiedet. Die die uns auf den letzten Schritten am Flughafen begleitet haben sind jetzt wieder auf dem Weg in die Heimat. Jetzt ist es so nah, so real. Wir sitzen am Gate und fiebern dem Flug entgegen. Es dauert nicht mehr lang dann geht's in die Lüfte und ab nach Bangkok. Dort bleiben wir vorerst drei Nächte und dann schauen wir vor Ort weiter, ob wir in den Norden gehen, Richtung Kambodscha oder doch Malaysia. Wir lassen uns alles offen und legen uns nicht fest. Warum auch!? Es ist unser Abenteuer und der Weg ist unser Ziel.

 

An dieser Stelle wollen wir noch einmal ganz offiziell DANKE sagen. Danke an diejenigen, die uns (die letzten Wochen) so unterstützt haben, danke an diejenigen, die immer für uns da sind und bei denen wir wissen, dass wir jetzt in den kommenden Monaten nur räumlich getrennt sind. Im Herzen haben wir euch alle dabei. DANKE an diejenigen, die uns die letzten Wochen so schön gemacht haben: mit all den Überraschungen, den schönen Nachmittagen und gemütlichen Abenden, den lustigen Momenten und schönen Abschieden. Danke fürs organisieren und danke für Euch! Ihr seid so viel wert ❤

 

 

Wir wünschen uns Kraft und Verständnis. Ich wünsche mir, dass wir realisieren was wir da gerade machen. Dass wir Land, Leute und Kultur, fernab vom Tourismus kennenlernen dürfen und ggf. Etwas bewegen können, sei es ehrenamtlich oder für eine Gegenleistung. Wir wollen einfach mit Herz und Seele dabei sein und alles mitnehmen was wir an Erfahrung mitnehmen können. 

 

Ganz nach den Motto: “jobs fill your pocket, adventures fill your soul“

 

Wenn nicht jetzt -  wann dann!? 

Wir sind dann mal weg ....

 

 

Evi (& Ralf)

 

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Take 4 – Countdown – jetzt aber richtig! Es wird ernst

Vor knapp 3 ½ Wochen habe ich gekündigt, Ralf bereits im Februar („wurde gekündigt“) und seit nun knapp einer Woche sind wir beide „Zuhause“ beurlaubt bzw. seit 01.04. nun „Angestellte des Staates“ – wie Ralf es gerne nennt.

 

In der letzten Märzwoche ging bei uns drunter und drüber: Wir hatten beide noch eine Woche Resturlaub und hatten viel zu tun. Die Zeit brauchten wir auch. Wohnung leerräumen, Sachen verräumen/unterstellen/packen und es kamen einige Interessenten für Ralfs Möbel, die wir bei Ebay-Kleinanzeigen online gestellt hatten. Zudem stand meine Geburtstags- und zugleich „Abschiedsfeier“ bevor (an dieser Stelle noch einmal vielen vielen lieben Dank für euer zahlreiches Erscheinen! Bei all dem Trubel und der Freude hab ich total vergessen – wie eig. fast immer – ein Foto zu machen, aber die Erinnerung und euch trag ich im Herzen und es war einfach nur ein toller Abend mit meinen wichtigsten Menschen), unser Umzug in mein Elternhaus (Kinderzimmer) und die ganzen Behördengänge wie Arbeitsamt, Gemeinde (Ralf hat jetzt schon keinen Wohnsitz mehr in Deutschland) und und und.

Wir sind seitdem wir „Zuhause“ sind und nicht mehr arbeiten gehen tatsächlich jeden Tag auf Achse. Es ist uns ja fast klar gewesen, dass jeder einen noch sehen möchte und die Zeit am liebsten einfrieren würde, aber ich muss ehrlich zugeben: zum Stand heute realisier und kapier ich es noch kein Stück, dass wir in ein paar Tagen „weg sind“ und erstmal nicht mehr heimkommen. Wir versuchen beide noch so viele Freunde wie möglich im "Terminkalender" unter zu bekommen, waren noch mal schnell für zwei Tage in Berlin bei Ralfs Großeltern zu Besuch, fahren am Wochenende noch zu seiner Family in die Oberpfalz (der große Bruder hat Geburtstag und Papa wird besucht) und Geburtstage stehen auch noch an und (!) natürlich noch die große (oder sagen wir mal im Verhältnis zu der letzten - „kleine“) Abschiedsfeier von Ralf.

 

 

Ich wollte heute so oder so einen Blog veröffentlichen, da wir jetzt tatsächlich nur noch zehn Tage haben, bis wir Goodbye sagen. Ich habe mir schon halb den Kopf zerbrochen was ich jetzt beim Countdown groß schreiben soll, weil ja noch nicht viel passiert ist bzw. wir ja noch nicht einmal weg sind und euch von unseren Abenteuern erzählen können, aber eine (für uns große und wichtige) Neuigkeit gibt es: Ich lag heute früh im Bett, Ralf schlief noch neben mir. Ich war – wie fast jeden Tag – von meiner inneren Uhr um 06:30 Uhr geweckt worden. Was macht man, wenn man nicht mehr schlafen kann, aber auch noch nicht aufstehen will: Richtig! Man greift zum Smartphone. Ich stöberte in Facebook herum, wischte in Instagram von einem zum nächsten Post und checkte meine Mails. Ich war mit dem Löschen der Spamnachrichten schon fertig, da kam einen neue Nachricht rein: auto-letter-generator@border .... – ich wollte sie schon löschen – da machte es „klick“ im Kopf: Hatte ich tatsächlich nach über sechs Wochen Warten und Bangen mein Visum bekommen?! Ich las die Mail noch einmal; alles auf Englisch, wo man nur die Hälfte der Wörter tatsächlich „kennt“ und weiß was sie bedeuten – für mich war klar: Ich habe mein Visum. Ich drehte mich zu Ralf und weckte ihn auf: er las die Mail, einmal – zweimal und dann freute er sich wie ein Schnitzel :) und strahlte bis über beide Ohren.

 

Jetzt steht uns nichts mehr im Wege. Die Krankenversicherung ist abgeschlossen und bezahlt, fixe Kosten in Deutschland sind aufs Minimum reduziert bzw. aufgelöst, Behördengänge sind erledigt, Flüge und erste Unterkunft in Bangkok sind gebucht, Rucksäcke liegen bereit zum Packen (was wir heute noch machen) und gespart haben wir auch (mehr oder weniger – was eben ging): Summa Summarum: es kann bald losgehen!

 

Der Abschiedsschmerz wird noch verdrängt, die Vorfreude beginnt langsam – Jetzt wird’s ernst.

 

 

 

Evi (& Ralf)

 

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Take 3 - Wohin mit den Sammelpunkten (die sich all die Jahre angesammelt haben)?

Was tun mit den ganzen Sammelpunkten die man beim Einkaufen mit gewissen Karten erwirbt, wenn man das Land verlässt und die Punkte sonst unnütz verfallen?

 

Ja genau! Wir spenden sie ....

 

Bei der #DeutschlandCard  kann man das ganz einfach machen, wenn man seine Punkte "sinnvoll" einlösen möchte.  Wir haben es gestern getan und haben mit "nichts tun" Gutes getan. Gespendet. Und das nur, weil wir immer brav beim Einkaufen die Karte beim Bezahlen vorzeigen.  Ihr könnt das auch ganz einfach tun - und es tut nicht mal am eigenen Konto weh (was sonst ja oft die Ausrede fürs Spenden ist). Also los - spendet! Nicht nur an Weihnachten. Hilfsbedürftige gibt es das ganze Jahr über.

 

Wir schauen jetzt noch, was wir noch von unserem Besitz an den Mann bringen und ggf. - wer weiß - spenden wir den Rest für wohltätige Zwecke. Wir benötigen unser Hab und Gut jetzt erstmal eh nicht mehr. Uns genügt ein Rucksack mit ein paar Klamotten, unsere #DKB Kreditkarte und uns.

 

Evi (& Ralf)

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Take 2 - Countdown - Jetzt wird's ernst (... mit all den Steinen auf dem Weg)

Die Tage werden immer weniger. Die Vorbereitungen laufen: Wohnung ist gekündigt, Möbel/Inventar wird nach und nach verkauft, Equipment wird angeschafft und wir bauen unseren Blog auf (mit eigener Domain - seit wenigen Tagen).
 
Visum: Ja, dieses Visum: Da denkt man die größte Hürde nach der Beantragung von Ralfs Second-Year-Visum sei überstanden - Denkste!
Jetzt warten wir seit nunmehr Wochen auf mein Visum. Das australische Goverment will es uns einfach nicht leicht machen. Wir bangten schon bei Ralf und dachten wir müssen unseren ursprünglichen Plan umwerfen, nachdem das Visum auf der Kippe stand. Wir mussten detailiert nachweisen wo, wann und wie Ralf beim letzten Aufenthalt in Australien gearbeitet hat. Nach Wochen dann endlich die Erleichterung und positive Nachricht: Ralf darf einreisen und arbeiten.
Prompt haben wir also mein Visum beantragt. Gefühlt eine halbe Stunde dauert die Beantragung online. Man muss sozusagen Alles von sich offenbaren: Was man in Australien will, was man arbeiten möchte, was man bisher gemacht hat, persönliche Daten, Gesundheitszustand, Strafenregister und und und ...
Eigentlich geht die Genehmigung relativ schnell und ohne Überprüfung - so hört und liest man es zumindest von Anderen.
Aber nicht bei unserem Glück! Tagelanges Bangen und Warten. Täglich mehrmals auf der Seite des Goverments einloggen und Status abrufen. Aber es bleibt auf "Visumsantrag eingereicht".
Nachdem man weder bei der Botschaft in Berlin, noch bei der Regierung in Australien eine Auskunft bekommt, haben wir Hilfe in London gesucht. Hier ist eine Hotline eingerichtet für Visa-Anträge. Nach zig Anrufen hatten wir endlich Glück. Zeitgleich kam eine Mail vom Goverment. Ich werde überprüft! Die Dame aus London bestätigt mir dies. Es "komme" schon manchmal vor. Und natürlich auch bei uns! Langsam denke ich Australien sei für uns verhext! Aber wir geben nicht auf. Behördengänge später (um die fehlenden/gewünschten Dokumente nachzureichen) warten wir nun wieder.
 
Mal sehen was sich die australische Regierung noch so einfallen lässt. Wir sind gespannt ... und halten euch auf dem Laufenden.
 
Evi (& Ralf)
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Take 1 - Abschied ... oder nennen wir es “auf Wiedersehen“ sagen

Wir sagen dann mal tschüss und goodbye
Wir sagen dann mal tschüss und goodbye

Ich kann mich noch erinnern als ob es gestern gewesen wäre, als Ralf meinte “...komm, ich scheffel jetz noch schön Kohle und dann hauen wir gemeinsam ab und werden ein Backpacker-Pärchen.“ 


Das ist jetzt schon bald ein Jahr her und so richtig mit dem Gedanken gespielt haben wir eigentlich erst in unserem ersten gemeinsamen Urlaub in der Karibik, wo wir beide recht zügig merkten, dass so ein All-inclusive Hotelurlaub (noch) nichts für uns ist.


Jetzt sind es noch knapp 10 Wochen. Wir treffen nach und nach alle Vorbereitungen: Visum beantragen, Flüge sind gebucht, Unterkünfte teilweise organisiert und die Packliste (zumindest im Kopf) erstellt.


Und bald - sehr bald - heißt es dann auf Wiedersehen...“

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Unsere kleine “Auszeit“
Unsere kleine “Auszeit“

Aus einer - meiner Meinung nach - kleinen Schnappsidee wird nun purer Ernst. 


Wir wagen es gemeinsam bis ans Ende der Welt ... und wollen euch daran teilhaben lassen.


Am 16.04. verlassen wir deutschen Boden und begeben uns Richtung Asien.

Was dann folgt versuche ich/wir euch regelmäßig auf dem Laufenden zu halten. 


Seid gespannt und verfolgt unser (und mein persönliches bisher größtes) Abenteuer! 


Evi (& Ralf)


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